Herdecke/Baku. Die Taekwondo-Weltmeisterschaft in Aserbeidschan ist nur der Auftakt. Wie Anna-Lena Frömming nach einem Handbruch in die Saisonhöhepunkte geht:

Etliche Kolleginnen aus dem zwölfköpfigen deutschen Nationalteam sind schon länger vor Ort, haben ihre Kämpfe zum Teil schon bestritten. Doch Anna-Lena Frömming hat sich erst am Dienstag auf den Weg zur 26. Taekwondo-Weltmeisterschaft nach Aserbeidschan gemacht. In der Crystal Hall in Baku tritt die Herdeckerin erst am Samstag, am vorletzten WM-Tag, zu ihren Kämpfen in der 62-Kilogramm-Klasse an.

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Gut ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Paris wird es in Baku neben dem Weltmeistertitel auch um wichtige Weltranglistenpunkte für eine direkte Qualifikation zu den Olympischen Spielen gehen. „Wer bei der WM vorn dabei ist, hat gute Chancen, sich für Olympia zu beweisen“, weiß Anna-Lena Frömming, die an der Qualifikation für Olympia 2016 in Rio de Janeiro nur ganz knapp und unglücklich scheiterte.

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Bei Weltmeisterschaften startete die 28-jährige Herdeckerin dagegen bereits fünfmal im Seniorenbereich, gewann dabei bei ihrer Premiere vor zehn Jahren in Puebla/Mexiko die Bronzemedaille. Auch im letzten November ging es in den mittelamerikanischen Staat, dort musste Frömming sich in Guadalajara allerdings im Achtelfinale gegen die spätere Siegerin und aktuelle Weltranglisten-Erste Sarah Chaari aus Belgien knapp geschlagen geben. Ambitioniert geht sie nun auch in Baku an den Start. „Wenn man nicht eine Medaille als Ziel hat, braucht man gar nicht erst anzutreten“, sagt Frömming.

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Dabei lief die Vorbereitung nicht gerade optimal für die Herdeckerin . Nach einem guten Start ins Jahr mit dem deutschen Titel, Rang drei beim Presidents Cup in Istanbul und der Silbermedaille bei den US Open in Las Vegas zog sie sich bei den Belgian Open einen Mittelhandbruch zu und bestritt seitdem keine Wettkämpfe mehr. „Seit Mitte April bin ich wieder voll im Training“, sagt Anna-Lena Frömming, „aber ich kann nicht sagen, dass alles schon wieder perfekt ist. Die Zeit für die Rehabilitation war sehr knapp. Ich kann die Hand nicht schon wieder so einsetzen, als ob nichts gewesen wäre, das ist natürlich nicht optimal.“

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Die WM ist zudem für sie der Auftakt zu den drei Saison-Höhepunkten. Direkt am Montag reist sie weiter nach Rom, wo sie sie am Wochenende darauf beim ersten Grand Prix des Jahres in der olympischen 57-kg-Klasse antreten wird. Und ab dem 21. Juni bis 2. Juli folgen für Anna-Lena Frömming die „European Games“ im polnischen Krakau, für die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sie in der letzten Woche mit 209 weiten Athletinnen und Athleten für das Team Deutschland nominiert hat. Es wird ihr zweiter Auftritt bei den Europaspielen sein: 2015 hat die Herdeckerin erstmals dort teilgenommen, damals am jetzigen WM-Austragungsort Baku.