Wetter. Schwächerer Start, ganz starkes Finale inklusive Kabinenparty. So beendet der FC Wetter die Hinrunde, so plant er die Zukunft:
Spektakulärer hätte der FC Wetter die Hinrunde der Fußball-Bezirksliga wohl kaum beenden können. Der 9:2-Heimsieg gegen Tabellennachbar Blau-Weiß Voerde spülte das Team vom Harkortberg auf Platz vier, nach dem Rückrundenstart am 3. Dezember könnte man gar als Zweiter in die Winterpause gehen. Was auch die im Saisonverlauf nicht immer - etwa beim 1:5 gegen den SC Berchum/Garenfeld oder jüngst beim 5:7 gegen Abstiegskandidat SC Lüdenscheid - verwöhnten Zuschauer im Waldstadion begeisterte.
Für die anschließende Kabinenparty sammelten sie Geld für mehrere Kisten Kaltgetränke für das Team um Kapitän Leon Glania, das den zum FSV Gevelsberg wechselnden Co-Trainer Marius Pownug verabschiedete. „Das hat es in Wetter auch noch nicht gegeben“, staunte der Sportliche Leiter Achim Heinrichsmeier - und lobte: „Das war mit unser stärkstes Saisonspiel, wir haben Voerde in der ersten Hälfte überrannt.“
Platz zwei im Winter möglich
Verdient hatten sich die Wetteraner die Feier-Spende auch durch die starke Bilanz der letzten beiden Monate. Nach dem achten Spieltag und eben jenem 1:5-Heimpatzer gegen Berchum/Garenfeld fiel der FC Wetter noch am 1. Oktober auf Rang zwölf - nur einen Zähler von den Abstiegsrängen entfernt - zurück. Sieben Wochen und sechs Siege später - nur das 5:7 gegen Lüdenscheid trübte diese starke Bilanz - schließt das Team von Trainer Michael Erzen die Hinrunde auf Platz vier ab, nur zwei Punkte vom Zweiten FSV Gevelsberg entfernt, den die Wetteraner ebenso wie den überlegenen Ligaprimus VfR Sölde bereits besiegte. Und sollte der FC am 3. Dezember den Überraschungs-Dritten SC Obersprockhövel II, bei dem man mit einer 1:2-Schlappe eher bescheiden in die Saison startet, daheim schlagen, könnte man sogar als Tabellenzweiter überwintern. Für Heinrichsmeier eine weniger bedeutende Momentaufnahme. „Das Ende der Saison zählt“, sagt der Sportliche Leiter: „Wir sind jetzt im oberen Drittel, wo wir uns vor Saisonbeginn gesehen haben. Unser Ziel ist es, uns oben festzusetzen.“ Auch die Spitze - Sölde ist bereits elf Punkte enteilt - hat er noch nicht ganz abgeschrieben: „Die Saison ist noch lang.“
Ciftci und Grützmacher verlassen Verein
Angehen will man die zweite Saisonhälfte mit nur wenig verändertem Kader. „Wir haben jetzt eine Truppe, die super passt und über die ich froh bin“, lobt Heinrichsmeier: „Klar ist, dass einige knatschig sind, die bei unserem tiefen Kader nicht so viel spielen können.“ So hat sich der vor Saisonbeginn aus der A-Jugend von Fichte Hagen gekommene Hasan Ciftci wieder verabschiedet, auch Ersatztorwart Manuel Grützmacher wird den Verein verlassen und habe bereits bei einem heimischen B-Ligisten mittrainiert.
Er hatte noch keinen Einsatz, Stammkeeper Jonas Frömming stand als einziger Spieler alle 1350 Minuten der Hinrunde auf dem Feld. „Jonas ist als klare Nummer eins gesetzt, er hat uns in einigen engen Spielen den Hintern gerettet“, erklärt der Sportliche Leiter: „Manuel ist ein richtig guter Torwart. Aber als Jonas schwächere Phasen hatte und man über einen Wechsel hätte nachdenken können, war er leider verletzt.“ Als Standbye-Keeper soll in der Rückrunde nun Jens Krüger fungieren. Von den übrigen Spielern habe noch niemand Abwanderungswünsche geäußert, in der Winterpause soll zudem ein Neuzugang kommen. Mit ihm sei man bereits einig, so Heinrichsmeier, er wolle aber noch einmal für seinen bisherigen Klub antreten.
Erzen soll über Saison hinaus bleiben
Noch keinen Ersatz wird es im Winter für Co-Trainer Marius Pownug geben, der gegen Voerde letztmals auf der Bank saß und als Chefcoach zu Ligarivale FSV Gevelsberg geht. Torwarttrainer Jochen Weber und Heinrichsmeier werden Chefcoach Michael Erzen unterstützen, mit einem Wunschkandidaten für die Position sei man in Gesprächen. Aber erst für den nächsten Sommer, dann soll dieser ein Trainer-Gespann mit Erzen bilden, von dessen Verlängerung Heinrichsmeier ausgeht: „Michael ist nicht für ein oder zwei Jahre nach Wetter gekommen.“ In die Spielzeit 2024/2025 würde der FC Wetter dann mit ambitionierten Zielen gehen. „Unser Fokus ist darauf gerichtet, in der nächsten Saison oben anzugreifen“, blickt Heinrichsmeier voraus: „Wir wollen die Mannschaft halten, bei der ein Großteil schon verlängert hat, und zwei, drei, maximal vier Neue dazuholen.“