Hagen. . Phoenix Hagen fühlt sich wohl in illustrer Play-off-Gesellschaft und hofft auf eine Überraschung in Bamberg. „Unsere Jungs sind richtig heiß. Der Ehrgeiz ist da, eine Überraschung zu schaffen“, sagte Geschäftsführer Oliver Herkelmann.
Es ist eine illustre Gesellschaft. Meister, Vizemeister oder Pokalsieger der letzten fünf Jahre, dazu mit dem FC Bayern München die einzige Weltmarke der Basketball-Bundesliga. Und eben Phoenix Hagen. In den Play-offs 2012/13 ist der letztjährige Abstiegskandidat der wohl am wenigsten erwartete Gast. Der sich im Kreise der Elite sauwohl fühlt. „Es ist doch eine perfekte Situation für uns“, sagt Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann, „wir haben unsere Ziele schon übererfüllt. Und jetzt will jeder noch ein bisschen mehr.“ Das gelte auch für die am Sonntag (19.30 Uhr) startende Serie bei Meister Brose Baskets Bamberg. Herkelmann: „Unsere Jungs sind richtig heiß. Der Ehrgeiz ist da, eine Überraschung zu schaffen.“
Womit die Hagener in der laufenden Spielzeit eine gewisse Erfahrung haben. Die Siege zu Jahresbeginn bei den Artland Dragons und danach daheim gegen Vizemeister Ulm waren nur der Auftakt. „Das waren erste Zeichen, dass es anders ist als in den Jahren zuvor“, sagt Trainer Ingo Freyer. Nach den Heimcoups gegen Bamberg, Berlin und Oldenburg habe man dann endgültig in Richtung Play-offs geschielt. Dass der aus Expertensicht vermeintlich notorische Abstiegskandidat nun tatsächlich um den Titel mitspielt, kann auch Bernd Kruel noch kaum fassen: „Wenn man die Finanzen und die Ausgeglichenheit der Liga sieht, ist es unglaublich, dass wir das geschafft haben“, sagt der Center: „Bis auf Bonn sind die anderen beim Etat doch weit von uns entfernt.“
Was für den aktuellen Gegner natürlich besonders gilt. Bamberg hat in den letzten drei Jahren jeweils mit Meisterschaft und Pokalsieg die Liga dominiert, wurde auch diesmal trotz einiger Schwächephasen Hauptrunden-Erster. Und hat mit den Spielmachern Anton Gavel, John Goldsberry und Alex Renfroe, den Ex-NBA-Spielern Casey Jacobsen und Bostjan Nachbar, Flügelcenter Sharrod Ford oder den deutschen Centern Maik Zirbes und Philipp Neumann ein hochkarätiges Aufgebot. Zu dem allerdings Jeremiah Massey, der bei der 97:104-Niederlage nach Verlängerung in Hagen noch mit am längsten auf dem Parkett stand, nicht mehr gehört. Vom US-Flügel trennten sich die Franken in dieser Woche.
„Qualitativ sind uns die Bamberger natürlich überlegen“, räumt Freyer ein, auch Kruel sieht den Titelverteidiger grundsätzlich als „haushohen Favoriten“ an. Man müsse sich in der Stechert-Arena, in der man noch im Dezember mit 80:107 klar unterlag, mit anderen Tugenden Vorteile verschaffen, befindet der Phoenix-Coach: „Wir müssen intensiver spielen als die.“ Play-offs seien eher wie Pokal denn wir ein reguläres Ligaspiel. „Natürlich rechnen wir uns da etwas aus“. sagt Freyer, während Kruel hofft: „Man muss das mitnehmen und genießen. Aber wer weiß: An einem guten Tag können wir Bamberg mehr als nur ärgern. Und dann entwickelt sich vielleicht eine Eigendynamik.“
Telekom Baskets Bonn als Vorbild
Wie das zumindest zeitweise funktionieren könnte, haben Phoenix die nordrhein-westfälischen Rivalen vor Jahresfrist vorgemacht. Damals gewannen die Telekom Baskets Bonn als Achter zum Playoff-Auftakt bei Meister Bamberg mit 75:74. „So hätte ich es auch diesmal gern“, sagt Herkelmann. Allerdings gaben die Franken danach bis zum Titelgewinn auch kein einziges Spiel mehr ab. . .