Bamenohl. Die Ungewissheit bei Fußballern und Funktionären ist groß. Der Sportliche Leiter der SG hat einen Lösungsansatz.

Während Manfred Schnieders als Präsident des Westdeutschen Fußballverbandes und Vize-Präsident des FLVW darauf drängt, dass die Fußballsaison auf jeden Fall durchgezogen werden muss, sehen das längst nicht alle Vereine so. Auch bei der SG Finnentrop/Bamenohl gibt es Zweifel.

„Man muss die Verbände ja verstehen, dass sie darauf drängen, dass die Saison durchgezogen wird. Aber statt der ganzen Wasserstandsmeldungen und Verlängerungen sollten sie lieber mal eine klare Kante zeigen“, wünscht sich André Ruhrmann, Sportlicher Leiter der SG Finnentrop/Bamenohl.

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Was das konkret bedeutet, verrät der Funktionär: „Für uns ist das eine maximal unbefriedigende Situation. Sowohl für die Spieler als auch für uns fehlt einfach dieses konkrete Datum, auf das wir hinarbeiten können. Die Verlässlichkeit gibt es einfach nicht. Deshalb sollte der Verband einfach sagen, dass wir die Saison abhaken und im Sommer neu starten“, schlägt Ruhrmann vor. Mit anderen Worten: Die Saison soll annulliert werden. Angesichts der Situation in der Oberliga Westfalen ein nachvollziehbarer Gedanke.

Regelung fragwürdig

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Denn ob bis Ende Juni die notwendige Anzahl von 50 Prozent der Spiele wirklich absolviert wird, ist mehr als fraglich. „Diese Regelung halte ich nicht für sinnvoll. Wenn man mal auf die Tabelle guckt, dann sind da Mannschaften, die jetzt bereits doppelt soviele Spiele gemacht haben, wie andere. Da kann es nach der 50-Prozent-Regel gar nicht zu einem fairen Ergebnis kommen. Wenn die Saison schon weitergespielt wird, dann sollte der Verband das so machen, dass jede Mannschaft einmal gegeneinander gespielt hat. Dann wäre die Quotientenregelung fair“, findet Ruhrmann.

Legt man die aktuelle Entwicklung der Coronazahlen zugrunde, dann wird es noch lange dauern, bis wieder über Lockerungen und Kontaktsport gesprochen wird. „Die Zahlen gehen ja exponentiell runter. Das geht ja nicht von einem Tag auf den nächsten von 23.000 auf 1000 Neuinfizierte zurück. Deshalb gehe ich mal nicht davon aus, dass wir vor April wieder spielen können“, ist der Bamenohler sicher.

Belastungen wären für Spieler zu hoch

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Sollte es so kommen, blieben knapp zwölf Wochen, um die verbleibenden Spiele auszutragen. „Es glaubt ja auch keiner daran, dass die Saison noch normal gespielt wird. Da muss sich der Verband einfach mal eine neue Lösung einfallen lassen, wie man das umsetzen kann“, wünscht sich der Sportliche Leiter. Denn gerade nach der langen Pause wäre eine Häufung von englischen Wochen für die Spieler alles andere als eine gute Lösung.

„Es ist ja auch immer die Rede von zwei Wochen, die uns für eine Vorbereitung bleiben würden. Aber das ist ja angesichts der langen Pause und der bevorstehenden Belastungen absolut nicht ausreichend. Da muss man auch mal an die Spieler denken“, appelliert Ruhrmann an die Vernunft der Funktionäre.

Nach den jüngsten Beschlüssen am Freitag rückt ein Wiederbeginn auf jeden Fall in weite Ferne.