Hagen. Atila Tasli wollte das Amt des Vorsitzenden beim TSV Hagen 1860 eigentlich abgeben. Doch sein eigenes Versprechen kam ihm dazwischen.

Eigentlich wollte Atila Tasli nach nun zehn Jahren an der Spitze des größten Hagener Sportvereins TSV Hagen 1860 nicht mehr weitermachen. Der TSV-Chef hatte diese Entscheidung aber an die Bedingung geknüpft, den Verein schuldenfrei übergeben zu wollen. Dieser Fall wäre im August dieses Jahres auch so eingetreten. Jetzt macht der Vorsitzende der 60er aber doch weiter, weil er genau dieses Versprechen nicht einlösen konnte.

Der Grund für die Verschuldung liegt aber keineswegs in einer Schieflage des Vereins, sondern im Gegenteil: Es handelt sich um Investitionen in die Infrastruktur. Konkret um Erneuerungen auf der Sportanlage Hoheleye. Etwas über eine Million Euro fließen in die laufenden Projekte. Einiges von der Investitionssumme wird vom Land NRW übernommen, aber der TSV bedient eben auch Kredite, um die eigene Belastung zu schultern. Und weil es noch zu viele Verbindlichkeiten gibt, stellte sich Tasli nun erneut zur Wahl und wurde auch einstimmig für mindestens die nächsten zwei Jahre von den Delegierten gewählt. „Ich mache gerne weiter, in diesem Verein und mit diesem guten Team“, kommentierte der TSV-Vorsitzende nach seiner Wiederwahl.

Kleinere Abteilungen erleben Boom

Zuvor hatte der Vorsitzende noch seinen Geschäftsbericht vorgelegt. Unter den Leitworten „Tradition bewahren – Zukunft gestalten“ nannte er nicht nur die Renovierungen der Sportstätte, sondern zeigte im Überblick über die Sportabteilungen, dass die Krisen der letzten Jahre überwunden seien. „Aktuell haben wir etwa 2200 Mitglieder. Vormals kleinere oder neuere Abteilungen erleben einen regelrechten Boom“. Hier nannte er die neue Jiu-Jitsu-Abteilung und die Volleyballer-Jugend. Kooperationen mit Phoenix für eine gemeinsame Damenbundesliga-Zukunft stehen in den Startlöchern. Freizeiten mit dem Verein Spielraum sind bereits angelaufen.

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Der Verein sei auch dankbar für verschiedenste Fördermittel. „Die Ausgaben für Strom und Wärme konnten so abgemildert werden!“ Moderne IT konnte ebenso beschafft werden .Atila Tasli blickte genauso auf ein positives Jahr zurück, wie es dann auch aus seinem Vorstandsteam Maria Bürger und Mike Lindemann für die Finanzen und Andreas Kurz für den Sport taten.

„Für das kommende Jahr präsentieren wir einen ausgeglichenen Etat“, eröffnete Finanz-Vize Bürger ihre Planung. Ohne die Ausgaben für moderne Sportstätten war er nicht mehr so voluminös wie im Vorjahr, hat aber trotzdem eine Summe von fast 420.000 Euro. Eine Erhöhung der Bewirtschaftungsumlage für öffentliche Sportstätten hätte den Verein auch nochmal mindestens 2.000 Euro zusätzlich gekostet. Aber der ebenfalls anwesende Sportausschuss-Vorsitzende der Stadt Hagen, Dietmar Thieser, konnte bestätigen, dass diese vom Tisch sei.