Hagen. . Phoenix Hagen steht nach dem 90:78-Triumph gegen Vizemeister Ulm auf dem Playoff-Rang acht. Doch bis zum nächsten Heimspiel gegen die Frankfurt Skyliners geht der Blick zunächst in Richtung Abstiegsränge. Denn “der Abstand nach unten hat sich ja nicht vergrößert“, meinte Geschäftsführer Oliver Herkelmann.

Es ist nicht so, dass der Blick auf die aktuelle Tabelle der Basketball-Bundesliga im Umfeld von Phoenix Hagen Missvergnügen auslösen würde. Doch auch nach dem 90:78-Triumph gegen Vizemeister Ulm und nun von Playoff-Rang acht aus geht der Blick der Verantwortlichen weiter nach unten. Zumindest bis zum Heimspiel gegen den Vorletzten Frankfurt Skyliners am nächsten Samstag (19 Uhr), dessen Bedeutung Coach Ingo Freyer direkt hervorhob: „Wir gehen jetzt sehr positiv in die Woche vor dem so wichtigen Frankfurt-Spiel.“ Auch Geschäftsführer Oliver Herkelmann verlor nicht die tabellarische Realität aus den Augen: „Der Abstand nach unten hat sich ja nicht vergrößert.“

Phoenix kann Vorsprung ausbauen

Die Chance, genau das zu ändern, bietet sich den Hagenern in der Enervie Arena gegen die am Sonntag mit 92:78 gegen Tübingen siegreichen Frankfurter. Im Siegfall hätte Phoenix zehn Punkte Vorsprung vor den Abstiegsrängen plus - angesichts des 107:102-Hinspielerfolgs - den Vorteil des besseren Direktvergleichs. „Ich halte das für ein verdammt schwieriges Spiel“, sagt Herkelmann indes, anders als in der Ulm-Partie gelte man gegen den Vorletzten als Favorit. Und er weiß: „Frankfurt kämpft ums Überleben und wird sich eine Woche intensiv auf uns vorbereiten.“ Gegenüber dem Hinspiel haben die Skyliners zudem mit dem gegen Tübingen herausragenden Spielmacher Dawan Robinson sowie den Ex-Gießenern Ryan Brooks und LaQuan Prowell auf drei US-Positionen gewechselt. Andererseits ist auch Herkelmann überzeugt: „Wenn wir das Spiel gewinnen, sind wir zu 90 Prozent durch. Und können dann sehen, was noch passiert.“ Sprich, man könnte die Ziele neu justieren. . .

Dass auch in dieser wichtigen Partie gegen sein ehemaliges Team, mit dem er 2004 deutscher Meister wurde, nicht mit Bernd Kruel zu rechnen ist, kommt den Gastgebern wenig zupass. Der Phoenix-Center unterzieht sich wegen seiner Kieferhöhlen-Entzündung im Josefs-Hospital einer Intensiv-Therapie, muss vielleicht sogar operiert werden. „Mindestens zwei Wochen wird er sicher noch fehlen“, fürchtet Herkelmann, danach müsse Kruel dann noch einen Trainings-Rückstand aufholen. Ob man für den Fall eines längeren Ausfalls noch temporären Ersatz verpflichten kann, hat man bei Phoenix zwar sondiert, Transfers sind ja nur noch bis Ende des Monats möglich. „Es macht derzeit wenig Sinn“, sagt aber Herkelmann, zumal der Markt kaum geeignete Kandidaten hergebe: „Ein deutscher Aufbauspieler ist eher zu finden als ein Center, der auch noch unseren Spielstil mitgehen kann.“ Angesichts des sehr gut funktionierenden Mannschafts-Gebildes müsse man zudem mit Veränderungen behutsam sein.

"Alle Spieler auf den großen Positionen haben sehr gut gespielt"

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Dass es auch gegen die starke Ulmer Garde um Liga-Topcenter John Bryant ohne deutlich über zwei Meter großen Akteur - Bjrön Schoo blieb komplett draußen - klappen kann, bewies Phoenix eindrucksvoll. „Alle Spieler auf den großen Positionen haben sehr gut gespielt“, hob Herkelmann hervor, ganz besonders traf dies auf den unermüdlichen Dino Gregory zu. „Er hat ja nicht nur Bryant zugemacht, sondern auch oft anderswo geholfen“, sagte der Geschäftsführer: „Es ist schon faszinierend, was Dino momentan in der Defensive bringt.“ Und dessen Teamkollege Adam Hess, bei der Reboundarbeit ebenfalls herausragend, betonte: „Diesmal haben wir als Mannschaft sehr hart gearbeitet und prima verteidigt. So macht das Spaß.“