Esborn. Auf Anhieb Vizemeister wurde das neue A-Juniorinnen-Team des TuS Esborn. In der nächsten Saison will man mit dem ersten Frauenteam oben angreifen:
Sie waren gekommen, um zunächst einmal zu bleiben. Und sie kletterten nach holprigen Start fast bis ganz nach vorn. Ihre erste Saison beim TuS Esborn schlossen die Fußball-A-Juniorinnen von Trainer Alex Lanwehr als Vizemeister der Kreisklasse des Verbands Niederrhein, schossen dort die meisten Tore, verpassten den Titelgewinn nur knapp. In der nächsten Spielzeit will man am Böllberg nun das erste Frauen-Team der Esborner Klubgeschichte bilden. Und auch hier oben mitspielen.
Mit einem 11:1-Sieg beim FC Mettmann schlossen die jungen Esbornerinnen um Nela Schlott und Annabel Noelle die lange Saison, die erst am letzten Wochenende endete, standesgemäß ab. Es war der zweithöchste Saisonsieg des TuS, gegen den 1. FC Mülheim-Styrum hatte man sogar 19:1 gewonnen. Und mit einem Torverhältnis von insgesamt 119:38 in den 20 Spielen zwischen 17. September und Mitte Juni brilliert, in den neuen Klasse also fast sechs Treffer pro Partie erzielt. „Wir wollen attraktiven, technisch anspruchsvollen Fußball spielen“, erklärt Coach Alex Lanwehr, der mit dem Team vor Jahresfrist vom TuS Bommern nach Esborn kam, die Philosophie: „Wir versuchen alles spielerisch zu lösen.“
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Was nach dem Saisonstart, als man zwei Spiele in Pokal und Meisterschaft wegen noch nicht einsatzberechtigter Spielerinnen am Grünen Tisch verlor, auch zunehmend für deutliche Erfolge sorgte. Zehn Siege in Folge brachten das Lanwehr-Team in die Spitzengruppe der Spielklasse am Niederrhein, in der man mangels Ligen für A-Juniorinnen in Westfalen antreten muss und bescherte dem Team zwei Top-Duelle am Böllberg gegen die Titelkonkurrenten TV Voerde und 1. FFC Düsseldorf 03. Gegen Düsseldorf siegte man auch mit 6:3, zuvor hatte Esborn gegen den späteren Meister Voerde - im Hinspiel war man noch 6:1-Sieger - allerdings mit 3:4 gepatzt. „Das war Kopfsache“, sagt Lanwehr, „wir haben schnell zwei unglückliche Tore kassiert, haben nach dem 1:3 ausgeglichen und doch noch verloren.“ Ein Sieg hätte am Saisonende den Titel beschert. „Schade, die spielerischen Mittel dazu hätten wir, das sieht man an den anderen Ergebnissen“, sagt Coach Lanwehr, „aber die Vizemeisterschaft trotz aller Hürden zu Beginn ist ein großer Erfolg.“
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In Esborn, das betont der Trainer ausdrücklich, sei man gut aufgenommen worden, am Böllberg finde man gute Bedingungen vor. Und will nun in der Saison 2023/2024 das erste Frauenteam der Vereinsgeschichte bilden. „Das ist ein Novum für den TuS Esborn“, hatte TuS-Geschäftsführer Torben Putsch schon in der Winterpause erklärt: „Wir freuen uns drauf. Für die kommende Saison sind die Damen fest eingeplant.“ Bei einer Besprechung im Verein habe man nun Details besprochen, so Lanwehr: „Die Idee ist es, dass wir zwischen den beiden Herren-Team des Vereins integriert werden.“
In Kreisliga B Aufstieg als Ziel
Dann tritt man in der vor Jahresfrist zunächst für drei Jahre verabredeten Frauen-Kreisliga an, die in Kooperation der Kreise Hagen/Ennepe-Ruhr und Dortmund entstanden ist. Vorgesehen war damals, dass ab der Spielzeit 23/24 keine Qualifikation in der ersten Saisonhälfte stattfindet, sondern in den Kreisligen A und B mit Auf- und Abstieg gespielt wird. Der TuS Esborn würde dann gemeinsam mit FC Wetter und TSG Herdecke in der niedrigsten Klasse einsortiert. „Wenn es eine Kreisliga B gibt, dann wäre es unser Ziel, möglichst schnell in die A-Liga zu kommen“, sagt Lanwehr, „ich sehe Perspektive nach oben, wir wollen da was reißen.“ Wobei das Team nicht ausschließlich aus bisherigen A-Juniorinnen bestehen wird, man habe bereits Zulauf auch von älteren Spielerinnen.
Parallel, wie zunächst angedacht, auch ein A-Juniorinnen-Team zu melden, ist dagegen nicht mehr wahrscheinlich. „Für die Altersklasse haben wir nicht genügend Spielerinnen“, erklärt Lanwehr, „in dem Alter steht man vor dem Sprung ins Arbeitsleben, zieht zum Studium weg oder macht eine kleine Weltreise.“ Da der Verein aber in der JSG TuS Esborn/Hiddinghauser FV ein B-Juniorinnen-Team anstrebe, wäre auch für Nachwuchs bei den Mädchen gesorgt.