Herdecke. Das Comeback des Herdecker Nikolauslaufs zog die Läufermassen an. Gerade die Treuesten der Treuen gingen an den Start:
Die Treuesten der Treuen waren natürlich dabei. Reiner Chrobok von der TGH Wetter etwa, der nur einen der nun 37. Nikolausläufe desRC „Westfalen“ Herdecke ausgelassen hat - und in der Klasse der M60 wieder siegte. Und Holger Frohne vom TuS Ende, der vom Beginn im Jahr 1984 an immer dabei war. Eine Stunde nach den Siegern kam der 55-Jährige beim Comeback des Traditionslaufs nach drei Jahren Zwangspause am Bootshaus der Ruderer ins Ziel. Und kündigte an: „Die 40 mache ich voll, dreimal laufe ich noch.“
Auf den Mann mit der Startnummer 30, die er seit seinem 30. Start reserviert hat, mussten sie eine Weile warten. Anderthalb Stunden werde er wohl benötigen, hatte Nikolauslauf-Urgestein Holger Frohne zuvor treffsicher angekündigt, genau 1:29,18 Minuten benötigte der Herdecker. „Bei allen 37 Läufen dabei, das ist eine coole Sache“, kündigte Sprecher Götz Hohaus Frohne an, der auch direkt auf dem Weg ins Ziel ihn und Mit-Organisator Thomas Bieber am Sprechertisch abklatschte: „50 Meter musst du noch.“ Mit der Einlauf-Medaille um den Hals freute sich Frohne später, dass er trotz fehlenden Trainings wieder gestartet war: „Hier kann man gut laufen, weil auch Walker dabei sind. Da kommen auch nach 90 Minuten noch welche.“
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Weißenfeld meldet sich ab
Der 37. war auch der schnellste Herdecker Nikolauslauf. Gleich zwei Läufer unterboten den Streckenrekord auf der 9,6 Kilometer langen Strecke rund um den Heng-steysee: Steven Orlowski (bunert Dortmund Racing Team) siegte in 30:11 Minuten und verdiente siech die 100 Euro Extraprämie vor dem bisherigen Rekordhalter David Valentin (Haspa Marathon Hamburg, 30:24) aus Sprockhövel. „Ich habe mich 600 Meter vor dem Ziel abgesetzt“, freute sich Orlowski nach dem Sprintfinale der beiden ehemaligen Teamkollegen bei der LG Olympia Dortmund: „Wir kennen uns seit zehn Jahren, haben uns häufig duelliert.“
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Bei den Frauen war Leonie Schelp (bunert Dortmund Racing Team) die Schnellste, in 36:37 Minuten konnte sie den elf Jahre alten Streckenrekord von Uta Doyscher-Lutz (Bunert Running Team Dortmund, 2011, 35:10 Minuten) allerdings nicht gefährden. Titelverteidigerin Natascha Mommers (TSV Herdecke), die 2019 auf der damals verkürzten Strecke gewonnen hatte, ging diesmal nicht an den Start. Der Herdeckerin, die im September noch die Bronzemedaille bei den deutschen Halbmarathon-Meisterschaften gewonnen hatte, hatte man einen neuen Streckenrekord zugetraut. Doch die 38-Jährige, so Klubkollegen, befinde sich mitten im Trainingsaufbau für die neue Saison, in der sie die Olympia-Norm im Marathon anstrebt.
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Das Comeback des Nikolauslaufs nach drei Jahren zog die Läufermassen an, insgesamt 657 Teilnehmer machten sich an der Ruhrbrücke auf den Weg. Damit waren die Veranstalter hochzufrieden. „Es ist doch positiv, dass wir besser sind als der allgemeine Trend von kleineren Starterfeldern“, sagte Ex-Klubchef Bieber, der das Rennen gemeinsam mit Petra Bieber und Gaby Ahnert vom Organisationsteam noch einmal organisierte. Lediglich der nach seinem Karriere-Rücktritt erstmals gemeldete Johannes Weißenfeld, Olympia-Zweiter im Rudern, hatte kurzfristig erkrankt abgesagt. „Er hat gestern Abend angerufen und sich abgemeldet, weil er mit Fieber im Bett liegt“, erklärte Bieber.
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Citylauf findet am 6. Mai statt
Zum 36. Mal dabei war allerdings Reiner Chrobok, der 44:15 Minuten benötigte. Damit setzte sich der 64-Jährige an die Spitze des 35 Teilnehmer starken Feldes der M60. „Mit knapp 65 kann ich damit zufrieden sein“, bekannte der Wetterander: „Die Strecke war gut, schön dass es wieder die alte war. Nur zehn Grad wärmer hätte es gern sein dürfen.“ Bei frostigen zwei Grad machte er sich so zügig auf in die Umkleidekabine. Beim nächsten Herdecker Laufereignis dürfte es wieder wärmer sein. Der 18. Herdecker Citylauf ist jetzt terminiert - für den 6. Mai 2023.