Hagen. Mats Grzesinski, Torwart von Eintracht Hagen, ist beim Sieg gegen TuSEM Essen der überragende Spieler. Das sagt er selbst zu seiner Leistung.
Er war der Held des Abends. Beim phänomenalen 32:28-Sieg von Handball-Zweitligist Eintracht Hagen gegen TuSEM Essen ragte Mats Grzesinski besonders hervor. Der Hagener Torwart glänzte mit elf Paraden in der ersten Halbzeit, auf 17 kam er nach 60 Minuten Spielzeit.
Und damit brachte er nicht nur die Hagener Zuschauer zum Jubeln, sondern erntete nach der Partie auch Lob von Essens Trainer Jamal Naji „Das war eine Wahnsinnsleistung von Grzesinski im Tor, da muss man den Hut vor ziehen. Das war unglaublich.“
Keine große Umstellung
Doch wie erlebte der Torhüter selbst den Abend? Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Tobias Mahncke war klar, dass der 21-Jährige einen Großteil, wenn nicht sogar die vollen 60 Minuten zwischen den Pfosten stehen würde. Sorgte das für zusätzliche Nervosität? „Nein, eigentlich gar nicht. Ich habe auch in den vergangenen Partien schon viel gespielt, von daher war es keine große Umstellung und ich habe mir im Vorfeld keine Gedanken gemacht“, sagt der Eintracht-Torwart, der in dieser Saison immer wieder mit guten Leistungen auf sich aufmerksam macht. Doch gegen den Traditionsklub aus dem Ruhrgebiet legte er noch eine Schippe drauf: „Ich bin Moment einfach gut in Form.“
Und nachdem er seine Mannschaft schon in den ersten Minuten mit starken Paraden im Spiel hielt, waren auch die Zuschauer in der Krollmann Arena zur Stelle. 921 Karten konnte die Eintracht für das Derby verkaufen. Nach dem Spiel gegen den VfL Gummersbach (1300 Zuschauer) der zweitbeste Wert der Saison. „Das hat man auch während dem Spiel gemerkt, die Stimmung war wirklich toll“, freute sich Grzesinski über die Reaktionen von den Rängen, die ihn zusätzlich noch einmal mehr motivierten und ergänzte: „Neben dem Spiel gegen Gummersbach war das die bisher beste Stimmung.“
Mehr Reaktionen als sonst
Nach dem Spiel wurde der Eintracht-Keeper nicht nur in der Hagener Halle, sondern auch im Netz für seine insgesamt 17 Paraden gefeiert. „Es kamen schon einige Reaktionen und auch mehr als sonst“, freute sich der 21-Jährige, der im Vorfeld nichts anders gemacht hat, als vor anderen Partien: „Ich schaue mir ein paar Wurfbilder an und natürlich analysieren wir im Training den Gegner. Aber da war nichts anders als sonst.“
Für ihn ist es nicht die erste Saison in der zweithöchsten deutschen Liga. Vor seinem Wechsel zur Eintracht gehörte Grzesinski zum Kader des TuS N-Lübbecke. Doch was ist die größte Umstellung im Vergleich zur dritten Liga? „Auf jeden Fall das Spieltempo, das ist deutlich höher“, findet der Torwart und ergänzt: „Auch die Dichte der Liga ist noch einmal höher. Jeder kann jeden schlagen. Erst am Wochenende hat Dormagen als Tabellenvorletzter gegen Eisenach gewonnen.“
Grandiose Hinrundenserie
Wie schnell es in der Liga gehen kann, merkten auch die Hagener. Mit einer grandiosen Hinrunde sicherte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Neff die Tabellenspitze. Doch zum Beginn des neuen Jahres plagten die Eintracht immer mehr Verletzungssorgen. Die Ausfälle mehrerer Leistungsträger sorgten für eine Negativserie.
Für Torwart Grzesinski aber kein Grund zur Sorge: „Wir als Mannschaft haben uns davon nicht viel angenommen. Als wir so viel gewonnen haben, haben alle vom Aufstieg geredet. Als wir mal verloren haben, wurde von außen direkt vom Abstieg gesprochen. Das hat uns aber relativ kalt gelassen.“ Aus den vergangenen drei Partien holten die Hagener fünf Punkte und stehen damit momentan wieder auf dem sechsten Tabellenplatz.
Das nächste Spiel ist aufgrund der Osterfeiertage erst am Freitag, 22. April. Dann reist das Neff-Team zum TV Hüttenberg (19.30 Uhr).