Hagen/Bamberg. . Angesichts einer schweren Fuß-Verstauchung ist der Einsatz des Hagener Spielmachers David White am Donnerstag fraglich. Eine Kernspintomographie soll noch näheren Aufschluss bringen. Klar erscheint indes schon, dass der sehr von seiner Schnelligkeit lebende White gehandicapt antreten würde.
Play-offs in „Freak City“, das ist nichts für Zartbesaitete. Und spätestens jetzt weiß man bei Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen, warum das beschauliche Bamberg in Mai und Juni diesen Beinamen trägt. Schon der mächtige Urknall, mit dem die gastgebenden Brose Baskets das Endrunden-Spektakel eröffneten, sorgte bei dem ein oder anderen für Herzrasen. „Mann, habe ich mich erschrocken“, bekannte Phoenix-Reservist Max Kramer stellvertretend für Zuschauer wie Aktive. Mehr als einen Knallschaden brachte dagegen Davin White aus Oberfranken mit. Angesichts einer schweren Fuß-Verstauchung ist der Einsatz des Hagener Spielmachers in Spiel zwei der Serie am Donnerstag in der Enervie Arena (13.05 Uhr) fraglich.
„Ein Tag Pause und ich bin wieder okay.“ Auf dem nächtlichen Weg zum Hamburger-Bräter im Autohof Geiselwind zeigte sich Davin White demonstrativ zuversichtlich. Seine Körpersprache sagte anderes aus, der sonst so flinke 31-Jährige ging ausgesprochen unrund. Ein Eindruck, der sich tags darauf beim Medizin-Check bestätigte. „Davin humpelt ja noch sehr“, sagte Phoenix-Mannschaftsarzt Dr. Helmut Queckenstedt: „Wir versuchen, ihnen bis Donnerstag fit zu bekommen. Aber ich kann noch nichts versprechen.“ Eine Kernspintomographie soll noch näheren Aufschluss bringen. Klar erscheint indes schon, dass der sehr von seiner Schnelligkeit lebende White in jedem Fall gehandicapt antreten würde.
Der Phoenix-Spielmacher war schon früh einem Gegenspieler auf den Fuß getreten und umgeknickt, musste getaped werden. Angesichts seines Spielstils zählte White ohnehin neben Mark Dorris und Larry Gordon zu den Akteuren, die unter dem ungewohnt glatten Parkett litten und etliche Male beim Penetrieren zum Korb den Halt verloren. „Das war doch Absicht“, mutmaßte er, auch Geschäftsführer Oliver Herkelmann wollte nicht an Zufall glauben: „Ich habe noch nie so ein ungleiches Verhältnis an Ausrutschern erlebt.“
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Vom Spektakel beeindruckt
Wie überhaupt die gesamte hitzige Atmosphäre die Playoff-unerfahrenen Gäste gerade zu Beginn offensichtlich beeindruckt habe. „So ein Brimborium in dieser Lautstärke habe ich noch nirgendwo mitbekommen“, befand Herkelmann und erkannte an: „Die Bamberger tun eben alles, was ihnen Vorteile verschaffen kann.“ Was die Gäste aber auch als Wertschätzung interpretierten. Herkelmann: „Man sieht daran, dass sie sich vor dem Spiel gegen das kleine Phoenix Hagen Gedanken gemacht haben.“ Ein Eindruck, den indirekt auch Bambergs Trainer Chris Fleming bestätigte: „Hagen ist eine unorthodoxe Mannschaft, an die man sich erst gewöhnen muss.“
Starker Wendt-Auftritt
Wobei einige Akteure durchaus noch Luft nach oben haben. Nicht unbedingt Ole Wendt, der einen ganz starken Auftritt mit persönlichem Erstliga-Bestwert von 16 Punkten hinlegte. Und der im Falle eines White-Ausfalls am Donnerstag besonders gefordert wäre. Aber Adam Hess kam gegen die athletischen Sharrod Ford und Bostjan Nachbar gar nicht zur Geltung, auch die Offensivproduktion von Dorris, Gordon und Abe Lodwick war überschaubar.
Angesichts des couragierten Auftritts seines Teams in der „Frankenhölle“ des Abonnements-Meisters in den Vierteln zwei und drei ist Coach Ingo Freyer aber zuversichtlich: „Wir können sehr viel mitnehmen aus diesem Spiel. Das lässt mich hoffen fürs Rückspiel - und auch für die dritte Partie in Bamberg.“