Hohenlimburg. Jonas Schilling ist Erfolgsgarant beim SV Hohenlimburg 10. Der Hüne spricht über Movitation, Ziele - und eine „Krisensitzung“ bei Cosmos Hagen.
Aufschwung am Kirchenberg: Der Fußball-Landesligist SV Hohenlimburg 10 hat nach einem holprigen Start zehn der letzten zwölf Partien gewonnen und zweimal Remis gespielt. Einen großen Anteil am Erfolg hat der Hüne zwischen den Pfosten: Torwart Jonas Schilling (29). Im Interview spricht Schilling über die Gründe hinter dem aktuellen Erfolg des Teams. Er reflektiert außerdem über seine Rolle, persönliche Herausforderungen und die Zukunftsaussichten. Dazu verriet er uns, warum es bei seinem Basketballteam Cosmos Hagen derzeit nicht gut läuft.
Jonas Schilling, warum läuft es so gut bei den Zehnern?
Jonas Schilling: Ich denke, qualitativ hatten wir in den letzten Jahren immer gute Mannschaften, aber dieses Jahr passt es charakterlich besser. Die Mentalität ist sehr stark, das sieht man daran, wie oft wir zurückgekommen sind oder in Unterzahl gewonnen haben.
Ihre Mannschaft stellt mit 19 Gegentoren die beste Abwehr der Liga - was ist das Erfolgsrezept für die Defensive?
Da kommt der erste Punkt zum Tragen. Mir gefällt der Biss, mit dem wir das Tor verteidigen. Sicherlich haben wir uns dadurch auch das eine oder andere Quäntchen Glück erarbeitet.
Wie hoch ist Ihr Anteil daran? Wie sehen Sie Ihren Stellenwert in der Mannschaft?
Meine Rolle? Einfach vorweggehen, um die jungen Jungs abzuholen. Die Mischung passt bei uns, und die Jungen ziehen wirklich super mit. Wie hoch mein Anteil am Erfolg ist, sollen andere bewerten.
Nils Langwald betitelte Sie als besten Torhüter der Liga. Könnten Sie sich vorstellen, nochmal eine neue Herausforderung zu suchen, etwa in einer höheren Liga?
Mal sehen, was kommt. Am liebsten wäre es mir mit dem SV Hohenlimburg aufzusteigen. Man sollte niemals nie sagen, aber bislang hatte ich noch nicht die Möglichkeit, also stellt sich die Frage nicht. Ich bin zufrieden mit der Arbeit vom Verein und gerne Teil davon.
Ihr Vater ist Ihr Chef und Vorstandsvorsitzender des SV Hohenlimburg. Tauschen Sie sich über vereinsinterne Dinge aus?
Mein Vater und ich sind in Hohenlimburg groß geworden und uns liegt der Verein am Herzen. Aber groß austauschen tun wir uns nicht über den Fußball, dafür müssen wir zu viel miteinander arbeiten.
Vor 16 Monaten zog sich Ibrahim Lahchaychi im Zweikampf mit Ihnen eine Horrorverletzung zu. Beschäftigt Sie das heute noch?
Das war sehr unschön und ich denke noch manchmal daran. Ich hatte ihn damals im Krankenhaus besucht. Natürlich verfolge ich seine Entwicklung, aber auf dem Platz muss ich sowas ausblenden.
Mit Ihrer Körpergröße von 2,04 Meter haben Sie oft Vorteile auf dem Platz. Gehen Sie immer mit 100 Prozent in den Zweikampf oder ist die Lahchaychi-Szene noch im Hinterkopf?
Ich gehe nach wie vor mit 100 Prozent in die Zweikämpfe. Ansonsten würde ich mich selbst gefährden. Die Situation mit Lahchaychi war sehr ungewöhnlich und nicht typisch für unsere Spiele.
Wo soll es in dieser Saison noch hingehen?
Möglichst weit nach oben. Es wird darauf ankommen, wie man aus der Winterpause heraus startet. Es könnte sehr spannend werden.
Wäre es eine extra Portion Motivation, am Ende der Saison sogar noch die SpVg. Hagen 1911 knapp hinter sich zu lassen?
Ich gehe davon aus, dass man, wenn man aufsteigen möchte, alle Mannschaften hinter sich lassen muss. Dann wäre es sicherlich hilfreich, wenn Hagen 11 darunter wäre. Aber klar, man ist gerne die Nummer 1 im näheren Umfeld.
Weniger erfolgreich läuft es für sie mit dem SV Cosmos Hagen in der Basketball-Bezirksliga. Dort stehen Sie auf dem letzten Platz. Woran hakt es?
Der Verlust von Külle (Nicolas Külpmann; Anm. d. Red.) ist natürlich schwer aufzuwiegen. Das, was er nicht in den Füßen hat, hat er in der Hand. Aber hinzu kommen dieses Jahr starke Gegner in der Hauptrunde und unsere jedes Mal neu zusammen gewürfelte Truppe. In der Abstiegsrunde werden wir uns aber wieder fangen. Dafür wird die Weihnachtsfeier als Krisensitzung genutzt (lacht).
Sie gehen auch gerne zu Spielen von Phoenix Hagen. Wie groß ist Ihre Leidenschaft für Phoenix?
Ab und zu schauen wir uns die Spiele an; früher, als ich noch mehr Zeit hatte, war ich regelmäßiger bei Phoenix. Allerdings ist die Entwicklung derzeit sehr positiv, da macht es wieder mehr Spaß, zu schauen. Der BVB ist allerdings seit jeher für mich der wichtigere Verein. Aber Phoenix verbinde ich auch damit, mit Freunden und alten Weggefährten die Zeit zu verbringen und auch mal gemeinsam Bier zu trinken.