Iserlohn. Der Trainer sowie Torwart Andy Jenike geben Einblicke in ihre Klassenerhalts-Partys. Beide richten ihre Blicke schon nach vorne.

Bis etwa um Mitternacht, heißt es aus mannschaftsnahen Kreisen, haben die Spieler der Iserlohn Roosters am Sonntagabend gemeinsam den Klassenerhalt gefeiert. Doch der Vater des Erfolgs fehlte: Trainer Doug Shedden blieb in Frankfurt. Vertragsverhandlungen mit den Löwen waren allerdings nicht der Grund für sein Fernbleiben bei der Party des Jahres. Darauf angesprochen, musste der 62-Jährige laut lachen. „Warum sollte ich das machen?“, fragte er und gab die Antwort selbst. „Die Frankfurter haben wir in dieser Saison viermal geschlagen.“ Shedden erhielt Besuch von seiner Familie aus Florida. Unter anderem bei einem gemeinsamen Spaziergang durch die Main-Metropole genoss der den „größten Moment“ seiner Trainerkarriere. „Ich hoffe, dass in Zukunft noch viele weitere dazukommen werden. Aber wenn es nach mir geht, wird beim nächsten Mal der Einzug in die Play-offs gefeiert, und nicht der Klassenerhalt.“ Und das wünscht sich Shedden als Trainer der Roosters. „Aber ob das so kommt, das muss Mister Brück entscheiden.“

Shedden brauchte erstmal seine Ruhe

Über den Ausnahmezustand vor der Balver-Zinn-Arena war er durch einige Videos, die ihm zugeschickt wurden, natürlich bestens informiert und davon auch sehr angetan. Er selbst ging mit dem Erfolg etwas anders um. „Ich musste mir erstmal ein ruhiges Plätzchen suchen, mich setzen, tief durchatmen und alles sacken lassen. Aber das wird noch einige Tage dauern. Denn mir ging alles nochmal durch den Kopf.

Kleiner Partybus dreht Ehrenrunde durch die Frankfurter City

Shedden verpasste damit eine „tolle Busfahrt“, wie sie Goalie Andreas Jenike im Rückblick bezeichnete. „Jeder kann sich, glaube ich vorstellen, dass nach der langen und harten Saison, die ja lange nach Abstieg aussah, und nach einem solchen Finish ganz viel Druck abfällt. Und ich glaube, dass man kein Experte sein muss, um zu wissen, dass auf unserer Rückfahrt das eine oder andere Kaltgetränk geöffnet wurde.“ Gerd Korte, der Fahrer des Roosters-Busses, drehte mit dem Team noch eine Extra-Runde durch die Frankfurter Innenstadt. „Es war ein kleiner Party-Bus, der zurückgefahren ist.“

Man darf nicht vergessen, dass wir nicht Meister geworden sind, sondern uns den vorletzten Platz gesichert haben.
Andreas Jenike - Torwart der Iserlohn Roosters

Dies geschah mit verschiedenen Charakteren an Bord: Die Jüngeren seien die Wilderen gewesen, die mit Bier gefeiert haben, die älteren Spieler bevorzugten ein Glas Wein. „Es war eine schöne, ausgelassene Stimmung.“ Einen Empfang dieser Art hat Jenike zuvor noch nicht erlebt, und das gilt nicht nur für den Sonntagabend: In den letzten Wochen und Monaten wurden wir ja wirklich gepeitscht. Da haben die Iserlohner Fans einmal mehr bewiesen, dass sie zu den Besten der Liga gehören.“ Bereits in Frankfurt sorgten sie für Heimspiel-Atmosphäre. „Der Empfang war sicherlich eines der Highlights meiner Karriere. Aber man darf nicht vergessen, dass wir nicht Meister geworden sind, sondern uns den vorletzten Platz gesichert haben. Riesenkompliment für diese Stimmung.“

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Nach der Party mit den Fans zog sich die Mannschaft in ihre Kabine zurück. „Wir haben geguckt, ob es dort auch noch das eine oder andere Kaltgetränk gibt, aber viel mehr hat sich nicht mehr ergeben – zumindest nicht für die Älteren.“ Jenike verwies auf den nächsten Freitag. „Da wollen wir uns anständig verabschieden und den gebührenden Respekt gegenüber der Gesamtsituation und der Liga zeigen.“