Esborn. Der Einstieg eines A-Juniorinnen-Teams soll nur der Anfang sein. Was der TuS Esborn im Frauenfußball plant:
Sie sind der Exot unter den Fußball-Teams des TuS Esborn. Und auch im gesamten Fußball-Kreis Hagen/Ennepe-Ruhr. Denn A-Juniorinnen gibt es dort nicht, mangels Spielbetrieb in der Altersklasse U19 in ganz Westfalen muss das Team von Trainer Alex Lanwehr weit reisen, tritt am Niederrhein in der Kreisklasse Rees-Bocholt an. Im Verein - und in der Liga, in der man an die Spitze strebt - haben sich die im letzten Sommer vom SV Bommern gekommenen Fußballerinnen mittlerweile fest etabliert. In der neuen Saison soll erstmals ein Damenteam am Böllberg spielen. „Das ist ein Novum für den TuS Esborn“, sagt Geschäftsführer Torben Putsch, „wir freuen uns drauf.“
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Eine Winterpause - wie für die übrigen Fußballer üblich - gab es für die A-Juniorinnen des TuS Esborn nicht wirklich, bis kurz vor Weihnachten und dann wieder ab Mitte Januar ging es für sie um Punkte. Zwei hochklassig besetzte Hallenturniere in den Niederlanden und Bottrop komplettierten das ambitionierte Spielprogramm. Und als jetzt die Frauen des FC Wetter ein Freundschaftsspiel und Ligarivale FC Mettmann 08 in der Meisterschaft mangels Personal kurzfristig absagten, testete das Lanwehr-Team eben klubintern. Gegen die C-Jungs des TuS Esborn, mit denen man sich den Trainingsplatz teilt, trat man ab. „Ein starkes Testspiel“, lobte der Coach nach dem 0:0, „wir hatten 60 bis 70 Prozent Ballbesitz, leider ohne Torerfolg.“
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Lektion für Spitzenteam
Was den jungen Esbornerinnen in der Liga bisher nicht passiert ist. Dort nimmt das Team immer mehr Fahrt auf, startete das Jahr mit drei Auswärtssiegen und ist in die Spitzengruppe geklettert. Besonders auf das jüngste 6:1 beim TV Voerde am Niederrhein ist man stolz, dem Tabellenzweiten fügten Nele Schlott, die zweimal traf, und Co. die erste Saisonniederlage zu. „Da haben wir unser Spiel aufziehen können“, freut sich Lanwehr, der seine Spielerinnen des Jahrgangs 2004 und 2005 zuvor lange beim SV Bommern betreut hatte und in die Bezirksliga geführt hatte: „Das war wirklich wieder so, wie wir vor zwei, drei Jahren in U15 und U17 gespielt haben.“ Voerdes Coach habe von einer Lektion für sein Team gesprochen. Bis auf eine Niederlage am Grünen Tisch verlor Esborn bisher nur daheim gegen den Mülheimer FC mit 1:2. „Das war auf Eis, bei widrigen Bedingungen“, sagt der Coach.
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So sehen sich die Esbornerinnen auf Augenhöhe mit den Spitzenteams, zumal man neben Voerde auch Spitzenreiter 1. FFC Düsseldorf 03 am Rande der Niederlage hatte, nach 5:2-Führung in den letzten sieben Minuten noch das 5:5 - unter anderem durch zwei Elfmeter - kassierte. Den Sprung nach ganz vorn traut Lanwehr seiner Mannschaft - aktuell Tabellenvierter - durchaus zu. „Wenn wir unseren Kombinationsfußball aufziehen können, ist alles möglich“, sagt er, „auch die Meisterschaft, warum nicht.“ Allerdings könne der Meister mangels A-Juniorinnen-Ligen nicht aufsteigen. Lanwehr: „In drei, vier Bundesländern gibt es Spielklassen, unter anderem in Baden-Württemberg. Man könnte ja eine deutsche Meisterschaft ausspielen.“
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Zwei Mannschaften möglich
Kein Sieg für FC Wetter
Beim Signal Iduna Hallenmasters 2023 der Fußballfrauen in Dortmund, das am Ende Bezirksliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund durch einen 4:1-Finalsieg gegen Landesligist TV Brechten gewann, blieb Kreisligist FC Wetter sieglos. In der Vorrunde verlor das Team von Trainer Timo Forthoffer gegen Urania Lütgendortmund (2:4) und TuS Eichlinghofen (0:3), spielte gegen den BV Viktoria Kirchderne 1:1. Jule Alfes (2) und Jasmin Gerwien erzielten die Tore.
Am Sonntag starten die heimischen Fußballdamen in die Kreisliga B Dortmund/Hagen. Die TSG Herdecke erwartet um 15 Uhr die SG TuS Deusen / DJK Nette, der FC Wetter gastiert um 17 Uhr bei Urania Lütgendortmund.
Auf dem Böllberg ist sein Team, in dem schon zu Bommeraner Zeiten auch einige Esbornerinnen spielten, ist mittlerweile heimische geworden. „Es geht auf jeden Fall in Esborn weiter, die Perspektiven sind da“, sagt Lanwehr, der sich über einigen Zulauf - auch von Anfängerinnen - bei seinem Team freut. Für die Spielzeit 2023/2024 soll erstmals ein Damen-Team beim TuS Esborn gemeldet werden, zudem will man möglichst auch bei den A-Juniorinnen weiter antreten. „Für die kommende Saison sind die Damen fest eingeplant“, sagt Geschäftsführer Torben Putsch, das habe es - wenn man der Vereinschronik trauen darf - in Esborn noch nicht gegeben. „Es ist fast schon spektakulär, dass der Einstieg der A-Juniorinnen hier funktioniert hat“, sagt Putsch: „Wir bekommen dafür viele positive Rückmeldungen. Da kann noch mehr entstehen.“