Hagen. Neue Erkenntnis: Beim Brand des Blau-Gold-Heims auf Emst handelt es sich um Brandstiftung. Der Sachverhalt ist aber kein Einzelfall.
Immer wieder erwischt es in Hagen Vereinsheime, wenn Brandstifter ihr Unwesen treiben. Der jüngste Fall ist das Heim des Tennis-Clubs Blau-Gold an der Lohestraße 10 auf Emst, einem an sich ruhigen Ortsteil der Stadt Hagen. Bei Anwohnern und in Sportvereinen wachsen nach solchen Vorfällen die Sorgen und Unsicherheiten. Denn inzwischen gibt es viele solcher Fälle, in denen die Brandursache aber nicht immer auf eine Straftat schließen ließ.
Und doch sind in der Vergangenheit auffällig viele Vereinsheime betroffen gewesen. Manche Geschehnisse werfen zudem Fragen auf. Vor allem die Frage, ob es zwischen den Taten Zusammenhänge geben könnte, wird insbesondere auf Emst, aber auch in sozialen Netzwerken diskutiert. Antworten auf diese Fragen sind mitunter schwer zu beantworten, zumal die Polizei in einigen Fällen noch ermittelt.
Brand-Alarm in Hagen: Diese Vereinsheime hat es erwischt
Wir haben einige der vergangenen Sachverhalte zusammengetragen. Eine Chronik der Ereignisse:
12. September 2012: Im Hagener Stadtteil Altenhagen ist das Vereinsheim der Sportfreunde Westfalia bis auf die Grundmauern abgebrannt. Die Feuerwehr konnte das Feuer nicht mehr unter Kontrolle bringen. Die Ursache: Brandstiftung.
25. Januar 2015: Diesmal trifft es das ans alte Vereinsheim grenzende Sportler-Heim von Westfalia Hagen. Auch dieses Gebäude konnte nicht gerettet werden. Der Sportverein steht zum zweiten Mal binnen weniger Jahre vor einem Haufen Asche. Ursache: Brandstiftung. Westfalia hat auf den Trümmern eine neue Anlage errichtet.
10. Oktober 2022: Einen gehörigen Schock bekamen die Fußballer des TSV Dahl: Während die Seniorenmannschaften auf dem Kunstrasenplatz im Volmetal trainierten, fing der Steuerschrank der Flutlichtanlage plötzlich Feuer. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen, kein Mensch wurde verletzt. Dieser Fall hatte aber keinen strafrechtlichen Hintergrund. Das Flutlicht fiel lediglich eine Zeit lang aus.
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10. April 2023: Schock auf Emst am Ostersonntag - am Tag nach dem Osterfeuer, das die SpVg. Hagen 1911 jedes Jahr am Osterwochenende organisiert, steht das alte Vereinsheim der Elfer am Loheplatz in Flammen. Inzwischen haben sich die Elfer an der Bezirkssportanlage an der Haßleyer Straße eingerichtet. Dort steht das neue Vereinsheim inklusive Gastronomie.
18. Juni 2023: Am Quambusch stand das ehemalige Vereinsheim am längst zugewucherten Ex-Sportplatz in Flammen. Angesichts des erheblichen Rauches, der die Luft im Umfeld schwängerte, lösten die Einsatzkräfte die NINA-Warn-App aus, um die Menschen aufzufordern, Fenster und Türen zu schließen sowie die Klimaanlagen auszuschalten. Brandursache: noch unklar.
18. Februar 2024:Schon wieder ein Feuer auf Emst. Schon wieder auf dem ehemaligen Gelände von Hagen 11 am Loheplatz. Die Flammen zerstörten einen Überseecontainer, in dem Material untergebracht war. Die Ursache: Brandstiftung.
2. März 2024: In direkter Nachbarschaft zum alten Elfer-Vereinsheim brennt auf Emst das Heim vom TC Blau-Gold völlig nieder. Im Verein sitzt der Schock ziemlich tief. In dieser Woche hat sich der Vorstand getroffen, um über den Aufbau und alle weiteren Schritte zu beraten. Auch hier war die Ursache Brandstiftung. Laut Polizei gibt es neben der räumlichen Nähe der Tatorte nach aktuellem Stand keine Hinweise auf einen Zusammenhang der jüngsten Taten auf Emst.