Esborn. Dieter Iske ist zurück als Trainer. Welchen Reiz die B-Liga ausübt, wie wichtig die Bier-Bude ist und was er mit dem „Projekt TuS Esborn“ meint:
Mehr als zwei Jahre Auszeit als Trainer waren im letzten November vorbei. Da kehrte Dieter Iske an die Außenlinie zurück, übernahm als Coach den Fußball-B-Kreisligisten TuS Esborn. Der 65-jährige Pensionär, der vor allem bei Stammklub TuS Wengern nachhaltige Spuren hinterlassen hat, soll den Klub in ruhiges Fahrwasser führen. Und kann über seine Amtszeit selbst entscheiden. „Von mir aus kann er so lange bleiben wie er will, was Besseres kann uns doch gar nicht passieren“, sagte TuS-Vize Christian Hues. Über seine Ziele in Esborn sprach die WP-Sportredaktion mit Dieter Iske:
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Herr Iske, mittlerweile sind seit Ihrem Amtsantritt auf dem Böllberg drei Monate vergangen. Sie haben die Saisonvorbereitung hinter sich gebracht und auch das erste Pflichtspiel im neuen Jahr erfolgreich bestritten, wie waren dabei ihre Eindrücke?
Dieter Iske: Es macht ganz einfach riesigen Spaß, mit der Truppe zu arbeiten. Die Stimmung und auch das Selbstvertrauen waren im November noch ziemlich im Keller. Zwar waren Bemühen und Einsatzbereitschaft deutlich spürbar, aber unnötige Fehler führten oft zu negativen Ergebnissen. Heute kann ich sagen, dass die Jungs alle sehr wissbegierig sind, sie hören zu und lernen Woche für Woche immer was dazu. Und das spiegelt sich dann auch in den Ergebnissen wider.
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Im alten Jahr hatten Sie ja noch nicht allzu viel Einfluss, zum Einstand gab es das 0:2 in Büttenberg, dann gegen SW Silschede II lag ihre Mannschaft mit 1:2 zurück, konnte das Spiel aber noch drehen und mit 5:2 gewinnen. . .
Ja, das war damals der erste Schritt in die richtige Richtung. Schritt für Schritt, das ist ja auch das, was wir uns vorgenommen haben. Wichtig war erst einmal, dass die Jungs sich nach langer Zeit endlich mal wieder für ihr Bemühen belohnen konnten, also ein Erfolgserlebnis hatten.
Eine Woche später wurde dann gegen Voerde II deutlich, woran es hapert. . .
Das stimmt, aber dann haben wir in der Pause an ein paar Stellschrauben gedreht, nach der Halbzeitansprache waren wir dann auf Augenhöhe. Für die Rahmenbedingungen war das erst einmal ganz ordentlich.
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Sie haben sich über die kurze Winterpause gefreut und angekündigt, dass sie im neuen Jahr voll angreifen wollen. Wie genau war das gemeint?
Natürlich ist die Saison 2022/23 für uns schon gelaufen. Ich meine da mit, dass wir jetzt das Projekt TuS Esborn starten wollen. Ziel ist es zunächst, das wir bald wieder in der A-Liga spielen, um dann auch echte Derbys zu haben. Jetzt heißt es aber erstmal arbeiten und ständig unser eigenes Spiel verbessern.
Der Auftakt ist mit dem 2:0 bei FSV Gevelsberg II gelungen. Wie zufrieden waren sie mit ihrer Mannschaft?
Sehr zufrieden, man konnte deutlich sehen, dass die Maßnahmen greifen. Wir wollen attraktiven Fußball spielen, das heißt hoch pressen und mit hoher Laufbereitschaft aber wenig Ballkontakten zügig nach vorne und uns dadurch Chancen erspielen. Das hat schon ganz gut geklappt, an der Chancenverwertung müssen und werden wir arbeiten. So wie die Jungs mitziehen, kriegen wir das aber hin.
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Was macht den Reiz aus, noch einmal einen B-Ligisten zu übernehmen?
Der TuS Esborn ist ein Ortsverein mit Tradition, Da ist ein tolles Umfeld, ein schöner Sportplatz, eine überdachte Tribüne und - ganz wichtig für ein vernünftiges Vereinsleben - eine feste Bier-Bude Und das meine ich ganz im Ernst. Dazu gibt es das Vereinsheim mit allen Annehmlichkeiten, der Böllberg mit seinen Helfern hat also alles, was man braucht.
Zurück zum „Projekt Esborn“: Das bedeutet also, dass die Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus verabredet wurde?
Ich habe ja gerade einmal angefangen und na klar, wir haben kein Ende terminiert. Es kann hier mittel- und langfristig wieder was richtig Gutes entstehen und daran wollen wir gemeinsam arbeiten.
Mit dem TuS Wengern gelangen damals die Aufstiege von der A-Liga bis in die Landesliga, was können wir denn vom TuS Esborn in Zukunft erwarten?
Das werden wir sehen. Wenn es einer Mannschaft Spaß macht und sie erfolgreich spielt, greifen immer einige Automatismen. Dann bringen die Jungs schon mal Kollegen, die ebenfalls gut zocken, mit zum Training, manche bleiben und so entwickelt sich neben der Qualität der Mannschaft auch die Stimmung im Umfeld. So ist es ja zum Teil auch in Wengern gelaufen. ka