Herdecke. Sie sind nicht neu im Herdecker Sport, aber sie sind ein neuer Verein. Wie aus den Taekwondo-Kämpfern des TuS Ende die „redletics“ wurden:

Seit dem 1. April gibt es einen neuen Sportverein in Herdecke, dessen Klubname die geografische Verortung nicht wirklich erahnen lässt. Als „Sportverein redletics e.V.“ geht eine Gruppe von Kampfsportler ab sofort an den Start, aber keineswegs mit Anfängern, sondern mit Athleten bis zur nationalen Spitze. Denn hinter „redletics“ verbirgt sich der Großteil der bisherigen Taekwondo-Abteilung des TuS Ende, die sich nach 29 Jahren selbstständig gemacht hat. „Es ist ein komplett neuer Verein“, erklärt der bisherige TuS-Geschäftsführer Fabian Haas, der zum dreiköpfigen Vorstand des neuen Klubs gehört: „Das macht den Sportbetrieb für uns einfacher.“

Logo des neuen Vereins
Logo des neuen Vereins "Redletics e.V." in Herdecke, der aus der Taekwondo-Abteilung des TuS Ende entstanden ist © Redletics | Redletics

Seit 1994 gibt es die Taekwondo-Abteilung beim TuS Ende, die schnell Erfolge auf nationaler und bald auch internationaler Ebene feiern konnte. Und in der koreanischen Kampfsportart Talente wie Anna-Lena Frömming, Anna Siepmann oder Mia Merfeld, die Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften gewannen, hervorbrachte. Auch aktuell nehmen etliche Mitglieder erfolgreich an nationalen wie internationalen Wettbewerben teil.

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Seit dem letztem Sommer trägt man sich in der Abteilung mit dem Gedanken an Eigenständigkeit, in mehreren Versammlungen wurde das Thema mit den gut 100 Mitgliedern thematisiert. Und nun wurde die Gründung eines eigenen Vereins einvernehmlich mit dem Hauptvorstand des TuS Ende, so Fabian Haas, umgesetzt. „Das ist keine überhastete Entscheidung“, betont Haas und erklärt: „So können wir Entscheidungen als eigener Verein direkt umsetzen, das Turniergeschehen wird vereinfacht, wir sind vertretungsberechtigt nach außen.“

Im ersten Quartal 2023 bezahlten die Mitglieder, die mit zu „redletics“ wechseln, ihren Beitrag noch beim TuS Ende, seit dem 1. April tun sie das bei dem neuen Verein. Die Trainingszeiten in der Sporthalle Kirchende hat man nach Absprache mit dem TuS-Hauptvorstand und Zustimmung der Stadt übernommen, auch beim Material habe man sich geeinigt. Und in der Nordrhein-Westfälischen Taekwondo-Union ist „redletics“ seit Februar angemeldet, dessen Namengebung sich aus der Vereinsfarbe Rot der bisherigen Taekwondo-Abteilung - im Gegenteil zum Blau des TuS Ende - und Athletik erklärt. Haas: „Wir wollten uns bewusst namentlich vom TuS Ende unterscheiden.“

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Beim Turnier am 15./16. April in Eschweiler tritt man mit Zweikämpfern und Technikern erstmals als neuer Verein an, weitere Wettkämpfe folgen. Und die traditionellen „Ender Open“, das bis 2019 elfmal ausgerichtete Turnier des TuS Ende, will man wiederbeleben. „Im zweiten Halbjahr, ein Termin muss noch gefunden werden“, sagt Haas.

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Hauptverein verliert 76 Mitglieder

Streit habe es nicht gegeben, sagt Heinz Göersmeier. „Aber wir jubeln nicht, dass die Taekwondoka nicht mehr da sind. Wir hätten sie gern gehalten“, betont der 2. Vorsitzende des TuS Ende, „das war ja doch mit Abstand unsere erfolgreichste Abteilung.“ Nach aktuellem Stand verliere man 76 Mitglieder, von denen Kündigungen vorlägen, gut ein Viertel der Abteilung bliebe im TuS Ende. Mit diesen und anderen schließt man nicht aus, die Sportart künftig wieder in dem Großverein anzubieten. Göersmeier: „Mal sehen, ob wir selbst wieder eine Taek-wondo-Abteilung gründen.“