Herdecke. Es ist eine wichtige Phase in der Saison. Wie eine lange Sperre Coach der HSG Herdecke/Ende ärgert und er drei Ausfälle kompensieren will:

Diese Ausfälle kommen zur Unzeit. Bisher ist Handball-Landesligist HSG Herdecke/Ende ohne größere Personalsorgen durch die Spielzeit gekommen - und ungeschlagen. Doch in der möglicherweise entscheidenden Phase zum Rückrundenstart mit Spielen gegen Teams aus dem Tabellen-Vorderfeld erwischt es den Tabellenführer heftig: Drei Stammkräfte fehlen in der Partie bei Verfolger Handball SV Westerholt am Samstag (19 Uhr), besonders die Drei-Spiele-Sperre für Yannis Grasediek schmerzt die Herdecker. „Das ist der Worst Case“, sagt Trainer Daniel Buff.

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Die leiste Hoffnung, trotz der Blauen Karte gegen Grasediek im Topspiel beim PSV Recklinghausen um eine Sperre herumzukommen, verflog schnell. Der HV Westfalen um Bernd Kuropka, Vorsitzender der Technikschen Kommission und Landesliga-Staffelleiter, wertete die zur Disqualifikation mit Bericht führende Aktion Grasedieks gegen Recklinghausens Tim Strotmann als Tätlichkeit und sperrte ihn für drei Spiele. Der Ex-Drittligaspieler fehlt so nicht nur in Westerholt, sondern auch danach gegen den ATV Dorstfeld (6.) und bei der HSG DJK Rauxel-Schwerin (5.). „Das kann noch gravierende Auswirkungen haben“, fürchtet Buff und kritisiert die Entscheidung: „Drei Spiele Sperre sind für mich ein Unding in einer Liga, die nur 18 Spiele insgesamt hat. Das mag in der Oberliga mit 32 Partien angemessen sein, aber in der Landesliga steht eine so extreme Strafe in keinem Verhältnis.“ Zumal die Stellungnahme des PSV Recklinghausen zu dem Vorfall sich mit der HSG-Version decke, auch das Videomaterial widerspreche dem Bericht der Schiedsrichter.

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Das Urteil aber steht, die HSG muss damit umgehen. „Das Thema ist für uns damit erledigt, Yannis hat ein paar Lehren daraus gezogen“, sagt Buff. Da auch Tim Förster (Bauchmuskelzerrung) und Quentin Münch, der in Recklinghausen umknickte, einen Bluterguss im Knie erlitt und drei bis vier Wochen ausfällt, fehlen, steht dem HSG-Coach ein „recht überschaubarer Kader“ zur Verfügung. „Wenn drei Leistungsträger fehlen, müssen die anderen umso mehr zeigen, was sie können“, erwartet Buff eine Trotzreaktion: „Das sollte die Mannschaft zusammenschweißen.“ Beim Tabellendritten Westerholt träfe sein Team, das das Hinspiel mit 29:25 gewann, auf eine „sehr emotionsgeladene Mannschaft.“

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Was sich auch beim jüngsten 20:18-Heimsieg gegen den Wittener TV zeigte, nach dem es Ausschreitungen zwischen beiden Teams gab. Auslöser für die angespannte Stimmung soll die Wittener Entscheidung gewesen sein, auf dem für die Westerholter Sporthalle in der Kuhstraße geltenden - und bisher beim HV Westfalen hinterlegten - Haftmittelverbot zu beharren. Dass sie auch im Spitzenspiel gegen Herdecke ohne Haftmittel spielen müssen, haben die Gastgeber aber nicht zu befürchten. „Wir wollen mit Harz spielen“, sagt Buff, das tut man auch daheim am Bleichstein.