Hagen. Zweitligist Eintracht Hagen treibt die Personalplanungen voran. Jan-Lars Gaubatz bleibt, doch Philipp Vorlicek schließt sich einem Gegner an.
Die besinnliche Jahreszeit ist beim Handball-Zweitligisten VfL Eintracht Hagen auch die Zeit der Personalentscheidungen. Die Grün-Gelben stellen aktuell die Weichen für die nächsten Jahre: An diesem Mittwoch - kurz vor Anpfiff des Pokalduells mit Lübbecke - gab Rechtsaußen Pierre Busch seine Vertragsverlängerung höchstpersönlich am Mikrofon bekannt. Am darauffolgenden Donnerstag machte die Eintracht via Pressemitteilung zwei weitere Personalien publik: Philipp Vorlicek wird den Verein nach dieser Saison verlassen, während Jan-Lars Gaubatz eine vorzeitige Verlängerung bis 2026 unterschrieb.
Überraschender ist der Abgang Vorliceks, der seit 2021 zu den absoluten Leistungsträgern in der Mannschaft von Coach Stefan Neff zählt. Der wurfgewaltige Rückraumrechte wird die Eintracht auf eigenen Wunsch verlassen, wie VfL-Sportdirektor Michael Stock erklärt: „Philipp hatte in sich den klaren Wunsch nach einer Veränderung gespürt. Wir müssen das mit Bedauern akzeptieren. Es war keine wirtschaftliche Frage, sondern ganz klar Philipps Aussage, dass er noch einmal etwas Neues machen möchte“, so Stock.
Was das „Neue“ ist, steht bereits fest: Der 28-jährige Vorlicek wird zum Liga-Konkurrenten TSV GWD Minden wechseln. Die am Ende der Saison dann dreijährige Zusammenarbeit bezeichnete Stock als „absoluten Gewinn für beide Seiten“. Er sei sich sicher, dass Vorlicek bis zum Saisonende alles für die Eintracht geben werde. Für die Hagener wird es hohe Priorität haben, einen adäquaten Ersatz zu finden, ist Philipp Vorlicek doch der Platzhirsch auf Rückraum-rechts und mit 69 Treffern der zweitbeste Eintracht-Torschütze in dieser Saison.
Verantwortliche adeln Gaubatz
Große Freude herrscht beim VfL über die erneute Vertragsverlängerung von Jan-Lars Gaubatz. „Gaubi“, wie er bei der Eintracht genannt wird, ist im Verein so einiges: Routinier, Allrounder, Vorzeige-Profi, Identifikationsfigur - und eben eine personelle Konstante. Am Ende seines neuen, 2026 auslaufenden Vertrags wird er schon zehn Jahre für die Eintracht aufs Tor geworfen haben. „Ich freue mich auch deshalb besonders, weil Gaubi einer der letzten Spieler aus der Garde ist, als ich damals bei der Eintracht angefangen habe“, sagt Joachim Muscheid, Geschäftsführer der Handball-Management GmbH. „Der Umgang miteinander war immer sehr fair.“ Der Geschäftsführer konnte vermutlich nicht anders, als den 34-Jährigen mit einem „guten Wein“ zu vergleichen: „Je älter, desto besser.“
Zurecht, muss man wohl sagen, denn Jan-Lars Gaubatz war einer der Gründe dafür, dass die Eintracht in der sportlich teils schwierigen Hinrunde angesichts horrender Verletzungsprobleme nicht völlig einbrach, sondern sich aus dem unteren Tabellendrittel wieder heraus arbeitete. „Gaubi kann im Grunde auf drei Positionen spielen“, verdeutlicht MIchael Stock die Bedeutung des Routiniers für die Zweitliga-Mannschaft. „Das ist ein Asset, den nur sehr wenige Spieler einbringen können.“