Hagen/Dresden. Einiges spricht dafür, dass US-Guard Siler Schneider Phoenix Hagen verstärkt. Derweil ist klar, dass sein Vorgänger zur Konkurrenz wechselt.
Die eigene Familie kann einen Profibasketballer schnell in die Gerüchteküche befördern – ohne, dass sie es will. Wenn Mama, Papa oder der kleine Bruder einem Klub neuerdings in den sozialen Medien folgen, dann ist für jene Fans, die die Social-Media-Aktivitäten ihres Lieblingsvereins genau im Blick haben, die Sache klar: Der Verein wird den Spieler bald als Neuzugang verkünden. Ob das auch so im Falle von Siler Schneider ist, dessen Mutter seit einigen Tagen Phoenix Hagen auf Instagram folgt? „Kein Kommentar“, sagte Phoenix-Trainer Chris Harris am Dienstag auf Nachfrage unserer Zeitung.
Passt Schneider zu Phoenix Hagen?
Abseits der Instagram-Gerüchteküche scheint die Verpflichtung von Siler Schneider durchaus realistisch zu sein. Der letzte Neuzugang, der die Phoenix-Rotation vervollständigt, soll ein Aufbauspieler mit Erfahrung sein. Und Schneider, ein 1,90 Meter großer und 27 Jahre alter Point Guard, hat bereits mehrere Profijahre absolviert. Zuletzt wurde er mit Rasta Vechta ProA-Meister – an der Seite von Naz Bohannon, dessen Dienste sich Phoenix bereits gesichert hat. Im Schnitt kam der Spielmacher auf 6,4 Punkte, 2,0 Rebounds und 3,4 Assists in 20 Minuten. Keine überragenden Statistiken, aber Schneider spielte auch in einer üppig besetzten Meister-Rotation. Was einigen Phoenix-Fans offenbar Sorgen bereitet: Schneider hatte zuletzt miese Wurfquoten (40 Prozent Zweier, 20 Prozent Dreier und 62 Prozent Freiwürfe) und Phoenix könnte durchaus noch einen guten „Shooter“ gebrauchen.
Wird Siler Schneider nun das Phoenix-Puzzle komplettieren? Oder wird es ein anderer Spieler? Auch die Namen der ProA-erfahrenen Guards Parker Van Dyke (Trier), Buzz Anthony (Paderborn) und Jordan Barnes (Gießen) machen derzeit die Runde. Phoenix will noch keinen Namen nennen, verrät nur: Mit dem neuen Point Guard ist man sich schon einig.
Seit diesem Montag ist übrigens klar, dass der Hagener Aufbauspieler, in dessen Fußstapfen der neue Mann tritt, zur direkten Konkurrenz wechselt. Die Dresden Titans haben Grayson Murphy verpflichtet, der als „Rookie“ aus den USA eine Riesensaison für Phoenix spielte. Kurios: Ausgerechnet bei Murphy sickerte im vergangenen Sommer durch, dass er zu Phoenix Hagen wechselt, weil seine Angehörigen dem Verein auf Instagram folgten.
Murphys Agent schießt übers Ziel hinaus
Wie man im Internet nachlesen kann, trauern nicht wenige Hagener Fans dem sympathischen Aufbauspieler nach. Hat Phoenix eine Chance verpasst? Ja und nein. Nach WP-Informationen waren sowohl der Hagener ProA-Ligist als auch Murphy an einer Vertragsverlängerung interessiert, aber die Verhandlungen scheiterten früh, weil Murphys Agent – ein Vertrauter des Aufbauspielers – übers Ziel hinausschießen wollte. Dieser sah seinen Klienten bereits in einer höheren Liga mit einem so hohen Gehalt, das ProA-Spieler nur selten bekommen.
Wie sich aber in den darauffolgenden Monaten zeigte, war das nur eine Wunschvorstellung. Die ProA wurde wieder attraktiv für Murphy – und die Dresden Titans, die Bedarf auf der Position 1 hatten, konnten sich die Dienste des Ex-Phoenix-Guards sichern. Ob die Dresdner Fans das schon vorher durch eine Instagram-Recherche erfahren haben, ist nicht überliefert…
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