Hagen. . Ein ungleiches Duell wartet am Sonntag auf Phoenix Hagen in Oberfranken bei den Brose Baskets Bamberg. Der deutsche Meister kennt schon in normaler Geschwindigkeit mit seinen Gegnern selten Pardon. “Das absolute Nonplusultra der Liga“, charakterisierte Phoenix-Coach Ingo Freyer.
Schon die Ankündigung klingt bedrohlich: „Der Endspurt beginnt mit Phoenix Hagen“, ist die Pressemitteilung der Brose Baskets Bamberg getitelt, die auf den Besuch aus den Tabellen-Niederungen der Basketball-Bundesliga beim Branchenprimus hinweist. Dabei kennt der deutsche Meister, der Hagen am Sonntag um 17 Uhr empfängt, schon in normaler Geschwindigkeit mit seinen Gegnern national selten Pardon. Bei den Gästen wird nach dem 86:114 in Berlin erneut Frustrations-Toleranz gefordert sein.
Es ist ein ungleiches Duell, das in Oberfranken auf die Hagener wartet. Ihre nationale Dominanz dokumentierten die Bamberger zuletzt in Bonn beim dritten Gewinn des BBL-Pokals in Folge, die dritte Meisterschaft wollen die Schützlinge von Trainer Chris Fleming („Titel kann ich nie genug kriegen. Das wird nie langweilig.“) demnächst folgen lassen. Dem homogenen Star-Aufgebot um die NBA-erfahrenen Casey Jacobsen und P.J. Tucker, von Phoenix-Coach Ingo Freyer als „absolutes Nonplusultra der Liga“ charakterisiert, steht ein geschwächter Abstiegskandidat gegenüber: Neben Topwerfer T.J. Carter (Entzündung der Fußsehne) wird auch Tristan Blackwood, der eine Grippe mit Antibiotika behandelt und erst Mitte nächster Woche wieder mittrainieren kann, fehlen.
Phoenix-Geschäftsführer Herkelmann verweist auf eine Schlappe des Meisters in der letzten Saison
„Man geht nie in ein Spiel und denkt, man sei chancenlos“, sagt Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann und verweist auf eine Schlappe des Meisters in der letzten Saison beim späteren Absteiger Düsseldorf: „Selbst Bamberg hat Aussetzer.“ Doch das war auswärts, daheim gewannen die Franken ihre letzten 40 Bundesliga-Spiele. Und eine Niederlage ausgerechnet gegen Hagen würden ihre fanatischen Fans für einen bösen Aprilscherz halten. Und auch Herkelmann weiß, dass die Bamberger selbst bei klaren Führungen „relativ humor- und kompromisslos“ ihren Stiefel herunterspielen.
Für die Gäste wird es deshalb darum gehen, sich bei einer erwartbaren Niederlage wenigstens kleine Erfolgserlebnisse zu verschaffen. „Spieler wie Max Rockmann und Dominik Spohr werden mehr Einsatzzeit erhalten“, sagt Freyer, man werde unabhängig vom Spielstand taktische Dinge mit Blick auf die folgenden Duelle im Abstiegskampf umzusetzen versuchen. „Wir werden hochmotiviert und mit Selbstvertrauen in die nächste Woche gehen“, ist er sicher und glaubt: „Vielleicht ist es besser, jetzt gegen Alba und Bamberg zu spielen als sich mit einem Gegner zu beschäftigen, gegen den man sich mehr ausrechnet.“
Fokus liegt auf dem Heimspiel gegen Ludwigsburg
Denn der Fokus liegt ganz auf dem am Ostersamstag folgenden Heimspiel gegen EnBW Ludwigsburg. Auch deshalb reist das Team schon heute geschlossen nach Braunschweig, um den Tabellennachbarn dort live zu beobachten, und reist von dort Sonntag nach Bamberg. Mit dabei wird wie in Berlin auch Doppellizenzler Thomas Reuter sein, da für Pro-B-Ligist BSV Wulfen die Saison beendet ist. Dagegen fehlt Dominik Wilkins wegen einer Schulterverletzung.