Wetter. Gleich sieben von elf Strafwürfen gehen daneben! Sunderns Torhüterin blüht auf. Doch beim Schlusslicht stimmte weniger als bei Wetter.
Am Ende konnte sich Heino Rickmann ganz entspannt zurücklehnen und seine Mannschaft loben. Der Trainer der Landesliga-Frauen der HSG Wetter/Grundschöttel hat mit ihr nach dem 24:21-Sieg über Schlusslicht HV Sundern das Ziel erreicht, was für den Februar ausgegeben war: Drei Siege gegen drei Teams, die man hinter sich lassen möchte.
„Wir gehen sehr realistisch mit unserer Lage um und wissen genau, wann wir punkten müssen und wann es nicht möglich ist“, sagt Rickmann zufrieden. Im September gab er bereits als Saisonziel aus, mindestens 24 Punkte zu sammeln, um sich rechnerisch Platz sechs zu sichern und nicht abzusteigen. „Höher können wir kaum kommen, tiefer wollen wird nicht“, betont der Trainer, dessen Sieben gegen Sundern auf eine offensive Defensive traf. Das kam Wetter entgegen, die Gegnerinnen konnten die Angriffslust in ihren wechselnden Formationen (3-2-1, 5-1 und 5+1 mit Fokus auf Nina Gerhartz) nicht stoppen.
HSG hat zu viel Respekt vor gegnerischer Torhüterin
Das tat allerdings mehrmals die gegnerische Torhüterin. Die HSG agierte mit zu viel Respekt vor der hochgewachsenen Keeperin, die eine große Spannbreite aufbrachte. Durch ihr zusätzlich gutes Stellungsspiel vergab Wetter aus allen Positionen Chancen. „In der Regel läuft es dann so, dass mit zunehmender Spieldauer der Mut nachlässt. Das war bei uns nicht der Fall“, freute sich Rickmann. Er staunte hingegen nicht schlecht, seine die HSG-Damen von elf Siebenmetern gleich sieben (!) verwarfen. Zumal sie in ihren zuvor 14 Partien alle verwandelten. Alle fünf angetretenen Werferinnen (Nina Gerhartz, Celina Hausmann, Melina Berkenkopf, Ann-Kristin Löffler und zuletzt Nina Degener) taten sich schwer.
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So kann Wetter nie dazu, sich einen großen Vorsprung zu erarbeiten. Den letzten versenkte Nina Degener. „Das war für sie nach langer Zeit mit Wadenproblemen ein schöner Wiedereinstieg“, merkte ihr Trainer an. Das war dann auch erlösend für die gute Schlussphase der HSG. Das Positionsspiel in der Offensive des Gastgebers wurde durch wache Deckung weiterhin gestört. „Es war insgesamt ein bisschen eng aber passte“, so Rickmann.
Gegen Tabellenführer schont Rickmann Spielerinnen
Am kommenden Samstag ist die HSG bei Spitzenreiter TuS Drolshagen zu Gast. „Da rechnen wir uns nichts aus, die Gegnerinnen sind qualitativ besser. Sie hätten es verdient, kommende Saison eine Liga höher zu spielen“, spricht Rickmann seine Wertschätzung aus. Er wird einige Spielerinnen schonen, vor allem körperlich angeschlagene. „Wir wollen sie aufsparen für die Gegner, gegen die wir gewinnen wollen. Wenn wir gegen einen vermeintlichen Aufsteiger spielen, ist dies für uns eine zusätzliche Trainingseinheit, in der wir uns ausprobieren und unsere Spielpräzision verfeinern können“, so der Coach, der natürlich kein Veto gegen eine Überraschung einlegen würde.
HSG Wetter/Grundschöttel: Jana Liebelt; Nina Gerhartz (3), Melanie Kobus (1), Lea Ladener (1), Olympia Michalczyk (1), Nele Wittstock (1), Nina Winterhoff (1), Melina Berkenkopf (4), Ann-Kristin Löffler (5/2), Verena Löffler (1), Nina Degener (4/1), Celina Hausmann (2/1), Jessica Fuchs, Shari Bugal.