Hagen. Eine Gala zum Ausklang der Hauptrunde: Phoenix Hagen spielt Medi Bayreuth an die Wand und geht mit reichlich Selbstbewusstsein in die Playoffs.
Heimrecht in den Playoffs. Das ist für die Fans von Phoenix Hagen das Recht, mindestens zweimal in der Ischelandhalle zu singen, zu jubeln und zu kreischen, bis die Kehle weh tut. Für Radau zu sorgen. Fans, Mannschaft, Management und Helfer haben sich dieses Privileg nach einer wahnsinnig guten Hauptrunde in der 2. Basketball-Bundesliga ProA verdient. Durch einen 87:63 (45:39)-Heimerfolg am letzten Spieltag gegen den BBC Bayreuth hat Phoenix den 24. Sieg im 34. Spiel ergattert und den 15. Heimsieg im 17. Heimspiel. Und sich dadurch noch einen Rang nach vorne geschoben: Als Tabellendritter werden sich die Hagener mit den sechstplatzierten Kirchheim Knights messen. Am Donnerstag, 4. Mai, um 19.30 Uhr gehen die Playoffs am Ischeland los.
Phoenix Hagen gewinnt gegen Medi Bayreuth mit 87:63
„Wir wussten vor der Saison, dass wir eine schlagfertige Truppe haben“, sagte Phoenix-Coach Chris Harris nach der Partie. „Aber dass wir so intensiv spielen, am Ende als Tabellendritter dastehen und zu Hause 15 von 17 Spielen gewinnen, das hätte ich mir nicht erträumen lassen. Ich bin unheimlich stolz auf diese Mannschaft.“
Kraushaar verlängert Vertrag
Schon vor dem Hochball des letzten Hauptrunden-Spiels hatten die Phoenix-Fans etwas zu feiern: Aufbauspieler Bjarne Kraushaar verlängerte seinen auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2025. Und der Point Guard war es, der direkt den Ton angab: Kraushaar erzielte die ersten Punkte mit einem Wurf im Rückwärtsfallen, am Ende kam der smarte und uneigennützige Spielmacher auf 12 Punkte und 6 Assists. Warum er hier bleiben will? „Ich merke, dass ich mich spielerisch entwickle und dass auch der Verein sich entwickelt“, begründete Kraushaar. „Ich habe hier riesigen Spaß am Basketball, und die Fans sind unglaublich - vielleicht sind sie die besten in ganz Deutschland. Wenn‘s mir so Spaß macht, warum sollte ich dann aufhören?“
Dem letzten Gast der regulären Saison erging es wie nahezu allen Gegnern des diesjährigen Phoenix-Teams: Bayreuth hielt eine Weile mit, wusste irgendwann aber nicht mehr, wo in der Ischelandhalle oben und wo unten ist. Mit irrsinnig intensiver Verteidigung nahmen die Hagener ihren Gästen im dritten Viertel die Luft zum Atmen, und auch offensiv brillierten Kraushaar und Co. mit schön heraus gespielten Plays. So wie beim Dunking von Sprungwunder Devonte McCall zum 57:46 (25.). Oder bei Dennis Nawrockis Dreier aus der Ecke zum 68:48 (29.). Oder, oder, oder.
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Derweil sangen die Fans vom Heuboden, dass man manchmal nicht wusste, ob man bei einem Konzert oder einem Basketballspiel zugegen war. Topscorer wurde diesmal Kapitän Dennis Nawrocki mit 20 Zählern - ein wichtiges Zeichen für Phoenix, fehlt der Mannschaft doch nach wie vor die Punktemaschine Brock Mackenzie wegen eines Trauerfalls in der Familie. Aber es konnte wohl nur einen geben, der nach Spielschluss die Humba auf dem Heuboden anstimmen durfte: Bjarne Kraushaar befeuerte die Fan-Feierlichkeiten mit dem Megafon der Tornados Hagen. Und die jubelten noch lauter, als Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt unten auf dem Basketballfeld das Mikrofon ergriff und verkündete: „Freibier für alle - let‘s go!“
Statistik
Phoenix: Nawrocki (20), Schneider (14), Kraushaar (12, 6 Assists), Vrencken, McCall (16), McAllister (4), Neugebauer, Uhlemann (2), Bohannon (6, 7 Rebounds), Krause (7, 7 Rebounds), Boner (6, 9 Rebounds).
Topscorer Bayreuth: Ahmad (12), Carver (10).
Zuschauer: 3074.