Herdecke/Wetter. Mit Fotostrecke: So vertreibt der FC Wetter II mit Hilfe von oben in Herdecke die gröbsten Abstiegssorgen. Die Kreisliga A im Überblick:
Zehn Punkte vor den Abstiegsrängen, da sollte nichts mehr schiefgehen: Mit einem 2:1 (0:1)-Derbysieg bei der TSG Herdecke vertrieb der FC Wetter II in der Fußball-Kreisliga A2 eine Woche nach der Ankündigung von Trainer Marius Pownug, zum Saisonende aufzuhören, die gröbsten Sorgen um den Klassenerhalt. Dabei halfen fünf Akteure aus dem spielfreien Bezirksliga-Team maßgeblich. Dagegen muss SuS Volmarstein nach der 2:5 (0:4)-Pleite bei Tabellennachbar SC Obersprockhövel III mehr denn je um den Ligaverbleib zittern. Nach dem Spiel trennte man sich von Coach Sebastian Lummel, das Trainer-Trio der A-Jugend um Justus Böving übernimmt (siehe gesonderter Bericht).
Die schönsten Fotos vom Derby TSG Herdecke - FC Wetter II
Wenn die TSG Herdecke im Derby auf die Reserve des FC Wetter trifft, dann misst sie sich mit einer halben Bezirksliga-Elf. Das war beim 0:4 im Hinspiel im September so, als die erste Mannschaft vom Harkortberg spielfrei war und Spieler auslieh, auch im Rückspiel erhielt die FC-Zweite Unterstützung aus der klassenhöheren Mannschaft durch mit Orsan Dogan, Leon Glania, Emre Kavuk, Yannick Heinrichsmeier und Tim Eickelmann . „Das ist natürlich Pech, dass wir zweimal auf den FC Wetter treffen, wenn dessen Erste spielfrei ist“, bedauerte TSG-Klubchef Markus Requardt, zumal die Gastgeber durchaus Siegchancen hatten. Sie gingen durch Benito Winter (43.), der von Nikolai Böhner auf die Reise geschickt wurde, kurz vor der Pause in Führung. Und hatten auch nach dem Ausgleich durch Eickelmann (57.) nach einer Standardsituation („Leider hat da bei uns da wieder die nötige Kommunikation gefehlt“, bemängelte TSG-Trainer Marcel Brandenstein) und der Gelb-Roten Karte gegen Maximilian Sleath wegen wiederholten Foulspiels (67.) in Unterzahl die Gelegenheit zur erneuten Führung.
Auch interessant
Doch den umstrittenen Elfmeter - - FC-Torhüter Jens Krüger soll Herdeckes Ayman Amran gefoult haben - setzte Winter vehement über das Tor. „Ich habe mich an Uli Hoeneß und den Nachthimmel von Belgrad erinnert gefühlt“, zog Requardt Parallelen zum EM-Finale 1976 - und bemerkte: „Wenn man so ein Geschenk bekommt, sollte man es auch annehmen.“ Stattdessen nutzten die nun feldüberlegenen Gäste ihre einzige Großchance, als Robert Pownug eine Hereingabe zum Siegtreffer über die Linie stocherte (84.). „Der Elfer war ein Witz, da hat ja sogar der Herdecker drüber gegrinst “, kritisierte Marius Pownug den Schiedsrichter und auch die Gelb-Rote Karte gegen Sleath war für ihn nicht berechtigt. „Da gab es ganz andere Fouls, die nicht geahndet wurden.“
Lob hingegen bekamen von ihm die Spieler aus der FC-Ersten. „Man hat in der zweiten Hälfte deutlich gespürt, dass die Jungs unbedingt gewinnen wollten“, sagte Pownug: „Anfangs war es nicht so einfach, da hat die TSG hinten gut und kompakt gestanden. Vielleicht haben sie da auch noch gedacht, es ist schönes Wetter und nur Kreisliga A. Dann haben sie sich voll reingehängt und so einen maßgeblichen Anteil am verdienten Erfolg.“
Auch interessant
Von einem Sechs-Punkte-Spiel hatte Trainer Sebastian Lummel von SuS Volmarstein vor der Begegnung beim SC Obersprockhövel III gesprochen doch schon zur Halbzeit führte der ebenfalls vom Abstieg bedrohte Gastgeber klar mit 4:0. „Es war eine Leistungsverweigerung der kompletten Mannschaft“, sagte Lummel nach seinem letzten Spiel als SuS-Trainer; „Wir kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe.“ Der SCO nutze die Gunst der Stunde und erzielte in der 9. Minute den Führungstreffer, nach dem Doppelpack (28./30.), spätestens aber nach dem vierten Gegentreffer (42.) war für den SuS die Messegelesen. Am Ende eines denkwürdigen Tages spielten die Tore, die Andre Konrad und Fisnik Kuci nach 0:5 noch für den SuS erzielten, keine Rolle mehr.
Aus den erhofften drei Punkten wurde es für den SC Wengern bei SW Silschede nichts, stattdessen musste Trainer Benjamin Knoche beim 0:2 (0:0) sogar die zweite Niederlage des Jahres 2023 verdauen. Silschede erzielte kurz nach Wiederbeginn den Führungstreffer, in der 63. Minute gelang dem Gastgeber der Treffer zum Endstand. Wie schon in den Vorwochen fehlte es Wengern beim Ortsnachbarn an der nötigen Durchschlagskraft, an der auch der nach längerer Pause erstmals wieder eingewechselte Kadir Yilmaz (70.) nichts mehr ändern konnten.