Plovdiv/Herdecke. Eine Medaille hat er knapp verpasst. Warum Moritz Küpper mit seinem Weltmeisterschafts-Debüt dennoch „sehr, sehr zufrieden“ ist:
Das Halbfinale war das Ziel, fast wäre es sogar eine Medaille geworden: Bei seiner ersten Weltmeisterschaft ruderte Moritz Küpper vom RC „Westfalen“ Herdecke direkt in die internationale Spitze. Bei der U23-WM im bulgarischen Plovdiv fuhr der 19-jährige mit der drittbesten Halbfinal-Zeit in den Endlauf, dort kam er nach 6:57.83 Minuten als Fünfter ins Ziel. „Sich in diesem starken Meldefeld unter die Top sechs ins A-Finale zu arbeiten, das ist schon ‘ne super Leistung“, hob Trainer Frank Decker hervor. Und Küpper selbst betonte: „Mit der WM bin ich sehr, sehr zufrieden, mit dem Einzug ins A-Finale habe ich schon meine Erwartungen übertroffen.“
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Nach seinem Vorlaufsieg am Mittwoch fuhr Moritz Küpper im Leichtgewichts-Einer auch im Halbfinale am Samstag bei großer Hitze ganz vorne mit. Bei knapp 40 Grad Celsius steigerte sich der Herdecker gegenüber der Vorlaufzeit (7:07.28 Minuten) noch einmal auf 7:02.39 Minuten und fuhr als Zweiter vor Konrad Hultsch (Österreich, 7:03.54) ins Ziel, nur der Italiener Giovanni Borgonovo (6:59.40) war noch schneller. Auch im zweiten Halbfinale war nur der Schweizer Sieger Gian Struzina (6:59.88) schneller als Küpper.
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Daraus resultierende Medaillenhoffnungen erfüllten sich tags darauf aber nicht. Bei drehendem Wind konnte Küpper sich zwei noch einmal steigern, das Tempo des führenden Quartetts aus der Schweiz, Italien, Neuseeland und Dänemark lange mitgehen und den Österreicher Konrad Hultsch in 6:57.83 Minuten - einer neuen persönlichen Bestzeit über die 2000-m-Strecke - auf Distanz halten. In dem Fight um die Medaillen, in dem am Ende der neue Weltmeister Giovanni Borgonovo (6:48.04), Finlay Hamill (Neuseeland, 6:48.76) und Rasmus Lind (Dänemark, 6:49.10) den lange führenden Gian Struzina (6:52.41) noch abfingen, konnte der Herdecker allerdings nicht eingreifen. Er wurde WM-Fünfter. Küpper: „Am Ende muss ich akzeptieren, dass vier U23-Boote bei meinem WM Debüt schneller waren als ich. Was besonders bei dem verhältnismäßig großem Meldefeld vollkommen in Ordnung ist.“
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„Wir sind sehr stolz auf dich!“, reagierte sein Verein RC „Westfalen“ Herdecke auf Küppers WM-Debüt, auch Trainer Frank Decker („Es war eine gute Leistung!“) zeigte sich wie Küpper zufrieden. „Natürlich liebäugelt man immer damit, dass vielleicht noch ein Weiterer schlagbar ist. Aber man muss ja immer gucken, woher der Sportler kommt und wie er in die Saison gestartet ist“, fügte Decker hinzu: „Vielleicht hat ein bisschen die Erfahrung gefehlt und das Quäntchen Glück.“ Insgesamt erreichten 18 Boote des Deutschen Ruderverbands in Plovdiv die A-Finals, man gewann sieben WM-Medaillen. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis und ich bin stolz auf die Truppe!“. betonte U23-Bundestrainer Marcus Schwarzrock.
Für Moritz Küpper ist die Ruder-Saison mit der Weltmeisterschaft entgegen früherer Planungen noch nicht beendet. Bei der „Heim“-U23-Europameisterschaft am 26./27. August in Krefeld auf dem Elfrather See soll er im deutschen Leichtgewichts-Doppelzweier starten. Gemeinsam mit Adrian Reinstädler von der Frankfurter Rudergesellschaft Germania, bei der WM in Plovdiv Ersatzmann.