Herdecke. Der Aufstiegstraum platzte im letzten Saisonspiel. Wie und mit wem es bei der HSG Herdecke/Ende weitergeht:

„Das ist unfassbar!“ Der Blick auf die Tribünen ließ Daniel Buff schon eine halbe Stunde vor dem Anpfiff staunen. Die Herdecker Bleichsteinhalle war ausverkauft, schwelgte optisch in den Farben Grün und Rot, die Geräuschkulisse ohrenbetäubend. Und Co-Trainer Oliver Bratzke bekannte später, er habe in Herdecke fünf Jahre in der 2. Bundesliga gespielt, so eine Atmosphäre aber nie erlebt. Sie schien allerdings die von gut 150 mitgereisten Fans frenetisch unterstützten Landesliga-Handballer der SG Ruhrtal zu beflügeln, die Gastgeber der HSG Herdecke/Ende dagegen eher zu hemmen. Diese gewannen zwar ganz am Ende das Relegation-Rückspiel noch mit 29:28 (12:16), für den Verbandsliga-Aufstieg kamen nach ihrem 31:26-Hinspielsieg allerdings früh nur noch die Gäste infrage. Und HSG-Vize Werner Kreft bedauerte: „Ruhrtals Spieler sind im Schnitt ein paar Jahre älter. Unsere jungen Leute haben die Atmosphäre nicht als Rückenwind genutzt.“

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Was sich gerade in der schwachen ersten Hälfte zeigte, als die Herdecker nach dem 3:4 schnell mit 3:9 (15.) gegen die jede Torchance abgezockt nutzenden Gäste in Rückstand gerieten. Und beim 5:13 (20.) schon eine Hypothek von minus 13 Toren vor Augen hatten. „Wir decken schlecht und machen das Gegenteil von dem, was der Coach gesagt hat“, schimpfte Keeper Florian Koch zur Pause. Gerade durch die eingewechselten Niklas Rust, Luc Herold und Andre Jung, eine immer offensiver werdende Deckung sowie mit dem siebten Feldspieler kämpften die Gastgeber zwar tapfer gegen das jähe Ende des Aufstiegs-Traums. Und die am Ende stehend K.o. wirkenden Ruhrtaler wankten auch einige Male, konterten aber - mit einem ganz starken Henrik Basler als Rückhalt im Tor - alle Anschlusstreffer der HSG bis in die Schlussminuten. Dass die Herdecker dann ausgleichen konnten und durch Niklas Rust sogar kurz vor der Sirene noch den Siegtreffer zielten, war nur ein ganz schwacher Trost. Auch wenn die Herdecker das Team nach einer starken Saison mit viel Applaus verabschiedeten.

42 Fotos- Die SG Ruhrtal steigt bei HSG Herdecke/Ende auf

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Die HSG Herdecke/Ende gewann zwar 29:28 gegen die SG Ruhrtal, den Aufstieg feierten aber die Gäste vor großer Kulisse ausgelassen:
Die HSG Herdecke/Ende gewann zwar 29:28 gegen die SG Ruhrtal, den Aufstieg feierten aber die Gäste vor großer Kulisse ausgelassen: © Axel Gaiser | Axel Gaiser
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Zwei Zugänge stehen fest

Zum Aufstieg mussten die Gastgeber aber den ausgelassen am Bleichstein feiernden Ruhrtalern gratulieren. „Die Mannschaft hat sich verdientermaßen durchgesetzt“, räumte ein tief enttäuschter HSG-Coach Buff ein: „Uns fehlte in der ersten Halbzeit völlig die Dynamik, wir sind erneut deutlich unter unseren Möglichkeiten geblieben.“ Die nervliche Belastung könne doch zu groß gewesen sein. Vor einer Kulisse, die er als Trainer noch nicht erlebt habe: „Mit solchen Fans macht es doch riesig Spaß.“ Was diesmal nur für die Gäste galt, deren Trainer Frank Moormann vom „größten Erfolg meiner Trainerlaufbahn“ sprach: „Unser Konzept ist voll aufgegangen, weil sich jeder Einzelne hundertprozentig eingesetzt hat.“

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Die Herdecker verabschieden sich in den vierwöchigen Urlaub, ehe die Vorbereitung auf die Saison 23/24 und einen neuen Anlauf auf die Verbandsliga startet. Bis auf Yannis Grasediek, der wegen eines Auslandssemesters nicht zur Verfügung steht, bleibt das Team zusammen.

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Mit Oliver Niederquell (Westfalia Hombruch) und Rückkehrer Jan Ole Vaerst (A-Jugend Eintracht Hagen) stehen zwei Zugänge fest, nach einem möglichen Ersatz für Grasediek fahndet man noch. „Aber jetzt müssen wir erstmal abschalten“, sagte Buff zum Ende einer langen Saison mit fehlendem Happy-end: „Ich will von Handball vorerst nichts wissen.“