Hagen. Mit motivierten Investoren und „erstligareifer Infrastruktur“: Die EPG Baskets Koblenz wollen hoch hinaus. Alle Infos zum neuen Phoenix-Gegner.

  • Die EPG Baskets Koblenz sind neu in der ProA und streben bis 2028 den Aufstieg in die BBL an. Dank Sponsoren wie EPG verzeichnet der Etat einen Anstieg auf 1,5 Millionen Euro.
  • Im Kader finden sich ProA-Topspieler, aber die Leistungen des Aufsteigers sind bislang wechselhaft.
  • Am Sonntag sind die Baskets zu Gast bei Phoenix Hagen (17 Uhr).

Als moderner Profisportverein kommt man heutzutage nicht umhin, sein eigenes Leitbild mit einem pfiffigen Werbespruch zum Ausruck zu bringen. Die EPG Baskets Koblenz, Phoenix Hagens neuester und nächster Gegner, setzen auf den Slogan „Dream green“, womit allerdings nicht der Ausbau erneuerbarer Energien angestrebt werden soll. Die in Grün gekleideten Koblenzer Basketballer träumen von einer Zukunft in der Basketball-Bundesliga (BBL). Und wenn man sich den Klub einmal genauer ansieht, muss man feststellen: Da sind keine Träumer, sondern Macher am Werk.

Kristofer Krause ist in bestechender Form.
Kristofer Krause ist in bestechender Form. © Hagen | Michael Kleinrensing

Erst im Juni dieses Jahres stiegen die Baskets in die ProA auf, im Jahr 2019 kämpften sie sich aus der Regionalliga in die ProB. Aber die 2. Bundesliga soll nur eine Zwischenstation sein. Im Jahr 2028 sehen sich die Rheinland-Pfälzer in der BBL - eine Strategie, der man den Slogan „Mission Next Level“ verpasst hat. Strukturell gewappnet sieht man sich in Koblenz dafür allemal: Hinter dem Baskets-Projekt stehen ein paar zahlungskräftige und motivierte Sponsoren. Der Namenssponsor Ehrhardt Partner Group (EPG) ist ein international tätiger Logistikkonzern und gilt als Weltmarktführer im Bereich der „Warehouse Management Systems“.

Satte Etatsteigerung

Der Etat der EPG Baskets wurde laut Sport- und Marketingvorstand Thomas Klein zu dieser Saison von 900.000 Euro auf 1,5 Millionen Euro gesteigert. In der „Geldtabelle“ gehöre man vermutlich zur oberen Hälfte der ProA, meinte Klein in einem Interview mit dem Volksfreund. Und er fügte an: „Wir haben auch eine sehr gute Risikostreuung. Ich bin sicher, dass der Standort Koblenz nahezu perfekte Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung bietet.“ Zur „erstligafähigen Infrastruktur“ zählt Klein die CGM Arena, eine Mehrzweckhalle, die bei Basketballspielen Platz für 4000 Zuschauer bietet. Die Halle wurde 1992 gebaut und in den Jahren 2016/17 modernisiert.

Die bilden das beste Big-Men-Duo der Liga.
Martin Schmidt, Geschäftsführer von Phoenix Hagen, über die Koblenzer Spieler Pluskota und de Oliviera

Dass die Koblenzer BBL-Mission keine Fantasie ist, zeigt auch der aktuelle Kader: Die Baskets werden seit Juni 2022 von der Trainer-Legende Pat Elzie gecoacht und die Führungsspieler Maurice Pluskota (kam im Sommer aus Karlsruhe) und Gabriel de Oliviera (kam im Sommer aus Leverkusen) sind gestandene Center, die sich ein gewöhnlicher Aufsteiger eigentlich nicht leisten kann. „Die bilden das beste Big-Men-Duo der Liga“, findet Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt. „Aber sie haben auch aus der ProB einen guten Kern behalten, der in der ProA abliefert. Auf unser Team kommt viel Arbeit zu, aber wir müssen uns natürlich nicht verstecken.“

Während die Phoenix-Basketballer nach vier Wochen wieder daheim lautstark von ihren Anhängern unterstützt werden, werden die Baskets auf nicht viel Support setzen können. Schmidt: „Aus Koblenz hat sich leider kein Gästefan angemeldet. Das ist natürlich schade, weil Koblenz nur rund zweieinhalb Autostunden von Hagen entfernt ist.“

Wechselhafte Leistungen

Die Saison verlief für Koblenz bislang wechselhaft, was einerseits an Verletzungen und andererseits an durchwachsenen Leistungen einiger Importspieler lag. Anfällig ist der Spielaufbau: Keiner anderen ProA-Mannschaft unterlaufen mehr Ballverluste (16,3 pro Spiel).

Mit vier Siegen aus neun Spielen stehen die Baskets auf Platz elf, zuletzt setzte es zwei Pleiten. Auch Phoenix hat die letzten beiden Partien in den Sand gesetzt, „aber mit der Niederlage in Bayreuth können wir leben“, meint Martin Schmidt. „Zuhause sind wir noch ungeschlagen und das soll am Sonntagabend so bleiben.“ Der Hochball steigt in der Ischelandhalle um 17 Uhr.

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