Wetter/Herdecke. Im ersten Turnierjahr hat ein Herdecker Tanzpaar vom TSZ Wetter beachtliche Erfolge erzielt. Was es am Aufstieg auch reizt:

Ihr erstes Tanzturnier im letzten Winter hat Appetit auf mehr gemacht. Im Februar diesen Jahres traten Juliane Scheil und Alexander Behmer vom Tanzsportzentrum (TSZ) Wetter erstmals beim Wettkampf an. Und waren sich trotz großer Nervosität und einem hinteren Platz einig, den Weg zum Turniertanzpaar weiter beschreiten zu wollen. Ein paar Monate später haben die beiden Herdecker schon erstaunliche Erfolge vorzuweisen - und ihr erstes Turnier gewonnen. Jetzt streben sie den Aufstieg in die C-Klasse an, auch weil man dort nicht mehr in schlichtem Schwarz tanzt, sondern in eher glitzerndem Bunt.

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Schon vor einigen Jahren hatte Juliane Scheil im TSZ Wetter getanzt. allerdings „auf viel niedrigerem Niveau“, wie sie heute betont. Nach einigen Jahren Pause fing sie 2019 nun in der Gruppe Gesellschaftskreis I wieder an. Gemeinsam mit Alexander Behmer, der eigentlich nur ein paar Grundschritte lernen wollte, um bei der Hochzeit seines Bruders auf dem Parkett sicher zu sein. Doch im Schnelldurchlauf lernte er die ersten Schritte, damit das neue Tanzpaar im Kurs mithalten konnte. Mit zusätzlichem freien Training, unterstützt durch YouTube-Videos, festigte man das Können und wechselte in die Breitensportgruppe. Und nahm - nach langer Corona-Zwangspause mit Lockdowns und Abstandsregeln - den Einstieg in den Turniertanz ins Visier. Juliane Scheil erklärt, warum: „Mit Alex habe ich jetzt einen Tanzpartner, der richtig mitzieht.“

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Aufregung vor Premiere

Bei den Vorbereitungen auf ihr erstes Turnier mussten beide viele Figuren wieder aus ihrem Repertoire zu streichen. Denn in den unteren Turnierklassen gelten Beschränkungen, es dürfen nur bestimmte Basisfiguren getanzt werden. Dafür mussten sie etwa lernen, wie man die Tanzfläche korrekt betritt und wieder verlässt. Mit tagelanger Aufregung fieberten sie ihrer Turnierpremiere entgegen, bei der viel schief ging. Sie empfanden ihren ersten Tanzwettbewerb dennoch als tolles Erlebnis, machten weiter. Zwar mussten sie monatelang komplett aussetzen, nachdem sich Juliane Scheil auf einem Turnier einen Bänderriss zugezogen hatte, doch nach Ende des Sommer erarbeiteten sie mit den TSZ-Trainern Dina Verlotski und Alexander Gromov neue Figuren und feilten an ihrer Technik. „Wir trainieren in der Regel sechs Stunden pro Woche, in den Gruppenstunden des Vereins, in Privatstunden bei Trainern und im freien Training“, sagt Juliane Scheil, „wir haben einen Schlüssel für das TSV, können Zusatzschichten einlegen.“

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Erster Turniersieg in Essen

Der Trainingsfleiß des Tanzpaars zahlte sich schnell aus, bei der Landesmeisterschaft in Lippstadt schaffte das TSZ-Duo auf Rang drei erstmals den Sprung auf dem Siegertreppchen, was seither stets gelang. Im Oktober gelang dann bei Casino Blau-Gelb Essen der erste Turniersieg. „Ein tolles Gefühl“, bestätigten beide, am Wochenende folgen beim großen „Winter Dance Festival“ in Mülheim zum Jahres-Abschluss zwei weitere große Turniere.

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Das große Ziel für 2023 ist jetzt der Aufstieg in die C-Klasse. „Dazu brauchen wir 100 Punkte und sieben Platzierungen“, weiß Juliane Scheil, „für das nächste Jahre halte ich das für realistisch, die Platzierungen haben wir fast schon zusammen.“ Die sportlichen Aspekte stründen da im Vordergrund, doch die D-Klasse würde das Tanzpaar, das gibt sie zu, auch aus anderen Gründen gern verlassen. „In der untersten Turnierklasse darf man nicht in den schönen bunten Turnierkleidern antreten, deshalb tanzen wir in Schwarz“, erklärt sie - und ergänzt augenzwinkernd: „Ich habe schon ein buntes Kleid.“ Eine weitere Motivation, möglichst schnell die 100 Punkte voll zu machen. „Dann startet man automatisch in der C-Klasse“, weiß Juliane Scheil. Glitzernd statt schlicht.