Hagen. Phoenix Hagen feiert 20 Jahre mit einem Jubiläumstrikot, das ein besonderes Detail hat. Die Farbwahl sorgt für Diskussionen unter den Fans.

Ob Sieg oder Niederlage - Phoenix Hagen hat an diesem Samstag etwas zu feiern. Nicht nur den diesjährigen Einzug in die Playoffs der ProA, sondern auch 20 Jahre Klubhistorie am Ischeland. Dafür hat das Phoenix-Management ein besonderes Trikot entworfen und in dieser Woche auf den Markt gebracht. Das „Jubiläumstrikot“ in Schwarz und Gold werden die Spieler bei der Heimpartie gegen Medi Bayreuth (19.30 Uhr) einmalig tragen. „Es wird ein festlicher Anlass sein, und dementsprechend werden unsere Jungs auch etwas Festliches tragen“, sagt Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt. Große Kerle im feinen Zwirn.

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Schon in der ersten Stunde nach der medialen Präsentation des Sondertrikots habe man 50 Stück verkauft, so Schmidt. „Das Trikot kommt bei den Fans super an.“ Das besondere Kleidungsstück hat aber auch einen besonderen Preis: 75 Euro kostet das Jubiläumstrikot; für ein reguläres Saisontrikot muss man zwischen 55 und 65 Euro zahlen. Einzigartig ist ein Detail, das vor allem Phoenix-Nostalgiker eine Freude bereiten dürfte: Die goldenen „Nadelstreifen“, die das Trikot zieren, setzen sich aus den Namen aller Basketballer zusammen, die jemals für Phoenix Hagen gespielt haben. Es sind mehr als 150. Von Matthias Grothe bis Siler Schneider. Die Idee dazu hatte der ehemalige Phoenix-Sprecher Jörg Bähren. „Es war zunächst eine Schnapsidee“, schmunzelt Martin Schmidt, „aber dann wurde daraus mehr.“

Diskussionen über Farbwahl

Das Sondertrikot kommt allerdings nicht bei allen Fans gut an. „Warum in Schwarz? Unsere Farben sind doch Blau und Gelb?“, kommentierte ein Facebook-Nutzer unter dem Posting von Phoenix Hagen zum neuen Trikot. „Und wieder ein Schlag in die Fresse der Fans. Frage mich, was die Tornados Hagen Leute von der Farbe halten!“, schrieb ein anderer - und spielte damit auf die Kritik des Phoenix-Fanklubs Tornados an, die sich auf das ebenfalls schwarz-goldene Playoff-Shirt bezog. Die treuen Fans drückten in den sozialen Medien „ausdrückliches Unverständnis“ aus, „da wir seit Jahren für ein einheitliches Hallenbild in blau-gelber Farbe uns einsetzen, was durch diese Shirts absolut unterminiert wird und weiterhin zu vielem, aber definitiv keinem geschlossenen Bild und damit Konzept führen wird.“

Und das schwarze Trikot? Das sehe man eher unkritisch, sagte Tornados-Mitglied Pascal Teske auf Anfrage unserer Redaktion. „Das Shirt ist ja passend zum Trikot extra in Schwarz angelegt, was wir jedoch deutlich kritischer sehen, da jetzt die Leute vermutlich in schwarzen Playoff-Shirts in die Halle kommen, was jedoch keinen Bezug zu Phoenix hat. An dieser Stelle appellieren wir daher nochmal an jeden einzelnen, das schwarze Trikot/Shirt gerne außerhalb der Halle zu tragen, bei den Heimspielen aber die Farben Gelb/Blau zu tragen.“

Allerdings ist das mit den Shirts und auch den Trikots eine einmalige Geschichte - wir wollten etwas Besonderes machen und wir werden jetzt nicht unsere Vereinsfarben ändern.
Martin Schmidt, Phoenix-Geschäftsführer

Ob Martin Schmidt, der zu den Fans ein inniges Verhältnis pflegt, von dieser Kritik überrascht wurde? „Ein bisschen schon“, sagt der Phoenix-Manager. „Ich kann die Kritik aber auch verstehen. Allerdings ist das mit den Shirts und auch den Trikots eine einmalige Geschichte - wir wollten etwas Besonderes machen und wir werden jetzt nicht unsere Vereinsfarben ändern. Außerdem haben wir viele neue Fans hinzugewonnen und nicht alle tragen unbedingt gerne Gelb oder Blau, sondern finden ein eher dezentes Schwarz schön. Auch diesen Fans möchten wir gerecht werden.“

Ischelandhalle wird wieder voll

Ob Gelb, Blau oder Schwarz - die Ischelandhalle wird am Samstag beim Hauptrunden-Ausklang wieder rappelvoll. Nur noch zwei Sitzplatztickets sind laut Schmidt verfügbar. Mit einem Sieg kann die Mannschaft von Trainer Chris Harris den vierten Tabellenplatz und damit das Heimrecht für die Playoffs verteidigen. Nach Spielschluss wird man auch wissen, mit wem man es in der ersten Playoff-Runde zu tun bekommt. Stand jetzt wäre es SC Jena. „Wir haben es in eigener Halle in eigener Hand - schöner kann es doch kaum sein“, findet Schmidt.

Für den Gegner, den der Geschäftsführer als „Wundertüte“ bezeichnet, geht es hingegen nur noch um die Ehre. Das Team von Headcoach Mladen Drijenčić steht auf Rang elf. Über das Hinspiel würde man bei Phoenix am liebsten den Mantel des Schweigens legen: Flügelspieler Moritz Plescher versenkte mit der Schlusssirene und mithilfe des Bretts einen Distanzwurf zum 91:89-Sieg der Bayern.