Berlin/Hagen. .

(aki) Beim Überraschungs-Coup gegen Alba Berlin war T.J. Carter die treibende Kraft. Im Hinspiel im Oktober wohlgemerkt, gestern Abend in der Hauptstadt dagegen musste der Topwerfer von Phoenix Hagen kurzfristig passen. Und tatenlos zusehen, wie das Team von Coach Ingo Freyer bei der 86:114 (35:69)-Niederlage früh demontiert wurde.

33 Punkte hatte Carter beim Hagener 98:91-Sieg am Ischeland erzielt, in dieser Größenordnung lag Phoenix ohne ihn in der Arena am Berliner Ostbahnhof schon zur Pause hinten. Weil der US-Aufbauspieler an einer entzündeten Fußsehne laboriert, wurde er mit Blick auf die Abstiegsduelle im April geschont, soll auch Sonntag in der Partie bei Meister Bamberg aussetzen. „Danach wird er aber trainieren und spielen können“, ist sich Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann sicher. Auch Tristan Blackwood pausierte wegen einer Grippe, so dass die Hagener dem tief besetzten Berliner Star-Ensemble mit den Nationalspielern Sven Schultze und Lucca Staiger an den Positionen zehn und elf geschwächt gegenüberstand.

Das machte sich früh bemerkbar, auch weil die Hagener bei den Schiedsrichtern anfangs schlechte Karten hatten. 28:4 Freiwürfe verteilten Boris Schmidt und Co. vor der Pause zu Gunsten der Berliner. „Das ist schon heftig und überhaupt nicht ausgewogen“, ärgerte sich Herkelmann, vor allem ein unsportliches Foul gegen Zygimantas Jonusas und zwei folgende technische Vergehen erregten die Gäste. So hatte Adam Constantine zwar noch die Gästeführung erzielen dürfen, dann aber war Alba schnell auf 17:2 (5. Minute) davongezogen. Wobei der Favorit um den starken Da-Shaun Wood traumhaft sicher traf, zur Pause (69:35) verzeichnete man 75 % Wurfquote und schien einem Rekordsieg entgegenzustreben.

Zwischenspurt mit White

Doch dagegen wehrten sich die Hagener, angeführt von Davin White gingen sie das hohe Berliner Tempo nun mit. Das dritte Viertel entschieden sie auch dank Jordan Hasquet für sich, neun Punkte Whites in Serie ließen Phoenix dann bis zum 96:73 (34.) verkürzen. Doch schnell schob Alba wieder eine 8:0-Serie ein - und Herkelmann musste anerkennen: „Die Berliner waren einfach zu gut für uns. Wenn sie so weiterspielen, kommen sie wieder ins Finale.“ Freyer bedauerte, man habe das Spiel im ersten Viertel mit schwacher Defensive verschlafen. „Die zweite Hälfte hat mir besser gefallen“, betonte er: „Ich bin froh, dass wir uns nicht haben abschlachten lassen und weiter an uns geglaubt haben.“

Statistik.

Alba Berlin - Phoenix Hagen

114:86 (69:35)

Alba Berlin: Staiger (2), Schultze (13, 3/4 Dreier), Schaffartzik (6), Kalampokis (7, 7 Assists), Allen (17, 7 Rebounds), Francis (6), Simonovic (2), Wood (27, 3/5 Dreier, 5 Assists, 4 Steals), Weaver (8), Idbihi (15), Taylor (11).

Phoenix Hagen: Rockmann (5), Brooks (9, 1/4 Dreier, 8 Assists), Jonusas (12, 2/6 Dreier), Spohr (5), Kruel (2), Hasquet (14, 2/6 Dreier), Constantine (8), Seward (6), White (25,2/5 Dreier, 5 Ballverluste, 6 Assists).

Spielviertel: 35:20, 34:15, 20:26, 25:25.

Teamstatistik: 66:51 % Wurfquote, 11/18:9/24 Dreier, 29/36:9/11 Freiwürfe, 32:23 Rebounds, 32:20 Assists, 12:14 Ballverluste, 9:5 Steals, 2:2 Blocks.

Zuschauer: 8845.