Hagen. Ein Teil des Phoenix-Teams ist zurück in der Halle und nimmt die Arbeit auf. Mit dabei: Marvin Omuvwie, der die neue Saison kaum erwarten kann.
Marvin Omuvwie kam auch in der Saisonpause ins Schwitzen. Allerdings weniger, weil ein Trainer ihn durch die Halle scheuchte oder er schwere Gewichte stemmen musste. Omuvwie genoss die Sonne Mexikos. „Meine Freundin und ich waren in Cancun, Tulum und Playa del Carmen. Es war schön dort, aber natürlich sehr heiß und drückend“, erzählt der Flügelspieler von Phoenix Hagen mit einem Lächeln, während er es sich auf der Bühne des VIP-Raums in der Ischelandhalle bequem macht. Ein paar Tage war er dann noch in Berlin – seiner Heimat – und an der Ostsee. Abschalten, die Seele baumeln lassen. Doch jetzt ist Omuvwie zurück in Hagen. Die Arbeit ruft.
Mini-Camp ist gestartet
Seit diesem Montag sind Marvin Omuvwie und eine Handvoll anderer Phoenix-Basketballer wieder in der Ischelandhalle, noch drei Wochen, ehe die offizielle Saisonvorbereitung beginnt. Sie trainieren die Basics, offensive Entscheidungen, defensive Drills. „Dinge, die Chris in seinem Spielstil gerne hat“, sagt Omuvwie. Dabei konnte sich Hagens Verteidigungsspezialist schon mit dem neuen Center Lennart Boner vertraut machen. „Ein supernetter Kerl“, wie Omuvwie findet. Natürlich hat der ehemalige Bundesliga-Spieler aufmerksam verfolgt, wen Phoenix noch verpflichtet hat: Devonte McCall und Naz Bohannon heißen die neuesten Zugänge, mit denen es Omuvwie in der vergangenen ProA-Saison schon zu tun bekam. „Bohannon habe ich noch frisch in Erinnerung. Ich musste ihn in den Playoffs verteidigen und da habe ich manchmal nicht gut ausgesehen (lacht). Er ist unglaublich stark und finisht gut am Korb“, schwärmt Omuvwie.
Die Neuverpflichtungen seien ein Fingerzeig, wie der Phoenix-Spielstil sich wohl verändern wird: mehr Athletik, mehr Defense und mehr Rebounds. Genau Omuvwies Ding. „Wenn wir gut verteidigen und rebounden, dann müssen wir vorne den Ball pushen“, sagt der 26-Jährige. „Der Rest kommt von allein.“
In Hagen ist Marvin Omuvwie inzwischen angekommen. Am Ischeland geht er nun in sein zweites Jahr. „Hagen ist eine basketballbegeisterte Stadt. Du merkst sofort: Die Leute lieben den Sport und das begeistert mich“, sagt der Forward. Seine Mitspieler und Coaches beschreiben „MO“ als netten, verlässlichen und angenehmen Zeitgenossen. Unangenehm ist es hingegen, wenn man versucht, gegen ihn zu punkten: Marvin Omuvwie ist ein athletischer und aufmerksamer Verteidiger, der es mit Spielern jeder Position aufnehmen kann.
In seiner ersten Phoenix-Saison war er ein Starter mit viel Verantwortung. Eine ungewohnte Situation, nachdem er bei Bundesligist Bamberg die Reservistenrolle inne hatte. „Durch meine neue Rolle in Hagen konnte ich wachsen und habe gemerkt, wie viel Spaß mir das macht, viel auf dem Feld zu stehen, Verantwortung zu tragen und meinem Team alles zu geben – und das nicht nur defensiv, sondern auch offensiv“, blickt Omuvwie zurück.
Phoenix-Fans haben Eindruck hinterlassen
Im Angriff war die Saison des Modellathleten ein Auf und Ab. Mal punktete er fleißig, andere Male tauchte er ab. Allerdings musste sich Omuvwie in einer neuen Rolle und in einer neuen Liga zurechtfinden. „In unserer letzten Saison war es so, dass jeder punkten konnte und da war es für mich nicht schlimm, wenn ich mal weniger gescort habe“, relativiert er. „Die Uneigennützigkeit hat uns ausgezeichnet. Dennoch möchte ich natürlich konstant sein, meine Rolle nutzen und von Beginn eines jeden Spiels an mit den Ton angeben.“
Den Ton angeben – das war, wenn man so will, das Motto der letzten Phoenix-Saison. Marvin Omuvwie gerät ins Schwärmen, wenn er an die Chemie der Mannschaft denkt, in der sich alle „gegenseitig gepusht und angefeuert haben“. Und auch die Phoenix-Fans haben bei ihm bleibenden Eindruck hinterlassen. „Ich weiß noch, wie wir in Tübingen eine Klatsche bekommen haben. Trotzdem sind wir hoch zu den Fans gegangen und sie haben uns gefeiert. Die Hagener Fans stehen immer hinter uns, das ist ein tolles Gefühl.“
Die tolle Stimmung am Ischeland ist ein Grund, warum Marvin Omuvwie die neue Saison kaum abwarten kann. Er will den „Spirit der letzten Saison“ mitnehmen und den Erfolg bestätigen. Dafür schwitzt er jetzt in der Halle.