Mit vielen Fotos: Jetzt muss HSG Herdecke fünf Tore aufholen
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Arnsberg/Herdecke. Zum Relegations-Start kassierte die HSG Herdecke/Ende eine klare Schlappe. Wie man das am Samstag aufholen will:
Der aufmunternde Applaus, den sich die Handballer der HSG Herdecke/Ende nach dem Abpfiff des ersten Relegationsspiels um den Aufstieg in die Verbandsliga von ihren Hardcore-Fans abholen durften, war nur ein schwacher Trost für die Gemütslage. Der Meister der Landesliga-Staffel hatte nämlich gerade beim Titelträger der Staffel 6, der SG Ruhrtal, mit 26:31 (16:16) verloren. „Das wird jetzt ganz schwer, denn wir haben einen schlechten Tag erwischt und auch in dieser Höhe verdient verloren. Eigentlich könnte ich meinem Kollegen schon zum Aufstieg gratulieren“, kommentierte ein direkt nach Spielschluss ziemlich angesäuerter Trainer Daniel Buff, wobei er den zweiten Satz gleich relativierte: „Noch ist nicht alles vorbei, wir müssen nur die richtigen Schlüsse aus diesem Spiel ziehen und viele Dinge deutlich besser machen.
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Rusts Fehlen ist herber Nackenschlag
Den ersten Nackenschlag hatte die HSG schon beim letzten Training hinnehmen müssen, denn da knickte in Niklas Rust der beste Feldtorschütze des Teams um, wird auch im Rückspiel am Samstag (17 Uhr) nicht wieder einsatzbereit sein. Zunächst schien es, als könnten die Herdecker trotzdem schon in der proppenvollen und extrem lauten Ruhrtalhalle den Grundstein zum größtmöglichen Saisonerfolg legen. Fünfmal erzielten sie den Führungstreffer, ehe Gero Neuhoff mit einem Siebenmeter an die Latte scheiterte und die Oeventroper zu einem Dreierpack ansetzten. Bitter für die HSG: Sie konnte ihre eigene Konterstärke höchst selten nutzen, kassierte aber aufgrund eigener Ballverluste mehrere Steilangriffe der auch über die Schnelle Mitte mehrfach erfolgreichen Hausherren. Nicht von ungefähr war SGR-Linksaußen Yannick Mähl mit sechs Treffern bester Schütze der ersten Hälfte. Außerdem hatte die Gästeabwehr ihre liebe Mühe und Not, sich den druckvollen Aktionen der Halbschützen Lukas Struwe und Aaron Humpert zu erwehren. Immerhin funktionierte das Kombinationsspiel, konnte ein 11:14-Rückstand blitzschnell wettgemacht werden, traf Neuhoff zum 16:16-Pausenstand.
Hüben wie drüben hatten die Torhüter noch keine Akzente gesetzt, bekamen Max Bergner und der für einige Minuten eingewechselte Marvin Hüser kaum eine Hand an den Ball. Das galt zwar auch für deren Gegenüber Henrik Basler, der sich aber bei seinem Saisondebüt in Durchgang zwei ebenso steigerte wie die nun offensiver agierende und so die Kreuzbewegungen des HSG-Angriffes empfindlich störende Abwehr. So dauerte es sechs Minuten, bis die HSG den ersten Treffer nach dem Seitenwechsel bejubeln konnte. Kreisläufer Max Rust glich immerhin per Nachwurf zum 19:19 (38.) aus, doch es folgten dann wieder acht Minuten ohne eigenes Erfolgserlebnis.
Die Phonstärke in der engen Halle nahm weiter zu, denn Ruhrtal geriet jetzt in einen kleinen Rausch, zog auf 24:19 davon und setzte sich bis zur 59. Minute sogar auf 30:23 ab. Der HSG gelang durch Matthias Hoffmann und Rust (2) eine kleine, aber möglicherweise wichtige Ergebniskosmetik mit Blick auf das Rückspiel, indem übrigens bei Torgleichheit die mehr erzielten Auswärtstreffer den Ausschlag geben. „Herdecke ist mit Harz einen Tick besser, wir schlechter, das Rennen ist also noch völlig offen“, meint SGR-Coach Frank Moormann.
Buffs Erklärung für das unerfreuliche Ergebnis seiner Mannschaft an der Stätte, wo man in 2018/19 noch mit 39:29 triumphiert hatte, ist kurz und knapp: „Wir haben das vorgegebene Konzept nach der Pause nicht mehr eingehalten, das Torhüterduell verloren, weit weniger Kontertore erzielt und den Ruhrtaler Hauptschützen gewähren lassen. Einige Jungs sind mit der ungewohnten Atmosphäre in der engen Halle nicht zurechtgekommen.“
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