Herdecke/Wetter. Das hätte keiner erwartet: Wie vor Jahresfrist kämpft neben dem FC Herdecke-Ende auch der FC Wetter gegen den Abstieg. So sieht der Endspurt aus:

Manchmal hilft der Blick zurück, um eine Situation einzuschätzen. Vor Jahresfrist trafen sich die Fußball-Bezirksligisten FC Herdecke-Ende und FC Wetter im Derby am Kalkheck, nach Wetters 3:1-Sieg waren beide mit 25 bzw. 24 Punkten im Kampf um den Ligaerhalt kurz vor der Abstiegszone fast gleichauf. Zwölf Monate später ist die Lage nach 21 absolvierten Spielen sehr ähnlich: Nicht nur die Ender sind mit 22 Zählern nur so eben über dem Strich, auch die eigentlich ambitionierten Wetteraner (25) sind spätestens nach der 0:2-Pleite bei Tabellennachbar SC Obersprockhövel II wieder im Abstiegskampf angekommen.

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Es fehlte nicht viel zum Überwintern auf Platz vier: Gegen den VfL Schwerte hatte der FC Wetter am 4. Dezember 4:1 gewonnen, das Team von Ex-Trainer Fadil Salkanovid dort abgelöst. Bis sich herausstellte, dass man einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt hatte, am Grünen Tisch verlor. Und vier Monate später ist jener VfL Schwerte plötzlich Spitzenreiter, die Wetteraner dagegen sind nach nun neun Spielen ohne Sieg weit unten angekommen. Und sollte man am Sonntag (15 Uhr, Harkortberg) gegen den SV Deilinghofen-Sundwig verlieren, hätte man nur noch zwei Punkte Vorsprung auf dessen ersten Abstiegsplatz.

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„Es wird immer enger, bei einer Niederlage kann alles passieren“, weiß FC-Trainer Michael Erzen, „dann würde jedes Spiel ein Endspiel.“ Bei einem dringend angestrebten Sieg in dieser richtungsweisenden Partie und dann acht Punkten Polster könnte man entspannter sein, zumal man danach auch noch auf die Kellerteams TuS Ennepe und ASSV Letmathe trifft. „In Obersprockhövel haben wir alles vermissen lassen, das darf nicht wieder passieren“, weiß Erzen, nach einer „kleinen Besprechung“ hofft er auf eine Reaktion. Zumal er personell nach der Rückkehr von Yücel Balta und Emre Kavuk weniger Sorgen hat, nu Yunus Özalp fehlt gesperrt.

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An die Lage im Vorjahr („Da war es noch schlimmer“) denkt Achim Heinrichsmeier nicht. „Auch wenn wir wissen, dass nach unten wenig Abstand ist: Ich mache mir keine Gedanken darüber, dass wir absteigen könnten“, sagt der Sportliche Leiter, nur ein Erfolgserlebnis fehle. Wenn es dennoch passieren sollte, müsse auch er sich über Konsequenzen Gedanken machen.

Den permanenten Abstiegskampf schon gewohnt ist man dagegen beim FC Herdecke-Ende, der bei Aufstiegskandidat VfB Westhofen gastiert (15.15 Uhr). Und auch die Probleme ändern sich nicht, am Sonntag muss Trainer Martin Freitas auf Daniel Meckler (gesperrt), Dennis Brüggemann (Urlaub) und die verletzten Marcel Metz und Dominic Habenstein verzichten. Bei Kevin Beinsen, in der Hinserie mit sieben Treffen bester Torschütze, gilt das wegen einer anstehenden Knie-OP für die gesamte Rückserie. Tiago da Silva, der zuletzt beim 1:1 gegen den ASSV Letmathe traf, wird deshalb aus der Reserve dauerhaft hochgezogen. „Und wir lassen uns nicht unterkriegen, rücken enger zusammen“, sagt Freitas, der weiß: „Jetzt kommen die großen Kaliber.“ Bis auf BW Haspe trifft sein Team in den letzten sieben Spielen nur auf Top-Teams der Liga. Etwa auf die Westhofener, die das Hinspiel mit 7:0 gewannen, aber nach drei Niederlagen in den letzten vier Spielen Platz eins abgeben mussten. „Darüber werden sie sauer sein“, fürchtet Freitas, der aber weiter an den Ligaerhalt glaubt: „Einfach kann ja jeder.“

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Das Restprogramm

FC Wetter (10. Platz, 25 Punkte): SV Deilinghofen-Sundwig (H, 16.4.), SF Hüingsen (A, 23.4.), VfB Schwelm (A. 30.4.), TuS Ennepe (H, 7.5.), ASSV Letmathe (A, 14.5.), VfB Westhofen (H, 21.5.), BW Haspe (A, 28.5.).

FC Herdecke-Ende (12. Platz, 22 Punkte): VfB Westhofen (A, 16.4.), BW Haspe (H, 23.4.), VfL Schwerte (A, 30.4.), SG Hemer (H, 7.5.), BW Voerde (A, 14.5.), FSV Gevelsberg (H, 21.5.), SF Hüingsen (A, 29.5.)