Hagen. Der SV Haspe 70 empfängt die BBA Hagen am Samstagabend zum Derby der 1. Basketball-Regionalliga. Die Gastgeber wollen etwas wiedergutmachen.

Man muss so einige Muskeln anspannen, um beim Basketball erfolgreich zu sein, vielleicht ja sogar alle 656. Wichtig ist natürlich der gesamte Apparat, der sich Beinmuskulatur nennt. Arme? Sicherlich. Und auch der Rumpf, das predigt jeder moderne Fitnesstrainer. Wenn es nach Michael Wasielewski geht, dem Trainer des SV Haspe 70, dann kommt es am Samstag im Heimspiel gegen die BBA Hagen aber auf einen anderen Muskel an: den Gluteus Maximus, den großen Gesäßmuskel. Oder, um den Wissenschaftsjargon bei Seite zu legen und es mit seinen Worten zu sagen: „Arschbacken zusammenkneifen, es ist Derby!“

Hasper Derbysieg ist ein paar Jahre her

Auf diese einfache Formel bricht Haspes Trainer herunter, worauf es ihm im Duell der Hagener Basketball-Regionalligisten ankommt (19 Uhr, Rundsporthalle Haspe). Leidenschaft und Willen, sich jedem Ball hinterher zu schmeißen, das könnte am Ende den Unterschied ausmachen. Schön spielen kann man ein anderes Mal. Wasielewski betont das wohl auch deshalb, weil Haspe in den vergangenen Jahren eher kein gutes Bild in den Begegnungen mit der BBA bzw. BG Hagen abgab. Ein Stück abgezockter und physischer agierten die Eilper, außer am 27. Januar 2018, da gelang der Mannschaft aus dem Hagener Westen ihr letzter Derbysieg.

BBA-Flügel Vytautas Nedzinskas hat den letzten Hasper Derbysieg noch miterlebt.
BBA-Flügel Vytautas Nedzinskas hat den letzten Hasper Derbysieg noch miterlebt. © Michael Kleinrensing

Für Verhältnisse des Leistungssports ist das schon wieder eine halbe Ewigkeit her. Immerhin drei Akteure, die beim damaligen Sieg der 70er auf dem Feld standen, spielen auch an diesem Samstag eine Rolle: Luca Bambullis für Haspe, Vytautas „Vytzka“ Nedzinskas und Tobias Wegmann für die BBA. „Es wird mal wieder Zeit für einen Sieg“, findet Michael Wasielewski.

Ein Stückchen Wiedergutmachung wollen die Hasper auch deshalb betreiben, weil sie nach ihrem erfolglosen Auftakt in Leverkusen das lästige Gefühl haben, Punkte liegen gelassen zu haben. Mit 89:90 unterlagen die Hagener, nachdem sie über weite Strecken das bessere Team waren und in Führung lagen. „Das haben wir unnötig verloren“, findet Michael Wasielewski, „diesmal wollen wir es im Heimspiel vor hoffentlich vielen Zuschauern besser machen.“

Teams kennen sich schon

Sowohl Haspe 70 als auch die BBA haben in diesem Sommer viel an ihren Kadern gewerkelt und sich verjüngt. Beide Teams haben bereits Bekanntschaft gemacht: In der Vorbereitung trafen sie zweimal aufeinander; ein Spiel gewann die BBA, eins Haspe. „Sie haben eine gut zusammengewürfelte Truppe, spielen schnell, aggressiv und werfen viel“, charakterisiert Wasielewski den Gegner aus Eilpe, der sein Auftaktspiel überzeugend mit 105:96 gegen Ibbembüren gewann.

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Sein Pendant, BBA-Trainer Tome Zdravevski, gibt das Lob zurück: „Mir gefällt Haspe sehr gut. Was in der Vorbereitung passiert ist, zählt kaum. Vieles wird sich erst am Samstag ergeben.“ Darunter fällt für Zdravevski auch die Aufgabe, Haspes überragenden Flügelspieler Ricardo Artis II zu verteidigen. Der Amerikaner kam in Leverkusen auf 42 Punkte und wird wohl bei keinem Erstregionalliga-Trainer mehr unter dem Radar laufen. „Sowieso muss unsere Verteidigung besser werden“, so Zdravevski. „Wir haben gegen Ibbenbüren 96 Punkte kassiert, das ist mir zu viel.“

Haspe hingegen wird vor allem versuchen, Anthony Watkins, Motor und Ideengeber des BBA-Spiels, zu kontrollieren. Und natürlich bemüht man sich, die Derbyqualitäten zu zeigen. Damit man sich hinterher nicht in den Gluteus Maximus beißen muss.

+++ Loco Express wird geehrt +++

Die dritte Mannschaft von Haspe 70 wird im Rahmen des Regionalliga-Derbys für ihre herausragende Leistungen geehrt. Der „Loco Express“ ist Deutscher Meister in den Altersklassen Ü40 und Ü45, überdies wurden die 70er ungeschlagener Meister der Landesliga.