Herdecke. Samstag (17 Uhr - Bleichsteinhalle) geht es um alles: Trainer Daniel Buff glaubt trotz 5 Toren Rückstand noch an den Aufstieg seiner Mannschaft
Die Spannung bei den Herdecker Handballern ist auf dem Siedepunkt. Selbst für Leute, die Mathe in der Schule gehasst haben, ist die Rechnung des Erfolgs einfach: Die Herdecker müssen nach der 31:26-Hinspielniederlage in Arnsberg zuhause mit sechs Toren Differenz gewinnen, um den Traum des Aufstiegs doch noch in Erfüllung gehen zu lassen. So oder so ähnlich lautet das kleine Einmal-Eins für den Aufstieg in die Verbandsliga.
Alles ist angerichtet für das „absolute Aufstiegsspiel“ bzw. den absoluten Showdown in der Bleichsteinhalle am Samstag (3. Juni, 17 Uhr). Wer noch dabei sein will, sollte schnell bzw. pünktlich sein. Die Karten werden wegen der riesigen Nachfrage allmählich knapp. So ein Spiel hat es seit vielen Jahren nicht mehr gegeben. Eine Partie, bei der so viel auf dem Spiel steht: Mit einem passenden Sieg könnten die Herdecker doch noch in die Verbandsliga aufsteigen und damit dem Traum des Vereins, langfristig in der Oberliga zu spielen, einen ganzen Schritt näher kommen.
Nach der enttäuschenden Niederlage vor einer Woche in Arnsberg will Trainer Daniel Buff mit seiner Mannschaft nun einiges besser machen: „Das war eine unserer schlechtesten Leistungen, die wir je hatten. Wir müssen und werden vor allem aus dem Rückraum deutlichgefährlicher sein“, erklärt Buff.
Niklas Rust weiter fraglich
Ein Faktor könnte da der beste Feldtorschütze der Herdecker, Niklas Rust, sein. Der Rückraumspieler fehlte in Arnsberg verletzt. „Er hat eine Art Ermüdungsbruch, einen kleinen Riss in einem Knochen im Fuß“, sagt Buff und hat dennoch Hoffnung, dass Rust für Kurzeinsätze spielbereit sein könnte: „Niklas hat gestern leicht mittrainiert. Er hat in Arnsberg an allen Ecken und Kanten gefehlt, es wäre ein Segen, wenn er für ein paar Minuten spielen könnte.“
Neben Rust könnte auch der langzeitverletzte Tim Förster für ein paar Minuten aushelfen, auch er kommt langsam wieder ins Training. Ansonsten kann Buff aber bis auf den verletzten Jan Rasche (Kreuzbandriss) auf eine fitte Mannschaft zurückgreifen. Neben den Spielern könnten auch die Fans zum Schlüssel werden: „Das in Arnsberg war stimmungstechnisch schon Wahnsinn und Drittligatauglich. Ich denke auch, dass einige Spieler mit dem Druck nicht ganz zurechtkamen. Das wird nun aber anders sein. Ich hoffe in der Bleichsteinhalle auf erstligataugliche Stimmung“, sagt Buff. Er hoffe auch, dass die Jungs auf die Emotionen von den Rängen aufspringen: „Ich glaube an meine Mannschaft und weiß, wozu sie in der Lage ist. Fünf Tore sind auf jeden Fall machbar. Wenn ich da nicht dran glauben würde, wäre ich fehl am Platze“, so Buff. Die Anspannung beim Coach und Spieler ist riesig: „Ich beschäftige mich seit Wochen mit nichts anderem als den beiden Spielen. Insbesondere nach dem Hinspiel ist der Druck schon groß. Das geht an einem nicht vorbei und zerrt an den Nerven“, sagt Buff, der sich nach dem Spiel für sich und seine Spieler auf eine Pause freut.
Zuschaueransturm erwartet
Auch organisatorisch verlangt so ein Showdown den Herdecker Verantwortlichen einiges ab. Die erwartete Zuschauermenge erinnert an die Zeiten aus der zweiten Bundesliga in der Bleichsteinhalle. „Wir haben bereits 400 Karten im Vorverkauf verkauft“, sagt Tobias Treptow, der Geschäftsführer der HSG. 125 davon gingen an die Gästefans, die durch ihren Sieg im Heimspiel natürlich ebenfalls voller Euphorie nach Herdecke kommen. Wer jetzt noch keine Karte für das Spiel hat, kann jedoch auch noch eine an der Abendkasse ergattern. Dies gelte allerdings nur für Heimfans, macht Treptow deutlich: „Das Kontingent für die Gästefans ist ausgeschöpft“. Die Kassen werden bereits ab 15.30 Uhr geöffnet sein. Ebenfalls neu: Neben Einlassbändchen wird es für Getränke und Bratwürstchen Wertmarken geben. Der Einlass wird nur durch den Haupteingang stattfinden. Der kleine Außenbereich wird durch einen Bauzaun abgesperrt: „Wir möchten den Außenbereich gerne nutzen, aber verhindern, dass dort Leute reinkommen“, sagt Treptow, „wir werden zu jeder Zeit wissen, wie viele Fans in der Halle sind.“ Wegen der großen Kanu-Regatta und einem Trödelmarkt der Fußballer am Bleichstein können Handball-Fans an diesem Tag auf dem Schulhof des Friedrich-Harkort-Gymnasiums parken.
Sicherheitskonzept angepasst
In Sachen Sicherheit hat die HSG Herdecke-Ende noch einmal nachgelegt. Es wurde eine externe Security-Firma beauftrag. Damit reagiert der Verein auch auf die (wenigen) pöbelnden Fans aus Arnsberg (wir berichteten), die in Herdecke jedoch nicht erwartet werden. Die Verantwortlichen der SG Ruhrtal haben den Herdeckern versprochen, die negativ aufgefallenen Fans aus dem Hinspiel auszusortieren und nicht mit in die Busse zu lassen. „An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass wir mit den Verantwortlichen der SG Ruhrtal immer einen herzlichen und netten Kontakt hatten“, so Treptow.