Esborn. Achtes Spiel, achter Sieg, 4:1 im Spitzenspiel. Warum beim TuS Esborn schon eine Stimmung wie in der Landesliga herrscht:
„Aufbruchstimmung“ wollte Trainer Dieter Iske bei Fußball-B-Kreisligist TuS Esborn erzeugen, das ist ihm bisher eindrucksvoll gelungen. Knapp 150 Zuschauer wollten das „kleine Derby“ des verlustpunktfreien Spitzenreiters gegen Verfolger SC Wengern II sehen, Einlaufmusik („Hells Bells“) und ein Stadionsprecher sorgten für eine tolle Atmosphäre am Böllberg. „Wir spielen noch Kreisliga B, aber die Stimmung hatte schon was von Landesliga“, sagte der erfahre Trainer nach dem 4:1-Sieg seines Teams. Und Wengerns Urgestein Rainer Mann staunte über die Kulisse: „Ich habe noch nie an einem Bierstand in der Kreisliga B Schlange gestanden, unglaublich.“
Die schönsten Fotos vom Sieg des TuS Esborn im Spitzenspiel
Bei den Gästen fehlten mit Hendrik Kobinger, Niklas Ciglevic, Paul Holm und Manuel Schneider gleich vier Stammkräfte. Das merkte man dem Team zumindest in der Anfangsphase aber nicht an, weil Esborn sein Spiel zu behäbig aufbaute. So ging Wengern in der 23.- Minute in Führung, als Robin Funk einen Strafstoß verwandelte. Esborn reagierte, erzeugte mehr Druck und glich durch Lennart Sosnowski ebenfalls per Elfmeter, nach Foul von SC-Akteur Rafael Jakubowski, fast mit dem Pausenpfiff aus.
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Zur zweiten Hälfte kam der TuS wie verwandelt aus der Kabin und bereitete den Gästen mehr und mehr Schwierigkeiten. In der 53. Minute flankte der eingewechselte Marvin Skasa von der linken Seite auf den kurzen Pfosten, dort stieg Angreifer Pierre Ehlert hoch und köpfte den Ball unhaltbar zur Führung in den Winkel. Ihn bekamen die Gäste nicht entscheidend in den Griff. In der 66. Minute nahm Ehlert ein Zuspiel an der Strafraumkante gekonnt an und vollstreckte aus der Drehung unhaltbar zum vorentscheidenden 3:1, in der Schlussphase gelang ihm der dritte Treffer mit einem trockenen Schuss flach ins linke Eck zum Endstand (85.). Bei Ehlert, der zuletzt eine kleine Torflaute hatte, scheint es zu passen. „Ich habe ihm gesagt, dass er sich nicht verrückt machen soll“, sagte Iske. „Heute ist er natürlich unser Man of the Match.“ Diese Ehrung vor den Zuschauern, betonte der TuS-Coach, motiviere noch einmal extra, alles für den Erfolg zu geben: „Der Konkurrenzkampf ist groß - und es geht ja nicht nur um Tore.“
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Hiddinghausen auf Tribüne
Iske strahlte nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen die bisher ebenfalls ungeschlagenen Wengeraner mit der Sonne um die Wette. Und sieht seine Mannschaft vor dem nächsten Top-Spiel auswärts beim ebenfalls verlustpunktfreien FV Hiddinghausen, der auf der Tribüne in Esborn zusah, gut gerüstet. „In der ersten Hälfte war ich mit vielen Dingen nicht einverstanden, deshalb haben wir mit vielen Wechseln und Umstellungen reagiert“, sagte der Coach, der dann die Mannschaft lobte: „Es war viel mehr Bewegung drin, insbesondere über die Flügel und hinten waren wir absolut stabil.“ Eine starke Bank, auch aufgrund der guten Trainingsbeteiligung sieht Iske als einen Schlüssel zum Erfolg: „Wir haben immer über 20 Mann beim Training, da wächst gerade richtig was zusammen. Wir bleiben aber auf dem Teppich denn es gibt auch noch einiges zu verbessern. Im Moment möchte ich aber nicht gegen uns spielen.“ Verbessern möchte Iske vor allem die Chancenverwertung: „Ich garantiere, wir werden uns in naher Zukunft pro Spiel 10 bis 15 Chancen herausspielen, daran arbeiten wir.“
Sichtlich enttäuscht war dagegen SC Trainer Andreas Kurpinski. „In der ersten Halbzeit war noch es ein ordentliches Spiel von uns“, sagte er: „Danach gab es zu viele Fehlpässe und wir haben zu wenig zweite Bälle erobert. Unter dem Strich war es zu wild, deshalb haben wir hier verdient verloren.“
Die weiteren Spiele:
SpVg Linderhausen II -- FC Herdecke-Ende III 1:2 (1:1). Früh gingen die Gastgeber in Führung (3.), davon ließ sich die Mannschaft von Trainer Michael Müller aber nicht beirren und kam kurz vor der Pause durch Naher Khalif zum Ausgleich. „Der Zeitpunkt war natürlich denkbar günstig für uns“, sagte Müller und räumte dabei ein: „Zwischendurch gab es eine Phase,da hätten sie uns abschießen können.“ Eduard Schwabauer erzielte dann aber sogar den Siegtreffer für die Gäste (53.). „Wir waren mit dem letzten Aufgebot hier“, erklärte Müller und schwärmte dabei erneut vom „unglaublichen Teamgeist.“
SuS Volmarstein II – FV Hiddinghausen 0:5 (0:3). Dem Titelanwärter hatte die Mannschaft von Trainer Heinz Off nur wenig entgegenzusetzen, entsprechend deutlich fiel auch das Ergebnis aus. „Heute war nichts für uns drin“, so Off. „Kurz vor dem 0:3 hatten wir eine Chance um zu verkürzen, danach war das Ding durch.“ Der HFV traf noch zweimal und fuhr zum Böllberg, hoffte dort aber vergebens auf einen Ausrutscher des TuS Esborn.
TSG Herdecke II – VfL Gennebreck 2:3 (2:2). Zweimal lag die TSG nach den Toren von Till Walter (10.) und Ramazan Yalzin (30.) vorne, Gennebreck hatte jeweils kurz darauf die passende Antwort und traf in der 82. Minute zum Sieg. Der Saisonstart mit nur vier Punkten aus acht absolvierten Spielen ist für die erfolgsverwöhnte Herdecker Reserve ernüchternd.