Esborn. Die Bezirksliga ist auf Dauer das Ziel. So kommt das neue Frauenfußball-Team des TuS Esborn in Fahrt:
Drei Mannschaften, noch keine Niederlage nach acht Spieltagen und insgesamt 19 Partien: Es läuft zweifellos in der Saison 2023/2024 bei den Fußballern des TuS Esborn. Und bei den Fußballerinnen. Denn die neue Frauenmannschaft des TuS trägt ihren Teil bei zur Erfolgsserie am Böllberg. Die junge Mannschaft von Trainer Alex Lanwehr, die sich zum Großteil aus der bisherigen U19 rekrutiert, scheint im Seniorinnen-Fußball angekommen. Nicht nur, weil man nun das Lokalduell der beiden heimischen Frauenteams in der Kreisliga B gegen die bisher verlustpunktfreie TSG Herdecke mit 3:1 (0:1) gewann. Der Aufstieg ist das Ziel für den aktuellen Tabellenvierten.
Auch interessant
Für das Derby galt, was auch für die ersten Partien des neuen Esborner Frauenteams insgesamt zutraf. „Wir hatten ein bisschen Startschwierigkeiten“, sagt Alex Lanwehr, der im Sommer 2022 mit dem damaligen U19-Juniorinnen-Team vom SV Bommern nach Esborn gekommen war. So ging die TSG Herdecke durch Auswahlspielerin Anna Sophie Ebert (25.) in Führung, erst nach einer Pausenansprache Lanwehrs gaben die Gastgeberinnen der Partie eine Wende. Zunächst verwandelte TuS-Spielführerin Annabel Noelle direkt nach Wiederbeginn einen Elfmeter, dann lief Gizem Cevizli nach einem Solo das 2:1 folgen (51.), ehe Trainertochter Nele Schlott per Distanzschuss für den Endstand sorgte (62.).
Im Pokal im Viertelfinale
In der Kreisliga B liegen TSG Herdecke (5 Spiele, 12 Punkte) und TuS Esborn (5 Spiele, 11 Punkte) hinter Westfalia Dortmund (6 Sp., 18 P.) und TuS Eichlinghofen II (7 Sp., 15 P.) auf den Rängern drei und vier. Im Kreispokal siegte die TSG durch Tore von Laura Vanessa Wolf (4), und Karla Ruiz Müller mit 5:2 bei Hagen 11, trifft im Viertelfinale am 8. November auf Landesligist Hohenlimburg 10. Dann greift auch Esborn gegen den SC Berchum/Garenfeld in den Wettbewerb ein.
Zuvor hatte TSG-Torhüterin Hannah Louisa Stein stark gegen Cevizli pariert, sich dabei aber an der Schulter verletzt. „Bei uns sind drei Stammspielerinnen ausgefallen, die können wir nicht ersetzen“, erklärte TSG-Trainer Patrick Nahus, während Lanwehr sich freute: „Wir wussten, dass es gegen Herdecke schwer wird. Aber wir haben die Ruhe behalten und das Spiel gedreht.“
Und man ließ sich diesmal nicht von der ungewohnt großen Kulisse direkt vor dem Herren-Derby zwischen Esborn und dem SC Wengern am Böllberg beeindrucken. Das war bei dem neuen TuS-Frauenteam, das regelmäßig zwischen zweiter und erster Herren-Mannschaft antritt, beim Heimspielauftakt nach dem 4:0-Erfolg zum Start bei TuRa Asseln gegen die SpVg Berghofen III noch anders. „Super, dass wir da so eine große Kulisse hatten“, sagt Alex Lanwehr, „das war ein bisschen wie im Stadion. Aber damit müssen gerade die neuen Spielerinnen auch erstmal klarkommen.“ Was gegen Berghofen nicht so gut gelang, erst in letzter Sekunde rettete Nele Schlott mit dem 3:3 wenigstens einen Punkt.
20:0 in Lanstrop befreit
Auch danach beim 2:2 gegen den BV Viktoria Kirchderne musste man sich mit einem Zähler begnügen, ehe das satte 20:0 beim BV Teutonia Lanstrop befreiende Wirkung hatte. „Da haben wir die Köpfe freigeschossen“, sagt Lanwehr, „von 20 Toren haben wir 18 im Strafraum herausgespielt. Wir hatten aber auch genug Raum, um zu kombinieren.“ Denn in Lanstrop traten zwei Neuner-Teams gegeneinander an. Und allmählich hat sich das spielstarke letztjährige Jugendteam auch an die rauere Gangart bei den Frauen gewöhnt. „Bei uns ist nicht das Spielerische das Probleme, sondern die Körperlichkeit“, sagt Lanwehr, „aber wir lassen uns davon immer weniger beeindrucken.“
Auch interessant
Und auch die Kulisse beflügelt mittlerweile mehr als dass sie hemmt. Was nach der Pflichtaufgabe am Sonntag bei Wilde 13 Sprockhövel vor allem eine Woche später wichtig wird. Dann kommt mit dem ebenfalls neuen Team von Westfalia Dortmund 2022 der Spitzenreiter, der seine sechs Spiele bisher mit einem Torverhältnis von 42:0 gewann, zum Böllberg. „Gut, dass das Spiel jetzt erst kommt“, sieht der TuS-Coach, der von Co-Trainer Rinor Veliu und Torwarttrainer Ingo Wietzke unterstützt wird, sein Team gerüstet für das Spitzenspiel. „Unser Ziel ist es aufzusteigen, die Qualität dafür haben wir“, macht Lanwehr deutlich: „Und Platz eins wäre natürlich ein Traum.“ Wobei die Ränge eins bis drei in der Kreisliga B Dortmund/Hagen am Saisonende für einen Aufstieg berechtigen.
Auch interessant
In der Kreisliga A soll dann keinesfalls Endstation sein. „Das Ziel wäre schon die Bezirksliga“, macht Lanwehr klar, der sich über „enormen Zulauf“ für die Esborner Frauen freut. „Wir hatten mehr als zehn Neue, zum Teil Rückkehrerinnen, die drei Jahre oder länger nicht mehr gespielt haben“, verweist er auf einen 25er-Kader. Bestes Beispiel sei seine älteste Tochter Mira Schlott, die nach längerer Pause ins Fußballtor zurückgekehrt ist. „Sie hat wieder richtig Bock“, sagt Lanwehr, „das liegt aber auch am Verein TuS Esborn.“