Wetter/Herdecke. Eine schweirige Vorbereitung beklagen FC Herdecke-Ende und FC Wetter. So gehen die beiden Bezirksligisten in die Rückserie:

Ihre Vorbereitung verlief suboptimal, das eint die beiden heimischen Fußball-Bezirksligisten. Dass auch der letzte vorgesehene Test des FC Herdecke-Ende bei Polonia Hagen am Mittwoch kurzfristig von den Gastgebern abgesagt wurde, passte da ins Bild. Am Sonntagnachmittag wird es nun ernst für das Team des neuen Trainers Martin Freitas und für den Ligarivalen FC Wetter, gegen den FC Hellas/Makedonikos Hagen bzw. bei der SG Hemer startet für sie die Rückserie. Wie die Vorbereitung verlief, was sich in den Teams geändert hat und wie die Ziele aussehen, zeigt unser großer Überblick:

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FC Herdecke-Ende

Die Vorbereitung: Am 10. Januar startete Martin Freitas, der den langjährigen Chefcoach Frank Henes nach dessen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen im Dezember abgelöst hat, mit den Endern in die Vorbereitung. In den knapp fünf Wochen seitdem ging mit abgesagten Testspielen und gesperrten Plätzen vieles schief. Nur drei Partien konnte der FC bestreiten, nach Schlappen gegen die A-Kreisligisten ETuS/​DJK Schwerte (1:4) und SF Sümmern (0:4) zeigte man erst jüngst beim 2:1-Sieg beim Hasper SV aufsteigende Form. „Dass das Spiel bei Polonia abgesagt wurde, passt zu dieser Vorbereitung“, sagt Freitas, „das war schon recht abenteuerlich. Ich hätte ein besseres Gefühl, wenn wir fünf Wochen hätten trainieren und Spiele bestreiten können. So wissen wir nicht, wo wir stehen.“

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Die aktuelle Lage: Nicht nur die „katastrophale“ Vorbereitung sorgt den Ender Coach, auch die Personallage ist angespannt. David Wawrzynczok, Dominic Habenstein, Marvin Kleinau und Bryan Schmidt fehlten zuletzt angeschlagen bzw. erkrankt, ihr Mitwirken ist fraglich. Und der Einsatz von Torwart Johannes Kost ist wegen Oberschenkel-Problemen gefährdet, für ihn würde Sven Kozdron nachrücken. „Das wird eine ziemliche Wundertüte“, sagt Freitas, „aber wir werden elf Mann zusammenkriegen.“

Die Neuen: Niklas Gütschow, der schon im Sommer aus Volmarstein kam, aber wegen eines Knorpelschadens im Knie noch kein Meisterschaftsspiel für Ende bestreiten konnte, und Niklas Roll, der ein Jahr im Ausland war, sind im Training. „Beide brauchen aber noch Zeit“, sagt Freitas. Der junge Moritz Grüterich bringe viel Dynamik, war zuletzt aber krank.

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Der erste Gegner: Der FC Hellas/Makedonikos Hagen, den die Ender am Sonntag um 15 Uhr am Kalkheck empfangen, ist als Zehnter nur zwei Ränge und zwei Punkte vor den Gastgebern. „Sie gehören nicht dahin, wo sie jetzt stehen“, ist Freitas indes überzeugt, „Hellas ist ein Gegner von überragender Qualität.“ Das Hinspiel gewann Herdecke-Ende überraschend mit 4:3.

Das Ziel: Auf Rang zwölf sind die Ender - punktgleich mit dem SV Deilinghofen-Sundwig auf dem ersten Abstiegsplatz - gerade über dem Strich. Mindestens dort wollen sie auch bleiben, dafür sind die ersten drei Spiele gegen die Tabellennachbarn Hellas/Makedonikos, SC Obersprockhövel II und Deilinghofen schon sehr wichtig.

Yunus Özalp (rechts) ist beim FC Wetter wieder ins Training eingestiegen.J
Yunus Özalp (rechts) ist beim FC Wetter wieder ins Training eingestiegen.J © Jens Pommerenke / AirPictures.de

FC Wetter

Die Vorbereitung: Auch beim FC Wetter ist man nicht wirklich zufrieden mit der Vorbereitung. „Richtig fit werden wir nicht sein“, sagt Trainer Marc Schmitt. Immerhin konnte man fünf Testspiele bestreiten, nur beim 0:6 bei Landesligist SC Berchum/Garenfeld patzte das Team von Schmitt und Trainerkollege Michael Erzen böse. Bei RW Unna (4:1) und SuS Kaiserau (1:1), gegen den Hasper SV (1:0) und zuletzt beim TuS Eichlinghofen (2:0) fuhr man überwiegend Siege ein. Und nahm zudem noch an drei Hallenturnieren teil.

Die aktuelle Lage: Personell können die Wetteraner aus dem Vollen schöpfen. „Es sieht gut aus, wir haben die Vorbereitung nahezu verletzungsfrei überstanden“, sagt Schmitt, auch Yunus Özalp stieg nach Knieproblemen wieder ins Training ein. Nur Juri Marinelli fehlt nach seiner Schultereckgelenks-sprengung noch länger. Frühestens in einem Monat, wenn eine Platte aus der Schulter entfernt werden soll, könnte er wieder spielen. Schmitt: „Auch der Worst Case ist denkbar, dass er gar kein Spiel mehr in dieser Saison bestreitet.“

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Die Neuen: Tim Eickelmann ist schon zur festen Größe geworden und trifft regelmäßig. „Dabei fehlt ihm noch Spielpraxis, er ist noch nicht bei 100 Prozent“, sagt Schmitt. Die jungen Flavius Popa und Daniel-Timotei Sandu müssen sich noch an das Tempo in der höheren Klasse gewöhnen, Rückkehrer Orsan Dogan hilft mit seiner Routine. Und Oguzhan Ayhan hat noch Trainingsrückstand. Schmitt: „Wenn er die notwendige Fitness hat, sollte er eine Verstärkung sein.“

Der erste Gegner: Die SG Hemer, bei der man am Sonntag um 15.15 Uhr gastiert, ist als Tabellenfünfter mit dem FC Wetter punktgleich. An das mit 1:4 verlorene Hinspiel erinnern sich die Wetteraner schon wegen der Roten Karten gegen Coach Michael Erzen und Spieler Yücel Balta nicht so gerne. „Eine starke Truppe, gerade mit ihrem Umschaltspiel in der Offensive“, sagt Schmitt, „aber so einfach wollen wir es ihnen nicht mehr machen.“

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Das Ziel: Das eigentlich 3:1 gewonnene, aber am Grünen Tisch mit 0:2 verlorene Spiel gegen den VfL Schwerte warf den FC zurück, sonst wäre man Vierter. Trotzdem blickt man noch nach oben. „Wir wollen versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Ich glaube, dass wir dazu in der Lage sind“, sagt Schmitt. Wozu es dann reiche, müsse man angesichts von elf bzw. zehn Punkten Rückstand auf die Top-Teams VfB Westhofen und SF Hüingsen sehen.