Hagen. Entweder Phoenix Hagen oder Karlsruhe werden ins Finale einziehen, aber beide können nicht aufsteigen. Was das für die BBL und die ProA bedeutet.

Das Playoff-Halbfinale zwischen den ProA-Zweitligisten Phoenix Hagen und den PS Karlsruhe Lions geht an diesem Donnerstag los (19.30 Uhr, Ischelandhalle). Wer die Best-of-five-Serie für sich entscheidet, wird ins Finale einziehen und damit das sportliche Aufstiegsrecht für die Basketball-Bundesliga (BBL) erwerben. Aber seit Dienstag steht fest: Weder Hagen noch Karlsruhe werden in der nächsten Spielzeit im Oberhaus an den Start gehen können. Die BBL hat den Lizenzantrag der Lions nicht bewilligt. Phoenix hingegen hatte bereits Mitte April verlautbart, gar nicht erst einen entsprechenden Antrag zu stellen.

Etat nicht groß genug

Bei den Karlsruhe Lions hält sich die Enttäuschung über die Abfuhr des BBL-Lizenzausschusses in Grenzen. Der Aufstieg war nicht das erklärte Ziel der Löwen, man hatte lediglich Außenseiterchancen. Während Karlsruhe mit der Europahalle ab der nächsten Saison wieder eine erstligataugliche Halle vorweisen kann, hapert es aktuell noch an finanziellen Mitteln. Den von der BBL geforderten Mindestetat von 3,5 Millionen Euro „haben wir noch nicht vollständig aufgebaut“, erklärte Paul Alshut, kaufmännischer Leiter bei den Badenern.

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Warum der Klub dennoch einen BBL-Lizenzantrag Liga stellte? Weil die Erstliga-Perspektive „von großer Bedeutung [ist], wenn es um das Einwerben von zusätzlicher Unterstützung durch bestehende oder potenzielle Sponsoren geht“, begründen die Karlsruhe Lions in einer Pressemitteilung. Die Entscheidung der BBL sehe man jetzt als Ansporn, die Klubstrukturen weiterzuentwickeln. „Wir wollen den Schwung der erfolgreichen letzten Wochen nutzen, um uns zukünftig für die BBL zu qualifizieren,“ so Alshut.

Im anderen Halbfinale treffen die Aufstiegsaspiranten Trier und Frankfurt aufeinander - beiden langjährigen Erstligisten wurde eine Teilnahmeberechtigung am Spielbetrieb der BBL bewilligt. Weil nur ein Finalteilnehmer aufsteigen kann, wird die BBL aller Voraussicht nach eine sogenannte Wildcard vergeben, mit der man sich die Teilnahme am Erstliga-Spielbetrieb erkaufen kann.

Gießen rausgeworfen

Sportlich blicken die Lions auf eine außerordentliche Saison. Im Viertelfinale haben sie den Titelkandidaten Gießen 46ers alt aussehen lassen und sensationell mit 3:1 aus den Playoffs geworfen - obwohl Schlüsselspieler Garai Zeeb verletzt fehlt und obwohl Gießen Spiel 1 haushoch gewann. Das Team von Cheftrainer Aleksandar Scepanovic spielt schnell, aggressiv und verteidigt auf hohem Niveau. Getragen wird das sogenannte „Karlsrudel“ von Aufbauspieler O’Showen Williams (16 Punkte pro Spiel) und vom athletischen Power Forward Bakary Dibba (15/7 Rebounds). In der Hauptrunde hat Phoenix beide Duelle mit Karlsruhe für sich entschieden.