Kreis Olpe. Der Kreis Olpe hat nun auch offiziell den zweiten Oberligisten seiner Fußballgeschichte. Das hat der Verband nun bestätigt. Auch andere jubeln.

Jetzt ist es amtlich! Die SG Finnentrop/Bamenohl tritt nach 26 Jahren in die Fußstapfen von RW Lennestadt und spielt als zweite Mannschaft aus dem Kreises Olpe in der neuen Saison in der Fußball-Oberliga.

Auf die offizielle Mitteilung aus Kaiserau hatten am Mittag nicht nur die Spieler und Verantwortlichen des Westfalenliga-Meisters gewartet, auch bei anderen Vereinsvertreten gingen die Blicke immer wieder aufs Smartphone oder den PC. Die Entscheidung war aber keine Überraschung mehr, auch wenn sich Andre Ruhrmann, Sportlicher Leiter der SG, in den letzten Tagen „wie Weihnachten“ gefühlt hat.

Unter der Überschrift „Klares Verbandstags-Votum pro Saisonabbruch“ teilte der FLVW mit: „Die Saison 2019/20 im westfälischen Amateur- und Jugendfußball wird abgebrochen. Dafür haben die Delegierten des Verbandstages und des Verbandsjugendtages im schriftlichen Umlaufverfahren mit einem jeweils deutlichen Votum gestimmt. Der FLVW beendet damit endgültig die aktuelle Saison. Die Wertung der Spielzeit erfolgt wie von den jeweiligen Gremien empfohlen.“

Ich bedanke mich bei allen Delegierten für das eindeutige Votum, das voll und ganz im Sinne der Vereine ist“, betonte Präsident Gundolf Walaschewski und verwies auf die Umfrage, die der Verband im Mai durchgeführt hatte. 88 Prozent aller Vereine hätten sich für einen Abbruch der Saison mehrheitlich mit Wertung ausgesprochen.

Härtefall: Ottfinger Nichtaufstieg

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Mit dem eindeutigen Ergebnis des Verbandstages hatte Joachim Schlüter gerechnet. Eine Überraschung war für den FLVW-Kreisvorsitzenden allenfalls die Gegenstimme bzw. Enthaltung (siehe Info).

Schlüter freute sich, dass „klare und fast einstimmige Entscheidungen“ getroffen worden sind. Ein Wermutstropfen und „ein Härtefall“ bleibt der Nichtaufstieg des SV Ottfingen. Im Gegensatz zum Landesligisten SpVg Hagen 11, der nachträglich in die Westfalenliga rutscht, ist für den Bezirksliga-Zweiten vom Siepen in der nächsthöheren Spielklasse kein Platz mehr frei.

Besonders freut sich Joachim Schlüter über gleich zwei Aufsteiger aus dem Kreis Olpe in die Bezirksliga: RW Lennestadt und SV Rothemühle. „Das hat es zuletzt vor über 20 Jahren gegeben.“

Die Nachricht aus Kaiserau machte schnell die Runde. „Jetzt ist es offiziell, Landesliga wir kommen“, jubelte Thomas Bassitta, Vorstandsmitglied des SV 04 Attendorn.

Gratulation für SG Finnentrop/Bamenohl

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Ganz schnell und professionell reagierte die SG Finnentrop/Bamenohl. Kurz nach der Info aus Kaiserau war die Homepage des Vereins wieder online und bot schon Stimmen zum Aufstieg in die Oberliga an. Bis dahin hatte Franz-Josef Cwiklinski noch alle Glückwünsche und Gratulationen abgewehrt. Jetzt fiel dem 1. Vorsitzenden ein Stein vom Herzen. „Was die Jungs in den 21 Spielen gezeigt haben, war ganz große Klasse. 16 Siege, 4 Unentschieden und nur eine Niederlage in Sodingen zeigen, dass Ralf Behle ein Team geformt hat, welches sich im kommenden Jahr definitiv nicht verstecken muss“, freute sich Cwiklinski über die „historische Herausforderung“.

„Endlich haben wir 100 Prozent Gewissheit. Natürlich wäre es uns lieber gewesen, sportlich und nicht am grünen Tisch den Sprung in die Oberliga geschafft zu haben. Aber unterm Strich haben wir es uns verdient. Wir zeigen seit zwei Jahren eine konstante Leistung in der Westfalenliga und haben im letzten Jahr den Aufstieg knapp hinter Meinerzhagen verpasst,“ sagte der stolze Kapitän Phillip Hennes.

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Etwas auf die Folter gespannt wurde Stephan Vennteicher. Erst mit einer Viertelstunde Verspätung konnte der Sportliche Leiter von RW Lennestadt die Mail vom Verband öffnen. Zuvor signalisierte sein Rechner eine „Virus-Mail“. Die große Aufstiegsfeier fällt auch beim Neu-Bezirksligisten aus. „Wir treffen uns am Abend mit Vorstand und Trainer im kleinen Kreis“, berichtete Vennteicher.

Gefeiert werden kann auch bei den Damen der SG Albaum/Heinsberg, die den Durchmarsch aus der Kreis- in die Landesliga schafften