Iserlohn. Der SV Hohenlimburg 10 kommt im Westfalenliga-Duell gegen Tabellenschlusslicht Borussia Dröschede nicht über ein 1:1 hinaus. Höltke sieht Rot.

„Wir wollen die mit runterziehen“, sagte schon die Kassiererin des bereits abgestiegenen FC Borussia Dröschede im Vorfeld des Derbys gegen den SV Hohenlimburg 10. Der Tenor war klar und die Mission wurde fast erfüllt. Die Zehner trennten sich mit 1:1 (0:0) von der Borussia, durch die Siege des BSV Schüren und Concordia Wiemelhausen haben die Hohenlimburger nun bei zwei Partien fünf Punkte Abstand auf die Wiemelhausen, die auf dem ersten Nichtabstiegsplatz der Fußball-Westfalenliga stehen - kommende Woche gibt es das direkte Duell. In Dröschede standen sich die Zehner selbst im Weg.

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Es war die 64. Minute, die das Spiel entschied. Die Zehner hatten die Partie mit einer 1:0-Führung im Rücken im Griff und hätten aufgrund versemmelter Chancen sogar höher führen können. Hohenlimburgs Außenverteidiger Sven Höltke wurde nahe der Außenlinie gefoult. Dieser stand auf und ließ sich im Zuge eines Wortgefechts zu einer Tätlichkeit hinreißen: Höltke holte aus und traf sein Gegenüber mit der flachen Hand am Hinterkopf. Schiedsrichter Jan Lohmann, der unserer Zeitung nach dem Abpfiff eine Aussage verweigerte, zückte umgehend die Rote Karte.

„Dröschede hat uns laufen lassen“

„Wir hatten die Partie im Griff und mehr Ballbesitz. Aber dann 30 Minuten in der Hitze in Unterzahl, da ergeben sich Lücken und Dröschede hat dann auch die Qualität“, sagteMurat Kaya, Co-Trainer der Zehner. „Dröschede hat uns dann laufen lassen, das haben die gut gemacht“, pflichtete Cheftrainer Marco Polobei. „Mit zehn Mann fehlten die Körner. Wir haben uns heute selbst geschlagen. In der ersten Halbzeit können wir schon alles klarmachen“, so Murat Kaya weiter.

Damit spielte der neue Trainer auf die beiden Großchancen seiner Mannschaft vor der Pause an. Joel Schikora setzte einen Schuss aus exzellenter Position knapp am gegnerischen Kasten vorbei, Raffaele Federico schoss aus elf Metern mit freier Schussbahn Dröschedes Torhüter Sebastian Nisiewicz an (37. / 39.). Kurz darauf wurde Schikora im Iserlohner Sechzehner gefoult, doch obwohl sein Linienrichter einen Kontakt sah, entschied Schiedsrichter Lohmann nicht auf Elfmeter -- die Bank der Zehner war außer sich. Im Anschluss kam auch Samet Davulcu noch zu einer Möglichkeit.

Ausgleich in der 83. Minute

Der Führungstreffer der Hohenlimburger fiel in der 57. Minute. Danilo Labarile brachte einen Eckstoß in den Strafraum, ehe die Gäste im vierten Anlauf trafen. Der Eckstoß selbst traf zunächst die Querlatte, ehe Jan Niklas Jacoby und Nick Münch aus kurzer Distanz scheiterten. Doch im zweiten Anlauf gelang Jacoby der Führungstreffer. Nach dem Platzverweis mussten die Zehner sich zwangsläufig defensiver einstellen, die Iserlohner witterten ihre Chance. Das Team von Marco Polo verteidigte mit Mann und Maus, doch in der 83. Minute war der Bann gebrochen. Mert Muzak dribbelte am Sechzehner halbrechts zur Mitte an und schloss scharf in die Torwart-Ecke ab. „Das war die damals Arjen Robben, den hab ich gar nicht gesehen“, sagte Zehner-Torwart Alexander Klur hinterher.

Klur selbst hatte in der letzten Aktion des Spiels wie einst Jens Lehmann in Dortmund den potenziellen Siegtreffer auf der Stirn. Nach einer Ecke von Labarile köpfte Klur aus fünf Metern Torentfernung aufs Tor, doch Sebastian Nisiewicz war mit einem großartigen Reflex zur Stelle. Im Anschluss pfiff Schiedsrichter Lohmann ab.