Murat Kaya übernimmt bei Fußball-Westfalenligist SV Hohenlimburg 10 Verantwortung. Und er hat eine klare Ansage an seine Mannschaftskollegen.

HohenlimburgMurat Kaya ist ein Spieler, der auf dem Feld vorangeht. Der 33-jährige Mittelfeldspieler gibt bei Fußball-Westfalenligist SV Hohenlimburg 10den Ton an – und das ab der kommenden Saison auch neben dem Feld. Murat Kaya wird neben dem neuen Coach Marco Polo als Co-Trainer für die Zehner aktiv werden.

Eine Entscheidung, die vor allem einen freudigen Grund hat: „Ich werde im August Vater und will dann nicht mehr selbst aktiv spielen.“ Dabei hatte der Fußballer Angebote von Vereinen, die ihn gerne in Doppelfunktion als spielender Trainer oder Co-Trainer engagiert hätten. Doch die Option die Stelle neben Polo auszufüllen, hatte einen besonderen Reiz für Kaya: „Wir kennen uns seit 18 Jahren und er war immer mein Wunschkandidat für die Trainerstelle.“

Einer der besten Trainer

Schon während seiner Zeit beim FSV Werdohl wurde er von dem 36-Jährigen gecoacht und sagt noch heute: „Von den vielen Trainern, die ich in den Jahren hatte, zählt Polo zu den Besten!“ Doch wie wird der Wechsel vom Spieler an die Seitenlinie für Murat Kaya, der seit 2019 bei den Zehnern spielt? Ist es ein Vorteil, dass er einen Großteil der Mannschaft schon kennt oder ist genau das ein Nachteil?

„Es wird nicht einfacher, sondern viel mehr eine Mammutaufgabe. Wir haben sehr, sehr gute Spieler im Team und echte Charaktere. Aber ich weiß auch, dass ich mich auf die Spieler verlassen kann. Sie werden mich unterstützen und ich nehme die Herausforderung an. Und ich bin der Letzte, der vor irgendetwas Angst hat!“

Marco Polo wird ab dem Sommer der neue Trainer des SV Hohenlimburg 10.
Marco Polo wird ab dem Sommer der neue Trainer des SV Hohenlimburg 10. © Michael Scheuermann

Diese Führungsrolle lebt Kaya, der als Produktionsleiter arbeitet, auch in der aktuell laufenden Saison aus. Und das ist bei den Hohenlimburgern zurzeit auch bitter nötig. Die Mannschaft vom scheidenden Trainer Michael Erzen steht momentan punktgleich mit dem ersten Abstiegsplatz auf Rang 13. Ein Grund zur Sorge gibt es laut Kaya aber nicht: „Wir stecken natürlich mitten im Abstiegskampf, aber ich schätze unsere Chancen sehr gut ein. Wir haben gute Führungsspieler im Team.“ Damit meine er auch sich selbst, ist er inzwischen doch der Älteste in der Mannschaft.

Und er hat auch eine Ansage an seine Mannschaftskollegen: „Wer ab jetzt nicht zu 100 Prozent bei der Sache ist, der hat bei uns auch nichts mehr verloren. Die sollen dann sofort gehen. Wer jetzt nicht gecheckt hat, dass es eng ist, den brauchen wir nicht mehr im Team.“ Ein Großteil der Mannschaft will auch in der kommenden Saison für die Zehner auflaufen, „wir holen vielleicht noch drei, vier Spieler dazu.“

Großes Netzwerk aufgebaut

Dafür greift Kaya auch gerne auf sein inzwischen großes Netzwerk zurück: „Ich habe bei einigen Vereinen gespielt, da entstehen viele Kontakte, die ich nun nutzen kann.“ Er könnte sich auch vorstellen in einigen Jahren selbst eine Mannschaft als Trainer zu übernehmen: „Ich hätte schon Lust darauf. Ich bin einer, der gerne vorne weggeht.“

Erst aber möchte er nun seine letzte Saison als Spieler mit dem Klassenerhalt krönen, bevor er zum Co-Trainer wird. „Es ist schon komisch zu wissen, dass es die letzten Spiele sind. Ich komme selbst nicht mit jedem Trainer klar, vielleicht merke ich jetzt auch mal wieso, wenn ich die andere Seite sehe.“

Das bisherige Highlight

Als er vor drei Jahren zum Kirchenberg wechselte, konnte Kaya mit seinem Team gleich den Klassenerhalt in der Westfalenliga feiern, damals noch mit seinem zukünftigen Trainer-Kollegen Marco Polo. „Das war schon eines der Highlights“, erinnert er sich gerne zurück.

Doch es gibt etwas, dass Kaya fehlen wird, das weiß er jetzt schon: „Das Kabinenleben. Das werde ich vermissen. Als Trainer hat man immer eine gewisse Distanz, was auch vollkommen richtig ist. Aber auch das werde ich hinbekommen, da bin ich mir sicher.“