Lingen. Handball-Zweitligist Eintracht Hagen gewinnt in letzter Sekunde gegen den Tabellendritten HSG Nordhorn-Lingen mit 31:30.

24 Sekunden vor dem Abpfiff gelang es Daniel Andrejew sich am Kreis durchzusetzen. Doch statt den Ball zum sicheren Sieg im Tor unterzubringen, warf der Eintracht-Kreisläufer über die Latte. Und sorgte damit für eine packende Schlussphase im Zweitliga-Duell zwischen der HSG Nordhorn-Lingen und dem VfL Eintracht Hagen.

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Denn die Gastgeber der HSG lagen beim vermeintlich letzten Angriff der Partie nur mit 29:30 zurück. Die Mannschaft von Trainer Daniel Kubes warf noch einmal alles nach vorne, nahm Torwart Bart Ravensbergen raus und brachte sieben Feldspieler – und Georg Pöhle gelang in der Emsland Arena der 30:30-Ausgleich. Doch die Eintracht schaltete schnell, Torhüter Tobias Mahncke brachte den Ball bei noch sechs Sekunden auf der Uhr schnell nach vorne, Tilman Pröhl setzte zum Gegenstoß an – und verwandelte ins leere Tor zum 31:30 (15:13)-Sieg der Eintracht, die sich damit gegen den Tabellendritten durchsetzte.

Für die guten Leistungen belohnt

„Die Mannschaft hat sich für die gute Leistung belohnt, die sie hier und auch in den vergangenen Wochen gezeigt hat“, freute sich Eintracht-Trainer Stefan Neff für seine Spieler. Sorgen bereitete den Volmestädtern vor dem Anpfiff die Position der Rechtsaußen: Damian Toromanovic fiel krankheitsbedingt aus, Julian Athanassoglou war angeschlagen, kam jedoch für wenige Minuten auf das Feld. Neben den LangzeitverletztenJulian Renninger, Alexander Becker und Luca Kleinwaren es die nächsten Ausfälle für die Hagenern, die sich davon nicht beirren ließen und sich von Beginn an auf Augenhöhe präsentierten.

Doch in den ersten 18 Minuten der Partie sorgte HSG-Keeper Ravensbergen dafür, dass Nordhorn-Lingen mehr Paraden als Tore auf dem Statistikbogen auflistete und die Eintrachtler immer wieder zur Verzweiflung brachte. Aber auch Mats Grzesinski zeigte sich auf der Gegenseite gut aufgelegt, so dass sich eine ausgeglichene Partie entwickelte, bei der die Gastgeber dank einer gesteigerten Abwehrleistung mit einem 15:13-Vorsprung in die Pause gehen konnten.

Halbzeitansprache von Trainer Neff

In dieser sprach Neff seiner Mannschaft Mut zu: „Ich habe zu ihnen gesagt, dass wir dranbleiben müssen. Dass wir an den Sieg glauben müssen“, verriet der Coach. Und genau das tat sein Team im zweiten Durchgang: Während den Gastgebern in den ersten sechs Minuten der zweiten Halbzeit nur ein Tor gelang, kämpfte sich die Eintracht Stück für Stück heran, bis Tim Stefan zum 16:16-Unentschieden(36.) traf.

Und in den Hagenern wuchs der Glaube, dass gegen den Tabellendritten noch etwas zu holen war: Mats Grzesinski schrie seine Freude über den Ausgleich heraus und animierte die treuen, mitgereisten Hagener Anhänger auf der Tribüne, die ihre Mannschaft gleich noch lauter anfeuerten.

Toptorschütze Philipp Vorlicek

Und das Momentum kippte zugunsten der Neff-Mannschaft, die die Angriffe bewusst lang ausspielte und sich so immer wieder neue Möglichkeiten und Lücken in der HSG-Abwehr erspielte. Diese wussten dann besonders Pouya Norouzi, der bis auf wenige Pausen durchspielte und Philipp Vorlicek zu nutzen.

Vorlicek, der zuletzt ausfiel, avancierte gegen seine ehemalige Mannschaft mit sieben Toren zum Toptorschützen der Eintracht. Doch es war am Ende kein Einzelspieler, der die Hagener zum Sieg brachte, wie Neff betonte: „Es war die komplette Mannschaft, auch Tim Stefan und Lukas Kister, die im Innenblock vorher noch nie zusammen gespielt haben. Eine super Leistung vom gesamten Team!“

Eintracht Hagen: Mahncke, Grzesinski (7 Paraden); Bürgin, Norouzi (5), Queckenstedt (1), Pröhl (3), Bratzke, Kister, Schmidt (5/1), Vorlicek (7), Athanassoglou (1), Gaubatz (2/1), Mestrum (4), Stefan (1), Andrejew (2).

Beste Torschützen HSG: Weber (8/5), Stegefelt (6/3).

Zuschauer: 2006.

Schiedsrichter: Marvin Cesnik, Jonas Konrad.