Hagen. Basketball-Zweitligist Phoenix Hagen setzt weiter auf Trainer Chris Harris. Warum die Vereinsspitze sich gegen einen Neustart entschieden hat.

Es hat diesmal ein paar Wochen länger gedauert als in den Vorjahren, aber die Nachricht ist die gleiche: Phoenix Hagen verlängert für eine weitere Spielzeit in der ProA mit Trainer Chris Harris (43). Das gab der Basketball-Zweitligist am Mittwochmorgen bekannt. Somit wird der kanadische Coach bereits die fünfte Saison in Folge an der Hagener Seitenlinie stehen.

Saisonbilanz stimmt Vereinsführung positiv

Die Weiterverpflichtung von Harris ist die erste Personalentscheidung in dieser „Offseason“. Und die ist kontrovers. Denn das selbst gesteckte Ziel „Playoffs“ verpasste Phoenix knapp, was sowohl in der Fanszene als auch im Verein und dessen Umfeld für Enttäuschung sorgte. Die Stimmen nach einem Neuanfang wurden zuletzt lauter.

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Für das Traineramt hat es anscheinend auch noch andere Kandidaten gegeben, schließlich ist in der Pressemitteilung zur Harris-Verlängerung von einem „intensiven Auswahlverfahren“ die Rede. Pro Harris hätten aber vor allem drei Gründe gesprochen: die positive Saisonbilanz (17 Siege/15 Niederlagen), die bei Phoenix die beste der vergangenen zehn Jahre gewesen sei, der Wunsch nach personeller Konstanz und der Einsatz des Trainers auf und abseits des Basketballfeldes.

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Die Saison 2021/22 sei zwar enttäuschend geendet, „da die Chance auf die Playoffs greifbar nahe war. Dass wir unter den gegebenen Umständen - Verletzungen, Pandemie, Budget - überhaupt an der Postseason geschnuppert haben, verleiht der Saison eine positive Note. Dass auch der Nürnberger BC (18/14) nicht unter den Top-Acht landete, zeigt eindrücklich, wie kompetitiv die ProA ist“, teilte Phoenix Hagen auf Anfrage über seinen Pressesprecher Jörg Bähren mit.

Chris Harris habe in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass „Phoenix sich jetzt sportlich an einem Punkt befindet, von dem aus eine ernsthafte Erwartungshaltung in Richtung Playoffs überhaupt entstehen kann“, heißt es weiter.

Phoenix-Trainer Chris Harris.
Phoenix-Trainer Chris Harris. © Michael Kleinrensing

Künftiger Geschäftsführer in Prozesse miteingebunden

Während Aufsichtsrat und Gesellschafter von Phoenix Hagen in den vergangenen Wochen über die Trainerfrage diskutierten, schaltete sich der künftige Geschäftsführer, Martin Schmidt, aus der Ferne hinzu. „Der zum 1. Juli seinen Dienst antretende Geschäftsführer ist in alle Prozesse mit eingebunden gewesen und hat diese im engen Austausch mit dem Aufsichtsrat aus der Ferne begleitet“, heißt es von Phoenix Hagen.

Harris selbst räumt ein, dass das Verpassen der Playoffs „an uns allen genagt“ habe. Nun blicke man aber mit viel Energie nach vorne und werde „alles daransetzen, für 2022/2023 einen schlagkräftigen Kader auf die Beine zu stellen, der besser abschneiden und ums Postseason-Ticket mitspielen kann Ich freue mich umso mehr auf diese Herausforderung, da ich weiß, dass wir hier mit unserer Arbeit noch lange nicht fertig sind!“

Veränderungen im Trainerteam von Harris

Auf dem Hagener Cheftrainer-Posten gibt es Kontinuität, auf den Assistenztrainer-Positionen soll sich hingegen erneut etwas verändern. Phoenix beabsichtigt, wieder einen hauptamtlichen Co-Trainer einzustellen. Also jemanden, der sich nur um das ProA-Team kümmert, während in der vergangenen Saison die Jugendcoaches Stanley Witt, Johannes Hülsmann und Nils Scheller an Harris’ Seite standen. „Der Wunsch ist, dem Coaching Staff mehr personelle Stabilität zu geben“, so Jörg Bähren.

Wer Harris assistieren wird, soll sich in den nächsten Wochen entscheiden. In Kürze will der Basketball-Klub auch bekannt geben, wer den Posten des Marketingleiters bekleiden wird.