Hagen. . Nach der Niederlage gegen den Tabellenvorletzten Frankfurt Skyliners ist der Ärger bei Phoenix Hagen groß - schließlich verpassten die Hagener einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

Selbst wenn die Playoff-Ränge noch nah wie nie liegen: Der Kampf um den Klassenerhalt bleibt auch in der vierten Erstliga-Saison steter Begleiter von Phoenix Hagen. Dabei war der Basketball-Bundesligist trotz wenig inspirierter Leistung nur einen Dreier davon entfernt, das Zitter-Thema ausnahmsweise frühzeitig abzuhaken. Stattdessen betrieben Davin White und seine Kollegen tätige Aufbauhilfe für die Skyliners aus Frankfurt, mit 78:81 (37:40) unterlag man in der Enervie Arena dem Tabellenvorletzten. Und nicht nur Coach Ingo Freyer hing der entgangenen Chance nach: „Es wäre zu schön gewesen. Wir hätten jetzt ein kleines Polster.“

Dass das Duell des Achten gegen den Tabellen-17. zu einer - aus Gastgebersicht - ausgesprochen zähen Angelegenheit werden würde, war schnell abzusehen. Zumal die Frankfurter mit dem im Hinspiel noch mit 102:107 unterlegenen Team nicht viel gemein hatten. Diesmal ließen sich die Skyliners nicht auf das Phoenix-Tempo ein und rannten mit, ihre drei US-Neuzugänge Dawan Robinson, Ryan Brooks und LaQuan Prowell waren zudem am Ende die Topwerfer. „Das war ein anderes Spiel, als wir es in Frankfurt gespielt haben“, freute sich Trainer Muli Katzurin später über einen „sehr wichtigen Sieg“.

Frankfurt stark aus der Distanz

Für den die Gäste die Basis schon im ersten Viertel legten. Beim 6:13 (5. Minute) durch Prowell hatten sie schon dreimal aus der Distanz getroffen, zwangen Freyer zur ersten Auszeit. Mit mehr Biss in der Defensive reagierte Phoenix und glich aus (13:13, 7.), doch weitere zwei Minuten später hieß es sogar 13:23. Der starke Skyliners-Spielmacher Robinson hatte den vierten Dreier getroffen, während die Gastgeber in der Offensive zerfahren agierten und - allen voran White - ihr Glück erzwingen wollten.

An diesem Eindruck änderte sich bis zum 21:33 (14.) durch Danilo Barthel wenig, zumal Center Dino Gregory kurz darauf schon seinen dritten Foulpfiff kassierte und zunächst von Björn Schoo ersetzt werden musste. Doch mit dem 2,13-m-Center, zuletzt nur sehr sparsam mit Spielpraxis bedacht, kämpfte sich Phoenix dank einiger Ballgewinne allmählich heran. Dabei half, dass der siebte Distanzwurf endlich sein Ziel fand, Whites Dreier bedeutete das 31:36 (18.). Bis zur Pause verkürzten die Gastgeber sogar noch weiter, trotz durchwachsener erster Hälfte war Phoenix zurück im Spiel.

Endgültige Wende schien möglich

Und schien nun - auch dank mehr Aggressivität in der Defensive - die endgültige Wende bewerkstelligen zu können. Per Dreier glich der formverbesserte Mark Dorris aus (40:40) - und trug mit Dreipunktspiel und Dunking maßgeblich zur 53:49-Führung bei (26.). Doch nun sorgte Skyliners-Zugang Brooks - schon im Gießener Trikot zweimal gegen Phoenix auffällig - dafür, dass die Hagener sich nicht absetzen konnten. Mit zwei Dreiern in Folge schaffte der treffsichere Adam Hess noch einmal für eine 61:59-Führung (29.) - es sollte die letzte bleiben.

Denn im Schlussabschnitt - bisher häufig die Domäne von White oder David Bell, für die Dorris komplett auf der Bank blieb - war diesmal Frankfurts Dawan Robinson der prägende Akteur. Zwar kam Phoenix auch nach dem 68:75 (36.) noch einmal zurück und weckte die Kulisse auf (76:77, 38.). Doch mit dem fünften Foul Gregorys beim Block 100 Sekunden vor dem Ende war der Weg zum Hagener Korb frei.

Drei Würfe trafen nur den Ring

Während Bell - symbolisch für den Hagener Eigensinn - 30 Sekunden vor der Schlusssirene auf dem Weg zur Führung gegen Frankfurter Übermacht zog und von Brooks geblockt wurde, traf Robinson im Gegenzug ganz abgeklärt zum 78:81. Zehn Sekunden blieben Phoenix zwar noch zur Antwort - und sogar drei Wurfchancen. Doch Abe Lodwick und zweimal White trafen aus Dreierdistanz nur den Ring.

„Frankfurt war gut vorbereitet auf unser Fastbreak-Spiel“, musste Freyer nach einer Partie mit zwei „allenfalls soliden“ Teams anerkennen. Nicht nur dem Phoenix-Coach fehlten die Emotionen: „Heute hatten wir den Lauf leider nicht, der dich auch mental stärker macht.“ Der Blick geht also wieder nach unten, statt möglichen zehn trennen die Hagener nur noch sechs Punkte von den Abstiegsrängen. Kleiner Lichtblick: Wenigstens den direkten Vergleich konnte Phoenix gegen die Skyliners für sich entscheiden . . .

Statistik: Phoenix Hagen - Fraport Skyliners 78:81 (37:40)

Phoenix Hagen: Bell (11, 1/4 Dreier, 5 Ballverluste), Hess (16, 2/3 Dreier), Dorris (10), Wendt (2), Gordon (14, 2/3 Dreier, 6 Rebounds, 3 Assists, 3 Steals), Lodwick (5), Gregory (4, 7 Rebounds, 2 Blocks), White (16, 2/9 Dreier, 5 Assists, 3 Ballverluste, 5 Steals).

Fraport Skyliners: Klein, Barthel (11, 7 Rebounds), Robertson (10, 1/4 Dreier), Brooks (14, 2/2 Dreier), Gibson, Prowell (13, 2/4 Dreier), Peacock (8, 7 Rebounds), Robinson (25, 2/4 Dreier, 4 Assists, 4 Ballverluste).

Spielviertel: 15:23, 22:17, 24:22, 17:19.

Teamstatistik: 49:52 % Wurfquote, 8/23:7/19 Dreier, 12/17:14/20 Freiwürfe, 28:32 Rebounds, 11:15 Ballverluste, 14:12 Assists, 9:5 Ballgewinne, 6:2 Blocks.

Zuschauer: 3145 (ausverkauft).