Iserlohn. Doug Sheddens Team will die Saison gegen die Wild Wings stark zu Ende bringen und die Iserlohner Fans für ihre Unterstützung belohnen.

Zum letzten Mal in dieser DEL-Jubiläumssaison öffnet sich für die Iserlohn Roosters an diesem Freitag der Spieltags-Vorhang. Für das Team von Trainer Doug Shedden ist maximal noch Platz zwölf erreichbar, auch wenn Rang elf nur zwei Punkte entfernt ist. Das liegt daran, dass die beiden vor Iserlohn platzierten und in Reichweite liegenden Teams, die Düsseldorfer EG (Elfter) und die Löwen Frankfurt (Zwölfter), gegeneinander spielen und beide das bessere Torverhältnis aufweisen. Egal, welche Punktgleichheit sich ergeben sollte: Die Roosters würden den Kürzeren ziehen.

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Auch für Iserlohns letzten Gegner, die Schwenninger Wild Wings, geht es zumindest in diesem Spiel um nichts mehr, ihnen ist Platz sechs sicher. Häufig werden im Grunde bedeutungslose Begegnungen an letzten Spieltagen wegen der Möglichkeit der Wettbewerbsverzerrung kritisch beäugt, aber nicht mal die ist noch möglich. Dass der Partie dadurch etwas fehlen könnte, glaubt Shedden nicht. „Wir spielen zu Hause, vor unseren Fans, die erst am Sonntag wieder bewiesen haben, wie unglaublich sie sind. Schon deswegen wollen wir dieses Spiel unbedingt gewinnen. Ich möchte sehen, wie sie fröhlich nach Hause gehen, und das auch über den gesamten Sommer hinweg auch bleiben. Dass wir die Liga gehalten haben, ist für so viele Menschen wichtig, nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Angestellten im Büro und für die Sponsoren.“

Shedden setzt auf erfolgreiches Frankfurt-Team

Deswegen überlässt Shedden auch nichts dem Zufall. Experimente, wie sie sein Vorgänger Greg Poss am letzten Spieltag der Saison 22/23 mit dem Einsatz mehrerer Nachwuchsspieler im bedeutungslosen letzten Spiel bei der 1:5-Niederlage in Straubing vornahm, wird es nicht geben. Von seiner vielleicht im Überschwang der Glücksgefühle nach dem gesicherten Klassenerhalt in Frankfurt geäußerte Überlegung, seinem Assistenten Pierre Beaulieu die Hauptverantwortung für die Mannschaft zu übertragen und sich selbst das Spiel entspannt mit einem Glas Wein anzuschauen, ist er abgerückt. „Ich werde coachen. Wein kann ich den ganzen Sommer über trinken, jetzt wird nochmal gearbeitet“, sagte er am Donnerstag. Den mentalen Vorteil sieht er auf der Seite seines Teams, weil es keine stundenlange Busfahrt erdulden muss. Nur müsse einiges dafür getan werden, damit der Vorteil auch genutzt werden könne.

Vor dem Bully

Iserlohn Roosters - Schwenninger Wild Wings
Freitag, 19.30 Uhr, Balver-Zinn-Arena
Roosters-Kader: Nick Ritchie wird das Saisonfinale verpassen.
Der Gegner
Die Schwenninger Wild Wings spielen ihre stärkste DEL-Saison seit 95/96 – und deswegen ist sie für sie auch noch nicht zu Ende. Die Antwort auf einen schwachen Februar mit fünf Niederlagen aus sieben Spielen war das Sechs-Punkte-Wochenende Anfang März, wodurch vorzeitig die Qualifikation für das Play-off-Viertelfinale gelang. Personelle Sorgen hat Trainer Steve Walker nicht. Sollte der angeschlagene Stürmer Sebastian Uvira wieder fit sein, wären alle Mann an Bord.
Saison 22/23
Iserlohn - Schwenningen 3:2 (H), 3:2 n.V. (A), 2:5 (A), 4:1 (H)
Saison 23/24
Iserlohn - Schwenningen 1:5 (A), 1:3 (A), 2:7 (H)
Letzte Spiele Iserlohn: 3:0 Frankfurt (A), 1:3 München (H)
Letzte Spiele Schwenningen: 3:2 Straubing (H), 4:1 Mannheim (A)
Gesamt-Heimbilanz gegen Schwenningen: 16 Siege, 10 Niederlagen

Zum ersten Mal in dieser Saison steht die Mannschaft unter nicht unter irgendeiner Form des Drucks. Man könnte sogar behaupten, die Spieler seien nach ihren zwei freien Tagen zu Wochenbeginn nicht wie sonst über das Eis geglitten, sondern geschwebt. „Es ist schon eine Riesenerleichterung, nicht mehr bibbern zu müssen“, sagte Verteidiger Tim Bender, und auch Hubert Labrie gab an, dass es sich „richtig gut anfühlt, keinen Druck mehr zu haben.“ Im selben Atemzug gab es von ihm aber noch eine Ansage: „Wir werden diese Saison mit einem starken Spiel zu Ende bringen.“