Hagen. Daniel Andrejew erklärt, wie er Handball-Zweitligist Eintracht Hagen helfen kann. Partie am Mittwochabend gegen Dormagen ist abgesagt.

Eigentlich wären die Zweitliga-Handballer vonEintracht Hagen am Mittwochabend (19.30 Uhr) gegen TSV Bayer Dormagen angetreten, bevor sich das verletzungsgeplagte Team in eine zweiwöchige Pause verabschiedet hätte. Doch die Unterbrechung kommt nun schneller als gedacht. Die Partie gegen den Tabellenletzten ist aufgrund von Coronafällen beim TSV abgesagt.

Damit verzögert sich auch das Debüt von Daniel Andrejew (23) im Trikot der Eintracht. Die Nachverpflichtung des Deutsch-Russen gaben die Eintracht-Verantwortlichen am Wochenende bekannt. Der Kreisläufer soll das ersatzgeschwächte Team stärken und so die übrig gebliebenen Spieler, wie Tilman Pröhl, entlasten. „Wir brauchten Unterstützung, gerade auch um Spieler wie ihn mal etwas schonen zu können“, sagt Trainer Stefan Neff.

Doch wie kam es, dass die Eintracht Andrejew sogar noch für die aktuelle Saison verpflichten konnte? Der 23-Jährige, der nach seiner ersten Seniorenstation beim Wilhelmshavener HV mit Brest GK Meschkow in der Saison 2019/20 in der Champions League spielte, war seit Saisonbeginn vereinslos. Der gebürtige Kamener, der in Unna wohnt, hielt sich mit Hilfe eines Personal Trainers fit und trainierte zudem beim Handball-Drittligisten Ahlener SG. Über seinen Spielerberater entstand der Kontakt zu Eintracht Hagen.

Kreuzbandriss vor drei Jahren

Nachdem er sich 2019 einen Kreuzbandriss zuzog, ist der Kreisläufer inzwischen „wieder zu 100 Prozent leistungsfähig und bereit“, wie er freudig betont. Fünf bis sechs handballspezifische Einheiten absolvierte er zuletzt, bevor er nun in das Mannschaftstraining der Hagener einstieg. Und der erste Eindruck ist gut: „Es sind super Jungs, die wirklich lustig sind. Aber auch sehr konzentriert und fokussiert. Und auch das Konzept des Vereins überzeugt mich sehr.“

Bis Daniel Andrejew das Trikot von Eintracht Hagen in Meisterschaftsspielen tragen kann, werden noch zwei Wochen vergehen.
Bis Daniel Andrejew das Trikot von Eintracht Hagen in Meisterschaftsspielen tragen kann, werden noch zwei Wochen vergehen. © Unbekannt | Eintracht Hagen

Viel Zeit um sich einzufinden, wird der 23-Jährige wohl nicht brauchen. Mit Kapitän Valentin Schmidt spielte Andrejew in Lemgo zusammen, mit Lukas Kister lief er für die Nachwuchs-Nationalmannschaft auf. Und auch mit Damian Toromanovic und Philip Vorlicek spielte der Kreisläufer schon zusammen.

Welche Rolle er in der Mannschaft von Trainer Stefan Neff übernehmen kann, weiß Andrejew schon genau: „Ich bringe sehr viel Erfahrung mit und war bisher viel unterwegs. Ich möchte der Mannschaft viel geben, damit wir zusammen zurück zur Form aus der Hinrunde finden.“

Nach seinen Stationen in Weißrussland und Portugal war es sein Wunsch, nach Deutschland zurückzukehren, um hier wieder in den Handballsport einzusteigen.

Tolle Erfahrung im Ausland

Daniel Andrejew bereut seine Auslandserfahrung allerdings nicht, im Gegenteil: „Es war super, eine tolle Erfahrung. Ich habe viel gesehen und viel kennen gelernt. Das war zu dem Zeitpunkt die absolut richtige Entscheidung für mich.“ Bevor Andrejew erstmals für sein neues Team auflaufen wird, vergeht nun noch etwas Zeit. Erst Ende März geht es für die Eintracht erneut um Meisterschaftspunkte. Der Pause blickt der Neuzugang der Grün-Gelben zwiegespalten entgegen: „Ich wäre auf jeden Fall bereit gewesen und hätte mich gefreut, wenn ich direkt wieder hätte spielen können“, gibt er zu.

Allerdings birgt die längere Pause auch Vorteile: „So kann ich mich erst einmal in das Spielsystem einfinden. Gerade als Kreisläufer ist das nicht verkehrt, um die Abläufe fest zu machen.“

„Mit Daniel ergab sich eine Möglichkeit, die zu 100 Prozent zu uns passt“, freut sich Michael Stock über die Verpflichtung. Der Eintracht-Sportdirektor richtet auch einen Dank an die Geschäftsführung und das Präsidium des Vereins: „Dass dieser Transfer außerhalb des Transferfensters zustande gekommen ist, ist nicht selbstverständlich. Er verbessert unsere personell doch sehr arg angespannte Situation deutlich.“