Hagen. Das war kein guter Abend für die Handballer vom VfL Eintracht Hagen. Negativ-Höhepunkt war die erneute Verletzung eines Leistungsträgers.

Die Vorzeichen für den VfL Eintracht Hagen waren beim Spiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen durch die Rückkehr von Rückraumspieler Pouya Norouzi in personeller Hinsicht wieder besser. Und doch war die Aufgabe für den VfL am Sonntagabend in der Ischelandhalle eine der anspruchsvollsten in der bisherigen Saison: Denn mit Nordhorn-Lingen gastierte eins der Top-Teams aus der 2. Handball-Bundesliga in Hagen. Die Eintracht verlor am Ende etwas unglücklich, aber dennoch verdient mit 33:38.

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Die Hagener starteten defensiv mit (von links) Hakon Styrmisson, Pouya Norouzi, Alexander Becker, Tilman Pröhl, Philipp Vorlicek und Pierre Busch, in der Offensive ersetzte Jan-Lars Gaubatz Kreisläufer Pröhl - und der Linkshänder Gaubatz rückte, wie in den vergangenen Partien, auf Rückraum-Mitte.

Durchgang eins war sehr ordentlich

Der Anfang war sehr stürmisch, aus Hagener Sicht aber durchaus gut. Mit 3:1 (3. Minute) ging die Sieben von Stefan Neff früh in Führung. Nordhorn wirkte in der Anfangsphase noch etwas behäbig, während die Eintracht von Beginn an ein hohes Tempo ins Spiel brachte. Der VfL deckte zu Beginn passabel - und das Umschaltspiel gelang ihnen zunächst auch sehr gut. Nach drei Minuten stand es 3:1, nach fünf Minuten 5:3. Nach einer Anfangsphase, in der die Hausherren leicht die Nase vorn hatten, glichen die Gäste dann in Minute sieben das erste Mal zum 6:6 aus.

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Das Kreisläuferspiel von Nordhorn-Lingen hatten die Hagener bis dato gut im Griff. Aber gegen den Rückraum waren sie anfällig an diesem Abend und hatten vor allem kurz vor der Pause dann das Pech auf ihrer Seite: Wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff ging Nordhorn-Lingen das erste Mal in Führung. Die Partie ging mit 16:17 in die Pause.

Hat sich im Spiel gegen die HSG Nordhorn Lingen erneut verletzt: Pouya Norouzi.
Hat sich im Spiel gegen die HSG Nordhorn Lingen erneut verletzt: Pouya Norouzi. © WP | Michael Kleinrensing

Mit dieser ersten Halbzeit kann die Eintracht, was die Offensive betrifft, zufrieden sein, defensiv ließen sie aber zu viel zu. Durch das hohe Tempo dauerte sowohl bei Eintracht als auch bei den Gäste so mancher Angriff gerade mal vier bis fünf Sekunden. Und auch das gehört zur Wahrheit: Es war kein Spiel für die Torhüter auf beiden Seiten. Die Zahl der Paraden hielt sich nämlich in Grenzen. Die Folge: Seit Ende der ersten Hälfte muss die Eintracht einem knappen Rückstand hinterjagen.

Kopftreffer sorgt für Tumulte

Nach Wiederanpfiff ging es ähnlich umkämpft weiter. Für Tumulte und viel Aufregung auf der VfL-Ersatzbank und auf der Tribüne sorgte dann in der 37. Minute ein Sieben-Meter von Nordhorns Maximilian Lux, der nach zweimaligem Antäuschen abzog – und Eintrachts stehendem Keeper Maurice Paske direkt ins Gesicht warf. Auch wenn man ihm keine Absicht unterstellen will, sah er dann völlig zurecht die Rote Karte.

Anschließend blieb die Partie ausgeglichen, auch wenn sich die Zahl der Fehlwürfe nun auf beiden Seiten auch häufte. Und in der Abwehr, vor allem im Mittelblock, fehlte am Sonntag bei der Eintracht die letzte Konsequenz. Vor allem den quirligen HSG-Rückraumspieler Tarek Marschall kriegten die Hausherren in dieser Phase des Spiels nicht optimal in den Griff.

Über ein 24:27 (46.) kamen die Neff-Schützlinge dann knapp zehn Minuten vor Schluss noch einmal auf ein Tor heran (28:29). Philipp Vorlicek suchte auf Rückraum-Rechts wieder einmal die 1:1-Situation und machte sein neuntes Tor in diesem Spiel.

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Symptomatisch für diesen Handball-Abend: Nach einem gelungenen Eintracht-Treffer steigt Nordhorns Lucas Firnhaber in der 51. Minute nach einer schnellen Mitte aus knapp 13 bis 14 Metern hoch – und erzielt dann wieder direkt das 28:30. In der entscheidenden Phase des Spiels machen dann zwei bis drei Fehlpässe bzw. technische Fehler der Eintracht das Leben schwer. Entsprechend kann Nordhorn nicht nur die Führung halten, sondern setzt sich vier Minuten vor Schluss entscheidend auf 30:34 ab. Am Ende verliert die Eintracht ein sehr umkämpftes Spiel.

Trainer Stefan Neff beklagte nach dem Spiel nicht nur die erneute Verletzung Nozouris, der sich eine Sprunggelenkverletzung zugezogen hat, sondern haderte auch mit der Leistung von Abwehr und Torhütern: „So wird es dann schwer, dieses Spiel zu gewinnen“, sagte er.

VfL Eintracht Hagen: Paske, Grzesinski; Bürgin, Becker, Pieczkowski (2), Norouzi (4), Pröhl (1), Alves (2), Klein, Vorlicek (9), Spohn (1), Styrmisson (5), Gaubatz (6), Stüber (1), Richter, Busch (2).

Beste Torschützen Nordhorn-Lingen: Wasielewski (8) und Tarek Marschall.

Zuschauer:940.