Plovdiv/Herdecke. Die Vorbereitung im Trainingslager war intensiv, jetzt wird es ernst bei der Weltmeisterschaft. Was Moritz Küpper in Bulgarien plant:

Genau 78 Aktive hat der Deutsche Ruderverband für die U23-Weltmeisterschaft vom 19. bis 23. Juli 2023 in Plovdiv (Bulgarien) nominiert, ein Herdecker wird als Nummer eins geführt. Weil Moritz Küpper vom RC „Westfalen“ Herdecke im Leichtgewichts-Einer antritt, führt er die Teilnehmerliste der deutschen U23-Nationalmannschaft an. Und Küpper gehört auch zu den ersten Ruderern, die bei der WM gefordert sein werden. Am Mittwoch, dem ersten Wettkampftag, finden bei großer Hitze bereits die Vorläufe im Leichtgewichts-Einer statt. Insgesamt starten mehr als 750 Athletinnen und Athleten aus 51 Nationen bei der fünftägigen WM. Um die Medaillen in den 22 Bootsklassen geht es dann am Samstag und Sonntag.

Auch interessant

Mit dem deutschen Meistertitel, den Moritz Küpper vor knapp einem Monat auf dem Essener Baldeneysee errungen hat, konnte der 19-Jährige sich für seine erste Weltmeisterschaft qualifizieren. Zum zweiten Mal wird der junge Herdecker dann international antreten, im Leichtgewichts-Vierer gewann er bei der U23-Europameisterschaft vor Jahresfrist im belgischen Hazewinkel sogar Bronze. Bei seiner ersten WM-Teilnahme wird Küpper dagegen allein in seinem Ruderboot sitzen - und die Konkurrenz ist noch deutlich größer. „Gerade im Leichtgewichts-Einer gibt es das größte Feld, da fahren die meisten Nationen mit“, weiß er um die enorme Leistungsdichte. Insgesamt 21 Meldungen sind eingegangen.

Auch interessant

Nach dem Gewinn des DM-Titels in Essen blieben Küpper nur drei Tage daheim, ehe es mit der U23-Nationalmannschaft ins dreiwöchige Trainingslager auf der Regattastrecke München-Oberschleißheim ging. Drei Trainingseinheiten pro Tag standen dort für die jungen Ruderer an - von einer frühen intensivere Belastung oder einer längeren Ausdauer-Einheit vor dem Frühstück um sieben Uhr morgens über Stabilisationsgymnastik, Laufen/Radfahren oder Krafttraining gegen 11.30 Uhr bis zur zweiten Wassereinheit nach dem Mittagsschlaf, bei dem besonders an der Rudertechnik gearbeitet wird. „Trainingslager in der Jugend waren schon nicht ohne, aber das war noch anstrengender“, sagt Küpper, „die Intensität war sehr hoch, das hatte ich so nicht erwartet.“ Es zahlte sich aber aus, wie er glaubt: „Ich habe gemerkt, dass ich noch fitter und schneller im Einer bin.“

Auch interessant

Seit Samstag in Plovdiv

Was das für die Weltmeisterschaft in Plovdiv - hier akklimatisiert sich das DRV-Team seit Samstag - bedeutet, kann er nur schwer beurteilen, denn alle 20 Gegner - darunter mit Rasmus Lind (Schweiz) und Stephen Harris (Kanada) Silber- und Bronzemedaillengewinner der letzten WM - sind für ihn unbekannt. „Ich will Erfahrungen sammeln“, sagt der Herdecker, „das Ziel ist erstmal das A/B-Halbfinale am Samstag.“ Also der Sprung unter die besten Zwölf. Dazu müsste er in einem der vier Vorläufe oder in den Hoffnungsläufen am Tag darauf einen der ersten beiden Plätze belegen. Und könnte sich dann auf große Hitze einstellen, denn in Bulgarien sind Temperaturen bis 39 Grad Celsius für das Wochenende vorhergesagt.