Hagen. Rückraumspieler Pouya Norouzi vom VfL Eintracht Hagen hat sich im DHB-Pokal verletzt. Nun steht fest, wie schwer es den Handballer erwischt hat.

Handball-Fans konnten am Dienstag einen DHB-Pokal-Abend der Superlative erleben: Serienmeister THW Kiel scheiterte an der HSG Wetzlar, dem Tabellenschlusslicht der 1. Handball-Bundesliga. Und zudem zitterte der aktuelle Erstliga-Spitzenreiter MT Melsungen gegen den Zweitligisten Desslau-Roßlauer HV 06, zog am Ende aber doch ins Achtelfinale des Pokals ein. Und mittendrin in diesem Geschehen war auch der VfL Eintracht Hagen. Der heimische Handball-Zweitligist hat in einer spannenden Partie in der Ischelandhalle seinen Liga-Konkurrenten HSC Coburg aus dem Wettbewerb geworfen. Die Hagener spielten gut, verpassten aber in entscheidenden Phasen mehrere Möglichkeiten, um das Spiel deutlicher zu gestalten.

Schwerer Wermutstropfen für die Hagener war indes die Tatsache, dass Rückraumspieler Pouya Norouzi wenige Minuten vor Spielende humpelnd zur Bank gelaufen kam. Wie der VfL am Mittwoch mitteilte, war die Verletzung zwar nicht ohne: „Das Knie ist ziemlich dick, aber es scheint intakt zu sein“, sagte Eintracht-Sportdirektor Michael Stock am Mittwoch. Und weiter: „Das müssen wir so hinnehmen und jetzt müssen wir schauen, dass Pouya so gut wie möglich medizinisch betreut wird, damit er schnellstmöglich wieder fit wird“, so Stock.

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Wie lange der Leistungsträger genau fehlen wird, könne man aktuell nicht sagen. Es werde sich aber eher um Wochen als um Monate handeln. Die Verletzung Norouzis dämpfte jedenfalls die Freude über den Einzug ins Achtelfinale vom DHB-Pokal, auch wenn der Tag rein sportlich sehr erfolgreich war.

, War gegen den HSC Coburg einer der Matchwinner: Rechtsaußen Andre Alves, der mit seinen Treffern zur richtigen Zeit Effizienz bewies.
, War gegen den HSC Coburg einer der Matchwinner: Rechtsaußen Andre Alves, der mit seinen Treffern zur richtigen Zeit Effizienz bewies. © WP | Michael Kleinrensing

Die Sieben von Trainer Stefan Neff spielte von Beginn an engagiert und erarbeitete sich aus einer sicheren Deckung heraus und durch gutes Umschaltspiel eine komfortable Führung. Nach etwas mehr als zehn Minuten und beim Stand von 7:2 schienen die Gäste aus Bayern aber gewissermaßen wach geküsst. Eintracht Hagen hatte bis dato eher leichtes Spiel und strahlte eine gewisse Dominanz aus.

Nur zwölf Spieler dabei

Entscheidend absetzen konnten sich die Hagener in der ersten Hälfte aber nicht: Die stark ersatzgeschwächten Coburger, die verletzungsbedingt nur zwölf Spieler (inklusive Torhüter) auf dem Spielberichtsbogen eintragen konnten, verkauften sich im weiteren Verlauf des Spiels nämlich immer besser. Bis zur Halbzeit hielten die Hagener ihren Gegner aber noch auf Sicherheits-Abstand. Mit einem aus Gäste-Sicht schmeichelhaften 13:10 ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel ging es etwas wilder weiter. Neff wechselte in Durchgang zwei viel mehr ein und aus. Während er von Beginn an etwa auf den mit zwei Linkshändern bestückten Rückraum mit Pouya Norouzi, Jan-Lars Gaubatz und Philipp Vorlicek setzte, kamen nun auch der erfahrene Niclas Pieczkowski, Valentin Spohn und das Hagener Eigengewächs Luca Klein zum Einsatz.

Die Akteure vom VfL Eintracht Hagen feiern ausgelassen den Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals.
Die Akteure vom VfL Eintracht Hagen feiern ausgelassen den Einzug ins Achtelfinale des DHB-Pokals. © WP | Michael Kleinrensing

Doch in der zweiten Hälfte schien die Eintracht aus Hagen etwas mehr Pech im Abschluss zu haben – und die Coburger kamen bis zur Schlussphase wieder heran. Das Spiel war spätestens dann wieder vollständig ausgeglichen und es wurde fortan eine Ecke körperlicher. Aber nicht zwingend im unerlaubten Bereich: In der zweiten Halbzeit wurde auf beiden Seiten allgemein gut verteidigt – und auch die Torhüter hielten das Spiel mit ihren Paraden für beide Seiten offen.

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In der Schlussphase deutete sich beim Stand von 22:22 (57.) dann die Sensation an: Coburgs Johannes Krone netzte von Außen drei Minuten vor Schluss zum Ausgleich ein. Die kurze Hoffnung der Gäste wurde aber wenig später gedämpft: Erst ein Gegenstoß von André Alves, dann eine Parade von Eintracht-Torhüter Mats Grzesinski und schließlich noch ein weiterer Treffer von Linksaußen Theo Bürgin, ließen keine Zweifel mehr aufkommen.

Eintracht: Paske (4 Paraden/28,57 Prozent), Grzesinski (4/25,00) - Bürgin (6), Becker, Norouzi (5), Pröhl, Alves (5/1), Pieczkowski (2), Klein (1), Vorlicek (2), Spohn, Styrmisson, Gaubatz (3), Stüber (1), Toromanovic, Busch

Zuschauer: 615