Der Kreispokal-Wettbewerb 2019/2020 soll sportlich entschieden werden. Doch wann und vor allem? Im Kreis Olpe gibt es interessante Gedankenspiele.

Siegen-Wittgenstein. Die vier Halbfinalisten im Krombacher Kreispokal-Wettbewerb 2019/2020 bekommen in diesen Tagen einen Anruf. Am anderen Ende der Leitung: Robert Buckard. Der langjährige Pokalspielleiter will nämlich ausloten, ob die Vereine SuS Niederschelden, TuS Erndtebrück, FC Eiserfeld und SV Germania Salchendorf willens sind, zum Halbfinale anzutreten und bei einer positiven Reaktion mit ihnen besprechen, wann und in welcher Form die Partien und das Finale über die Bühne gehen könnten.

Fakt ist: Im Gegensatz zum Liga-Spielbetrieb wurde der laufende Kreispokal-Wettbewerb nicht abgebrochen, sondern (vorerst) verschoben. Am 22. April hätte das Halbfinale mit den Partien Schelden gegen Erndtebrück und Eiserfeld gegen Salchendorf stattfinden sollen, für den morgigen Mittwoch, 27. Mai, war das große Endspiel angesetzt.

Drei Bezirksligisten, ein Oberligist

Das Virus setzte diesem Zeitplan ein Ende, nicht jedoch dem gesamten Wettbewerb. „Unser Ziel ist eine sportliche Lösung, ein Abbruch kein Thema“, hatte Kreisvorsitzender Marco Michel noch vor wenigen Tagen dieser Zeitung gegenüber gesagt, ist da auf einer Linie mit Robert Buckard: „Wir wollen den Pokal über die Bühne bringen – und zwar in diesem Jahr!“ Heißt: Der Pokalwettbewerb 2019/2020 könnte auch dann noch beendet werden, wenn die Punktspielsaison 2020/2021 bereits gestartet worden ist. Bis zum Spätherbst oder Winter wollen die Kreisverantwortlichen aber möglichst nicht warten. „Wir müssen ja auch unseren Teilnehmer für den Westfalenpokal 2020/2021 melden“, gibt Robert Buckard zu bedenken.

Salchendorfs Trainer Thomas Scherzer.
Salchendorfs Trainer Thomas Scherzer. © Rene Traut

Alle Halbfinalisten, darunter erstmals seit vielen Jahren gleich drei Bezirksligisten und mit dem TuS Erndtebrück nur ein Team aus dem heimischen Oberliga-Trio, wollen antreten. „Für uns ist der Einzug in die Vorschlussrunde ein großer Erfolg. Jetzt hoffe ich auch, dass wir die Chance bekommen, ins Endspiel vorzudringen“, sagt beispielsweise Salchendorfs Trainer Thomas Scherzer.

Kaan-Marienborn ausgeschaltet

Immerhin schalteten die Wüstefeld-Kicker im Achtelfinale den favorisierten Regionalliga-Absteiger 1. FC Kaan-Marienborn mit 3:2 aus. Die entscheidenden Germania-Tore erzielten mit Marius Jung und Torben Claudi übrigens zwei Spieler, die Thomas Scherzer in der neuen Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. „Wir hängen im Moment zwar alle in der Uhr, aber meine Spieler kommen nicht so oft in den Genuss, im Pokal-Halbfinale zu spielen und vielleicht sogar das Finale zu erreichen“, pflichtet Eiserfelds Trainer Jan Fünfsinn bei.

Bei der Diskussion mit den Vereinen über einen Austragungsmodus werden Marco Michel und Robert Buckard auch einen Vorschlag unterbreiten, der seit einigen Tagen im Kreis Olpe die Runde macht. Im Nachbarkreis stehen auch noch Halbfinale und Finale aus. Die Gedankenspiele von Pokalspielleiter Ulrich Keine: „Vielleicht kann man es in die Vorbereitung auf die nächste Saison einbauen, daraus ein kleines Turnier an einem Wochenende und einem Ort machen.“

In der Warteschleife

Wie bei den Männern steht auch bei den Fußballfrauen im Kreis Siegen-Wittgenstein die Entscheidung im Pokalwettbewerb 2019/2020 noch aus.

Im Halbfinale, angesetzt für den 25. März, hätten sich der SV Schameder (Bezirksliga) und Pokalverteidiger Sportfreunde Siegen (Westfalenliga) sowie der SV Germania Salchendorf (Bezirksliga) und der SV Fortuna Freudenberg (Westfalenliga) gegenübergestanden.

Das Pokalfinale hätte am Mittwoch, 20. Mai, stattfinden sollen.

Ob und wie es im Wettbewerb weiter geht, steht auch hier noch nicht fest.

Im Kreis Siegen-Wittgenstein hat man mit solch einer Variante bei den Altherren-Pokalturnieren bereits gute Erfahrungen gesammelt. In Olpe käme das Los diesem Plan entgegen, denn beide Halbfinals finden bzw. fänden in Attendorn statt: SV 04 gegen SpVg. Olpe und Türk gegen SG Finnentrop/Bamenohl.

Alles an einem Wochenende?

„Das wäre eine kompakte Geschichte“, findet Thomas Scherzer Gefallen daran, an einem Freitag im Spätsommer oder Herbst beide Halbfinalspiele und am Samstag oder Sonntag das Finale auszutragen – entweder im Eiserfelder Helsbachtal, am Niederscheldener Rosengarten oder auf neutralem Platz.